Unterbürg: Denkmalschutz ist fix
Der erwartete Bescheid über die Unterschutzstellung des Unterbürghofs in St. Johann liegt auf dem Tisch. In einer Sitzung in Innsbruck im Jänner wird besprochen, wie es weitergeht, informiert Bgm. Stefan Seiwald.
St. Johann | Es ist keine angenehme Post, aber auch keine überraschende, die dieser Tage im Briefkasten der Gemeinde St. Johann lag: Der Bescheid über die Unterschutzstellung des Unterbürghofes im Ortsteil Bachern wurde zugestellt. Damit erschwert sich die Umsetzung des geplanten interkommunalen Gewerbegebiets.
Wie mehrfach berichtet, hat der Tiroler Bodenfonds am Ortsrand von St. Johann direkt an der Loferer Bundesstraße Richtung Going rund 15 Hektar Grund erworben. Anfänglich mit im Boot neben St. Johann auch Oberndorf, Kirchdorf, Going und Reith. Als interkommunales Gewerbegebiet, betonten die Initiatoren, gäbe es nicht nur mehr Hilfe bei der Erschließung, auch Landesförderungen können lukriert werden. Inzwischen haben sich die Kirchdorfer und Oberndorfer anders orientiert, Reith und Going sind jedoch schon auf der Suche nach Unternehmen, die sich dort ansiedeln wollen.
Ganz unumstritten war die Nutzung des Areals, in dessen Mitte sich der leerstehende Hof „Unterbürg“ befindet, von Anfang an nicht. Unter anderem kam Kritik von der Landwirtschaftskammer aber auch von den Grünen sowie einigen Landwirten, die wenig Verständnis für den gr0ßen Flächenverbrauch zeigten. Doch dann kam auch noch das Denkmalamt ins Spiel.
Der zuständige Beamte Walter Hauser prüfte die Causa und kam zu dem Schluss: Der Hof ist schützenswert. Und darf damit nicht abgerissen werden. Für St. Johanns Bürgermeister Stefan Seiwald keine einfache Situation. Es sei aber zu erwarten gewesen, zeigt sich Seiwald vom Bescheid nicht allzu überrascht. Der Hof umfasst weniger als 1.000 Quadratmeter der Gesamtfläche, informiert er, dem es am Herzen liegt, „für den Hof eine ehrenvolle Lösung zu finden.“ Es gehe auch darum, die umliegenden Flächen mit einzubinden. „Wir wollen natürlich, dass das alles ordentlich gemacht wird und der Hof, der jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben war, in das Gesamtkonzept integriert und revitalisiert wird,“ betont der Bürgermeister. Im Jänner soll es im Rahmen einer Sitzung beim Land eine erste Entscheidung geben, wie es weitergeht.
Die Umsetzung des Gewerbegebietes, für die die Gemeinde sich Planungsexperten an Bord holen will, sei nicht mehr im Zeitplan, sagt Seiwald. Der Druck seitens der Unternehmer, die sich dort ansiedeln wollen, steige ebenfalls. Walter Hauser vom Denkmalamt war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Margret Klausner
Bild: Der Hof Unterbürg im St. Johanner Ortsteil Bachern. Die Unterschutzstellung des Gebäudes erschwert die Lage der Gemeinde. Foto: Klausner