Unwetterschäden sind behoben
Nach der schweren Unwetternacht Ende Juli waren in den vergangenen Monaten die Baumaschinen in der Kelchsau im Einsatz. Jetzt sind die Unwetterschäden zum Großteil behoben.
Hopfgarten, Kelchsau | Die Nacht vom 17. auf 18. Juli 2021 werden die Kelchsauer nicht so schnell vergessen – innerhalb von Sekunden brach buchstäblich die Hölle los, für ein paar Stunden stand die Welt im Hopfgartner Ortsteil still. Erst als klar war, dass zwar die Schäden an der Infrastruktur groß, aber kein Menschenleben zu beklagen ist und es auch keine Verletzten gibt, ging es ans Aufräumen.
Die Kelchsauer Ache war an mehreren Stellen über die Ufer getreten, die Wucht der Fluten riss die Lichtenauerbrücke komplett weg, auch ein Teil der Landesstraße war total weggebrochen. Der Weg aus dem Tal daher versperrt.
Dank großer Baustelle zahlreiche Bagger im Tal
Glück im Unglück war, dass aufgrund der Kraftwerksbaustelle im Langen Grund mehrere Bagger bereits im Tal stationiert waren. Schnellstmöglich musste eine Ausfahrtsmöglichkeit aus dem gesperrten Tal organisiert werden, innerhalb einiger Tage wurde dann eine Behelfsbrücke errichtet. Vor allem die stufenweise Verbindung nach Hopfgarten über den Glantersberg war eine Geduldsprobe für die Kelchsauer.
Jetzt, fast fünf Monate später sind die Schäden soweit möglich behoben. Die Landesstraße zwischen Hopfgarten und Kelchsau ist wieder saniert. Anfang der Woche wurde noch asphaltiert. Auch die desolaten Druckrohrleitungen wurden bereits repariert. „Dank der Kommunalbetriebe Hopfgarten und der Wörgler Stadtwerke ist das gelungen“, betont Hopfgartens Bürgermeister Paul Sieberer. Wichtig war es vor allem deshalb, da jetzt die Beschneiung im kleinen Kelchsauer Skigebiet sichergestellt ist.
Nacharbeiten im Frühjahr 2022
„Die Unwetterschäden sind soweit hergestellt. Im Frühjahr wird es Nacharbeiten geben“, erklärt Ortsvorsteher GV Martin Hölzl. Ufersicherungen und ähnliches können jetzt nicht mehr gemacht werden. An speziellen Punkten der Kelchsauer Ache zwischen Hopfgarten und der Mautstelle habe man Maßnahmen gesetzt, die jetzt mehr Sicherheit bieten.
Noch allerdings verbindet eine Notbrücke zwei Siedlungen. „Die neue Brücke ist aber bestellt“, weiß Bgm. Paul Sieberer. Die Kosten für den Neubau liegen bei rund 700.000 Euro.
Den Hopfgartner Bürgermeister plagten noch im Juli Sorgen. Die Kosten für zerstörte Infrastruktur wie Wasser- und Stromleitungen werden an der Gemeinde hängenbleiben, hieß es damals. Ob das finanziell stemmbar sei, wisse er nicht und kündigte den „einen oder anderen Ausflug nach Innsbruck bzw. Wien an.“
Rund 1,1 Millionen Euro wurden bisher in die Sanierungen gesteckt. „Allerdings liegen noch nicht alle Rechnungen vor. Wir müssen aber dankbar sein, weil wir wirklich tolle finanzielle Unterstützung von Land und Bund bekommen haben“, freut sich Bürgermeister Sieberer. Margret Klausner
Bilder: 1) Anfang der Woche wurden in der Kelchsau noch die letzten Asphaltierungsarbeiten durchgeführt - im Frühling geht es weiter. Foto: Klausner
2) Ende Juli wurde vom Land Tirol die Behelfsbrücke eingesetzt – die neue wird im Frühjahr 2022 errichtet. Foto: Hausberger