Wasserpreis sorgt für Aufregung
Eine Online-Petition der „Nuaracher Demokraten“ zum Thema Erhöhung der Wassergebühren lässt die Wogen im Gemeinderat hochgehen Von einer Erhöhung kann derzeit keine Rede sein, so der Tenor.
St. Ulrich | Die Aufregung war groß, als in der jüngsten St. Ulricher Gemeinderatssitzung das Thema Trinkwasser einmal mehr besprochen wurde. Ausgelöst wurde die Diskussion durch eine Online-Petition der neuen Gruppierung „Nuaracher Demokraten“ mit Christoph Staffner an der Spitze. Unter dem Motto „Wassergebühren-Wucher“ verhindern, läuft derzeit eine Abstimmung. Bis Anfang der Woche haben sich rund 170 Teilnehmer massiv gegen eine Erhöhung des Wasserpreises ausgesprochen.
Eine Erhöhung, über die zwar im Gemeinderat gesprochen wurde, die aber alles andere als in Stein gemeißelt ist, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates noch einmal klargestellt wurde. „Aufgrund dieser Petition ist eine riesige Unruhe im Dorf entstanden. Im Gemeindeamt sind zahlreiche Protestbriefe eingelangt“, schüttelte Bürgermeisterin Brigitte Lackner den Kop. Auch einige Gemeinderäte wurden auf diese Erhöhung angesprochen.
„Falsches Wissen wird als Wahrheit verkauft“
„Das ist eine bodenlose Frechheit, was da alles verbreitet wird“, waren sich die Mandatare einig. Hier werde Falschwissen als Wahrheit verkauft, erklärte Vbgm. Christoph Würtl. Das rieche schon schwer nach Wahlkampf, meinte GR Mario Horngacher.
Schon seit Jahren steht das Thema Trinkwasserversorgung ganz oben auf der Gemeindeagenda. Als dann bei einem Unwetter im Juli 2019 die Hauptwasserversorgung, die Stollenquelle im Lastal, unterspült und die Brunnenstube von einer Mure weggerissen wurde, musste die Gemeinde rasch handeln. Dem aus den Wasserleitungen kam nur noch eine trübe Brühe, die Aufregung war groß. Daher startete die Gemeinde dann doch mit umfangreicheren Planungen. Probebohrungen wurden durchgeführt. Die Pläne für einen neuen Tiefbrunnen liegen vor. Um die Wasserversorgung sicher zu stellen, müssen etwa 1,2 Millionen Euro investiert werden. Finanzreferent Klaus Pirnbacher präsentierte in einer der letzten Gemeinderatssitzungen einen Finanzierungsplan, dem der Gemeinderat auch zustimmte. Eine mögliche Erhöhung ist darin zwar angeführt, aber nicht spruchreif, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung noch einmal betont wurde.
Die Verantwortlichen der Online-Petition fordern das Ausschöpfen von Land-, Bund und EU- Förderungen. „Das machen wir bereits“, erklärte Pirnbacher. Um Förderungen lukrieren zu können, muss die Wassergebühr eine gewisse Höhe haben und das sei mit 1,10 Euro bereits der Fall, auch Gespräche mit dem Leaderverein gäbe es bereits.
Vehement zurück gewiesen wird von den Mandataren auch der Vorwurf, dass sich die Gemeinde an den hohen Wassergebühren bereichern will. Die „Nuaracher Demokraten“ fordern die Umschichtung des Budgets, außerdem sollen Rücklagen, z.B. jene für die Beschneiung der Buchensteinwand, dafür verwendet werden. Margret Klausner
Bild: In St. Ulrich wird heftig über eine angedachte Erhöhung der Trinkwassergebühren diskutiert. Die neue Gruppierung
„Nuaracher Demokraten“ hat sogar schon eine Petition gestartet.Foto: Imago Images