Wärme wird regional erzeugt
Für die Ortswärme St. Johann sind die Abwärme des Eggerwerkes sowie Biomasse wertvolle Energielieferanten. Lediglich 15,8 Prozent stammen aus fossilen Energiequellen.
St. Johann | Im abgelaufenen Kalenderjahr konnte die Ortswärme mit einem Energieabsatz von 63,5 Mio. Kilowattstunden an Endabnehmer einen neuen Spitzenwert markieren. Trotz der ungebrochen hohen Nachfrage bringt die Ortswärme einen Großteil ihres derzeitigen Energieverbrauchs auf Basis regional geprägter Abwärme und Biomasse auf. Der Großteil dieser Energie wird vom Werk Egger geliefert, wo durch die Verbrennung von Biomasse und biogenen Produktionsrückständen, die stofflich nicht mehr eingesetzt werden können, Wärmeenergie erzeugt wird, ergänzt um eine Wärmeeinspeisung der Bioenergie Sperten.
Den Rest des Energieverbrauchs decken fossile Energiequellen wie Erdgas und Heizöl, welche derzeit noch der Spitzenlastabdeckung in der kalten Jahreszeit dienen sowie für die Ausfallsicherheit (Backup) unabdingbar sind. Diese sind sowohl im Werk von Egger als auch im St. Johanner Ortszentrum in Form von Kesselanlagen installiert.
Sicherstellung der Energieversorgung
Sollte eine längere, gröbere Störung der Energieversorgung Österreichs unmittelbar drohen sowie marktkonforme Maßnahmen voraussichtlich nicht funktionieren, hat das Ministerium durch Verordnung „Lenkungsmaßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung“ zu erlassen. Zielsetzung ist die Versorgung der Bevölkerung mit Energie jederzeit aufrecht zu erhalten. Laut Energielenkungsgesetz sind dabei unter anderem Anweisungen an Betreiber von Großanlagen und -abnehmer zu richten, welche für die Sicherstellung der Wärmeversorgung der Privathaushalte nötig sind.
Für Privathaushalte und natürlich das Bezirkskrankenhaus hat der Gesetzgeber für die Versorgungsgebiete der Ortswärme mit der oben genannten Regelung ein Werkzeug geschaffen, welches den Abnehmern auch in der kalten Jahreszeit, also beim Einsatz von fossilen Energiequellen, Sicherheit gibt.
Wärmepreis bis Ende des Jahres günstig
Der aktuelle Energiepreis für die Kunden der Ortswärme beträgt 70,22 Euro pro Megawattstunde und ist damit um mehr als 10Prozent niedriger als im Vorjahr. Egger konnte im Beobachtungszeitraum Wärme effizient und kostengünstig bereitstellen. Während des laufenden Jahres bleibt der Wärmepreis für Endabnehmer stabil. Ortswärme-Kunden profitieren aufgrund des vereinbarten Indexmodells direkt von dieser, zumindest in Westösterreich einzigartigen Konstellation, der Wärmeversorgung durch Egger.
Deutliche Erhöhung ist 2023 zu erwarten
Auch wenn der aktuell laufende Beobachtungszeitraum erst im Herbst abgeschlossen sein wird, ist für das kommende Jahr auch bei der Ortswärme mit einer deutlichen Wärmepreiserhöhung zu rechnen, während andere Energieträger bereits jetzt oder in den nächsten Wochen deutliche Preiserhöhungen verzeichnen werden müssen.
Bild: Mix Energiebeschaffung Ortswärme 2021. Quelle: Ortswärme St. Johann
Daten & Fakten zur Ortswärme
• Gründung Herbst 2007
• Aktueller Mitarbeiter Stand: 14
• Abgegebene Wärmemenge im Jahr 2021: 63,5 Mio. kWh (2020: 58,3 Mio. kWh)
• Versorgungsdichte (Energiemenge) in den erschlossenen Straßenzügen: über 80 Prozent
• Gesellschafter: Marktgemeinde St. Johann, Fritz Egger Gesellschaft m.b.H., Gemeinde Oberndorf
• Hauptwärmequelle: Abwärme des EGGER Werkes