Verwaiste Igel retten, aber richtig
Was tun, wenn ich jetzt einen Igel finde? Wann braucht der Igel Hilfe und wie sieht die richtige Hilfe aus?
Bezirk | Hilfsbedürftig sind verletzte oder kranke Igel und verwaiste Igelsäuglinge, die sich außerhalb ihres Nestes befinden. Man erkennt es meist daran, wenn sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen- oder liegen. Da ist sofort Handlungsbedarf.
Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind mager, ihre Augen sind eingefallen, nicht so wie bei gesunden Igeln, die ja so süß schauen mit ihren Kulleraugen.
Kontrolle beim Tierarzt
Man sollte grundsätzlich mit einem Findling den Tierarzt konsultieren. Er muss seine Parasiten loswerden, die seine Gesundheit negativ beeinflussen.
Meistens sind solche Tiere auch unterkühlt. Unterkühlte Igel sind an der Bauchseite wesentlich kälter als sich die eigene Hand anfühlt. Erste Hilfe bei Unterkühlung leistet die altbewährte Wärmflasche.
Igel sind Einzelgänger – sie müssen unbedingt einzeln gehalten werden. Das Gehege soll mindestens 2 m2 groß und ausbruchsicher sein. Die Höhe der Seitenwände sollte 50 cm betragen. Verwendetes Material sollte Holz oder Faserplatte sein. Das Gehege legt man mit mehreren Lagen Zeitungspapier aus. Kein Sägemehl oder Katzenstreu verwenden. Das Papier muss täglich ausgetauscht werden.
Das Schlafhäuschen sollte ca. 30 cm Kantenlänge haben und ein seitliches Loch von 10/10 cm aufweisen. Das Schlafgemach mit reichlich zerrissenem, zerknülltem Zeitungspapier ausstatten. Bitte kein Laub, Stroh oder Heu verwenden. Das Papier sollte wöchentlich getauscht werden. Bei ausreichendem Gewicht – ca. 600 bis 700 g – muss auch ein Findling in den Winterschlaf geschickt werden.
Speiseplan für den Igel
Es eignet sich Katzendosenfutter, Hackfleisch kurz in Maiskeimöl anbraten – abgekühlt mit einer Gabel dann fest zerdrücken. Weitere Infos bei Inge Rauchenecker vom Tierschutzverein unter Tel. 0650/4038655.
Bild: Kranken und verwaisten Tieren muss geholfen werden. Foto: Julius Kramer