Umfangreiches Forderungspaket
Vergangene Woche präsentierte Wirtschaftskammerobmann Peter Seiwald jene Projekte, die nach der Landtagswahl ganz oben auf der Agenda stehen. Unter anderem ist der Verkehr ein großes Thema.
Kitzbühel | Bereits in der Vorwoche präsentierte Tirols Wirtschaftskammerobmann Christoph Walser die Pläne der Kammer, die nach der Landtagswahl umgesetzt werden sollen. Ausgearbeitet wurde der Forderungskatalog, so klärte Kitzbühels Kammerobmann Peter Seiwald auf, gemeinsam mit allen Tiroler Bezirksobleuten. Jeder Bezirk habe da auch so seine eigenen Probleme, die gelöst werden müssen.
Auch auf der Agenda Seiwalds stehen eine Reihe von Projekten, die er nach der Wahl umgesetzt sehen will. „Insbesondere im Bereich Verkehr und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs gibt es starken Handlungsbedarf im Bezirk“, betonte Seiwald.
Vor allem in den Orten Hopfgarten, Kitzbühel und St. Johann sei es höchste Zeit, endlich bedarfsgerechte Verkehrslösungen umzusetzen. „Die aktuelle Situation bietet die Möglichkeit, für den Bezirk die Energie- und Klimawende zu schaffen und für die Zukunft zu rüsten“, ist der Kammerobmann überzeugt. Dazu bedürfe es unter anderem maßgeschneiderte Förder- und Unterstützungsprogramme. „Die Wirtschaftskammer Kitzbühel tritt für leistbares Wohnen für Dienstnehmer etwa durch die Vermeidung von Leerständen ein“, fordert Seiwald.
Es sei nicht mehr wie vor zehn Jahren, als noch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Vordergrund stand. Heute sei die Frage der zielgerichteten Ausbildung in den Fokus gerückt. Die Berufsorientierung an höheren Schulen sei zu stärken und zu einem verbindlichen Fach zu machen, um Arbeiten und Lehre nach Matura zu bewerben, fordert der WK-Obmann.
Leerstandmanager für den Bezirk angedacht
Eine Forderung gerade hinsichtlich der Wohnungsproblematik sei das Einsetzen eines Leerstandmanagers, der „mit offenen Augen durch den Bezirk geht.“ Gemeinsam mit Regio3 gäbe es hier schon Ideen. Ein Punkt in diesem Zusammenhang ist die Überarbeitung des Mietrechts sowie die Errichtung von Personalhäusern. Ein solches Projekt sei in Kitzbühel in Planung, zwei weitere in St. Johann und Hopfgarten seien bereits angedacht.
Für Peter Seiwald steht vor allem das Thema Verkehr im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang wünscht er sich den Ausbau des innerösterreichischen Korridors, um den Bezirk besser an Innsbruck und Salzburg anzubinden. Direkte Cityjet Verbindungen im Stundentakt nach Innsbruck sowie bessere Abendverbindungen möchte er ebenfalls.
Gerade wenn es um die ÖBB geht, ist für Seiwald klar, dass die derzeit noch beschrankten Bahnübergänge entweder mit Unterführungen oder eben auch mit einer Brücke überführt werden. In diesem Zusammenhang spricht er explizit die Hornkreuzung in Kitzbühel sowie die Eggerkreuzung und jene mitten im Dorf in St. Johann an. „Hier muss es Überlegungen geben, wie das zu lösen ist“, betont Seiwald.
Doch auch die Schaffung von Gewerbeflächen steht auf der Agenda ganz oben. Interkommunale Gewerbegebiete wie jenes in St. Johann oder auch in Kössen sieht er sehr positiv. „Von meiner Seite gibt es hier eine klares Ja zur Gewerbefläche Unterbürg in St. Johann“, betont Seiwald.
Auch den Rechtsanspruch auf eine flächendeckende Kinderbetreuung – fünf Tage in der Woche von sieben bis 19 Uhr – unterschreibt Peter Seiwald.
Ein weiteres großes Thema, das es nach der Landtagswahl zu intensivieren gilt, ist der Ausbau der Photovoltaik auch im Freiland. Dabei ist es wichtig, Energiegemeinschaften zu fördern. Für Seiwald ein weiteres nicht zu vernachlässigendes Thema ist die Überarbeitung der Mängelberufsliste, die zukünftig nicht mehr nur pro Bundesland gelte, sondern auf die Bezirke heruntergebrochen werden soll. Margret Klausner
Bild: Der Bahnübergang im Zentrum von St. Johann ist einer, den WK-Obmann Peter Seiwald entschärft sehen will. Möglichkeiten dazu gäbe es, kündigte er an. Foto: Klausner