Kitzbüheler Anzeiger
23.10.2024
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Weg für Zahnambulanz ist geebnet

Erfreuliche Nachrichten für ÖGK-Patienten: Das geplante Kitzbüheler Zahnambulatorium ist beschlossene Sache. Spätestens 2026 sollen 15 ÖGK-Mitarbeiter, darunter vier Zahnärzte, ihre Tätigkeit aufnehmen.

Kitzbühel | Eine große Errungenschaft und notwendige Einrichtung für die Versorgung der Bevölkerung stellt für Kitzbühels Mandatare das geplante Zahngesundheitszentrum im ehemaligen Stadtkrankenhaus dar. Die Verhandlungen mit der ÖGK nahm die Gemeindeführung schon vor rund zweieinhalb Jahren auf, Montagabend wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Der zwischen Stadt Kitzbühel  und ÖGK ausverhandelte Mietvertrag für die Räumlichkeiten wurde mit großer Mehrheit abgesegnet (ÖVP, SPÖ, FPÖ und die Grünen) – lediglich die drei Mandatare der „Unabhängigen Kitzbüheler“ (UK) stimmten dagegen (1) bzw. enthielten sich der Stimme (2). Begründung: Der Vertrag sei inakzeptabel.

Stadtgemeinde verzichtet auf Miete
Fakt ist: Die Gesamtkosten für den aufwendigen  Umbau betragen 2,6 Millionen Euro. Die Stadtgemeinde Kitzbühel kommt dem Betreiber entgegen. Anstatt sich als Vermieter an den Baukosten zu beteiligen, erlässt sie der ÖGK die Miete für die Dauer von 30 Jahren. Durch den Verzicht auf den Mietzins steuert die Stadtgemeinde indirekt 1,4 Millionen Euro bei, rechnete Bgm. Winkler vor. 1,2 Millionen Euro bringt die ÖGK ein. „Die Stadt nimmt für das Zahnambulatorium kein Geld in die Hand und beseitigt darüber hinaus den Leerstand im alten Krankenhaus,“ hielt Stadtchef  Winkler zufrieden fest.

Die Unabhängigen Kitzbüheler, die diese Einrichtung zwar „als notwendig erachten“, sparten hingegen nicht mit Kritik an der Finanzierung.  Dass die Stadt nicht nur auf die Mieteinnahmen, sondern auch auf die Indexanpassung verzichtet, ist den UK-Mandataren ein Dorn im Auge. Sie wollen darüber hinaus die Gemeinden im Bezirk zur Kasse bitten: „Wir sehen nicht ein, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kitzbühel diese Kosten alleine tragen sollen.“

UK fordert: Kosten im Bezirk aufteilen
Da die zahnärztliche Grundversorgung der gesamten Region zugute komme, sei eine Kostenaufteilung auf alle 20 Gemeinden des Bezirkes notwendig“, heißt es per Aussendung. „Schließlich werden auch im Zahnambulatorium der ÖGK Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Region behandelt“, erklärt UK-Stadträtin Gertraud Nothegger, „ebenso sehen wir eine Benachteiligung aller niedergelassenen Kassenzahnärzte, die ihre Ordinationen selbst finanzieren müssen.“

„Die Räumlichkeiten stehen seit 13 Jahren leer und verursachen damit Kosten, für die Steuergeld aufgewendet werden muss. Selbst wenn wir sie als Lagerfläche nutzen wollten, müssten wir investieren. So bekommen wir aber eine hervorragende Einrichtung nach Kitzbühel – zum Nulltarif“, hält Bürgermeister Winkler dagegen.  Dass die anderen Gemeinden zur Kasse gebeten werden sollen, lehnt der Stadtchef entschieden ab. Dies sei ein „frommer Wunsch“ der UK und „naiv“.

Mit der Schaffung eines Zahnambulatoriums in Kitzbühel wird die Versorgungslücke in und um Kitzbühel geschlossen. Wie mehrfach berichtet, sind im Bezirk die Kassenpatienten zahnmedizinisch unterversorgt.

Bezirk ist Sorgenkind für Zahnärztekammer
Für die Tiroler Zahnärztekammer stellt die Region gar ein Sorgenkind dar, wie der Präsident Paul Hougnon gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger schon mehrfach bestätigte. Die Faktenlage ist ernüchternd: 20 Kassenstellen für Vertragszahnärzte gibt es im Bezirk, davon waren im November 2023 lediglich neun besetzt, die restlichen elf Kassenstellen vakant. Im Gegensatz dazu haben sich 28 Wahl-Zahnärzte im Bezirk niedergelassen (Stand November 2023). Unter dem Kassen-Zahnärzte-Schwund würde auch der Notdienst an Wochenenden und Feiertagen leiden, klagte Paul Hougnon bereits mehrmals.

Behandlung von 6.000 Patienten im Jahr
Schon Anfang 2025 soll mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Läuft alles nach Plan könnte schon gegen Jahresende der Betrieb aufgenommen werden, spätestens aber bis zum zweiten Quartal 2026.

Im neuen Zahngesundheitszentrum Kitzbühel werden insgesamt 15 Mitarbeiter der ÖGK beschäftigt sein, darunter vier Zahnärzte, Techniker und Assistenten, bestätigt Oliver Zwickelsdorfer, Referent für Gesundheitskommunikation im Auftrag von ÖGK-Fachbereichsleiter Erol Holawatsch. „Es wird auch ein Stuhl für Mundhygiene eingerichtet.“ Im neuen Zahnambulatorium sollen jährlich an die 6.000 Patienten behandelt werden, so sehen es die Pläne der ÖGK vor.  Alexandra Fusser

 
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