Unterstützung aus dem Oberland
Die Zustimmungsverweigerung des Landes, Herzkatheter-Untersuchungen in St. Johann zu ermöglichen, ruft jetzt auch Mediziner aus dem Oberland auf den Plan.
St. Johann | Patienten den Weg nach Innsbruck zu ersparen und vor allem im Notfall rasch zu reagieren – all das würde das neue Angiographiegerät und das medizinische Personal im St. Johanner Spital möglich machen. Doch dem Wunsch Herzkatheteruntersuchungen am Bezirkskrankenhaus durchführen zu können, erteilt das Land, wie berichtet, eine deutliche Absage. Die Zuständigen bestehen weiterhin auf einer Zentralisierung in Innsbruck – nur dort sollen solche Untersuchungen durchgeführt werden dürfen.
Dass die St. Johanner nicht alleine sind mit ihrem Kampf um Dezentralisierung, zeigen nach der Absage durch das Land in Person von LR Cornelia Hagele jetzt Reaktionen von Oberländer Medizinern. Es gäbe klare europäische Richtlinien für die Versorgung von akuten Infarktpatienten – die Dezentralisierung der Herz-Katheter-Untersuchungen sei unabdingbar, sind sich die Ärzte einig. Die Situation sei anachronistisch im europäischen und auch internationalen Vergleich, so die Kritik. So müssen etwa Oberländer nach Füssen oder Feldkirch geschickt werden, Patienten aus Kitzbühel werden etwa nach Salzburg überwiesen.
Im Rahmen der Eröffnung des neuen Spitalstraktes im September dürfte das Thema mit Sicherheit noch einmal auf den Tisch kommen. mak
Bild: Im Bezirkskrankenhaus St. Johann steht ein hochmodernes Angiografiegerät – für Herzuntersuchungen allerdings darf es nicht verwendet werden – das Land Tirol bevorzugt die Klinik Innsbruck und bremst St. Johann aus. Foto: BKH/Egger