Wasser für rund 130 Einwohner
Im Ortsteil Winkl-Sonnseite gibt es bislang noch keine öffentliche Wasserversorgung – das wird sich nun ändern.
St. Johann | Wasserhahn aufdrehen und es sprudelt schon – woher das Wasser eigentlich stammt, darüber macht man sich im Normalfall keine Gedanken. Im St. Johanner Ortsteil Winkl-Sonnseite versorgen sich die 130 Einwohner über eigene private Quellen.
In Summe sind es über zehn Quellen, welche die Haushalte nutzen. „Es gibt immer wieder Probleme mit der Quellschöpfung bei längerer Trockenheit oder mit der Wasserqualität. Hygienisch herrschen teilweise bedenkliche Zustände“, veranschaulicht Herbert Pancheri (Ingenieurbüro Kirchebener Ziviltechnik).
Durch Kanalarbeit ergibt sich Gelegenheit
Die Gemeinde kennt die Problematik, nun ergibt sich aufgrund der Kanalarbeiten eine Gelegenheit, um die Haushalte kostengünstig an die öffentliche Wasserversorgungsanlage anzuschließen.Wasserleitungen wurden im Zuge der Arbeiten schon mitverlegt.
Pumpstation und ein Hochbehälter
Das Versorgungskonzept sieht vor, dass eine Pumpstation errichtet wird. Mithilfe der Pumpstation (nahe des Autohaus Seiwald) wird ein Hochbehälter im Bereich „Hechenleiten“ befüllt.
So können die Weiler Vorderhechenleiten, Raidler, Mühlbach, Moosen und Egg versorgt werden. „Im Falle eines Rohrbruches könnte sogar der Ortsteil Winkl mitversorgt werden“, erklärt Pancheri. Die Kosten für die Errichtung des Hochbehälters werden auf 375.000 Euro geschätzt.
Anschluss als Muss?
Werden die Einwohner zum Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung zwangsverpflichtet? „Es war eigentlich ein Wunsch der Anrainer, an das öffentliche Wassernetz angeschlossen zu werden. Es gibt aber ein paar Haushalte, die bei ihren eigenen Quellen bleiben möchten“, informiert der zuständige Mitarbeiter der Marktgemeinde, Peter Reiter.
Die Gemeinde prüft in diesen Fällen, ob die Qualität der vorhandenen Wasserversorgung und der Stand der Technik bei der Quelle ausreicht. Falls ja, werden die Haushalte nicht angeschlossen.
Hochbehälter ist zukunftsfit
Die Kapazitäten des Hochbehälters sind zukunftsorientiert. „Er könnte um mindestens 30 Prozent aufgestockt werden“, erklärt Pancheri. Der Gemeinderat gab die Budgetmittel einstimmig frei. Baustart ist voraussichtlich im Frühjahr. Johanna Monitzer
Bild: Mit dem Bau des Hochbehälters „Hechenleitner“ wird der Ortsteil Winkl-Sonnseite nun auch mit Trinkwasser versorgt. Visualisierung: ZT – Architekturbüro/Metzner