Kitzbüheler Anzeiger
25.11.2023
News  
 

Weltmeisterschaft als große Chance

Jetzt ist es fix: Hochfilzen bewirbt sich um die Austragung der Biathlon Weltmeisterschaften im Jahr 2028. Die Freude in der Gemeinde ist groß. Bürgermeister Konrad Walk erhofft sich einen weiteren Investitionsschub.

Hochfilzen | Ein kleines Dorf, in der Biathlonwelt aber eine ganz große Nummer – schon vor Jahrzehnten haben die Hochfilzener die Zeichen der Zeit erkannt und sich für die Etablierung als Biathlonort entschieden. Und dafür auch viel Geld in die Hand genommen.

Jetzt bewirbt sich die Grenzgemeinde erneut als Austragungsort für eine Weltmeisterschaft. Vorangetrieben wurden diese Pläne schon länger, jetzt aber ist es amtlich. Im Rahmen des Forum Nordicum hat OK-Chef Franz Berger die Kandidatur Hochfilzens für das Jahr 2028 präsentiert. „Drückt uns fest die Daumen, dass wir ‚50 Jahre Home of Biathlon‘ mit der WM feiern können“, so das OK-Team unter großem Beifall.

In der Grenzgemeinde ist die Freude groß, dass die Kandidatur auch vom Österreichischen Skiverband befürwortet wird. Die Weltmeisterschaft 2017 war für Hochfilzen nicht nur sportlich ein Riesenerfolg, sondern auch wirtschaftlich.

Über 20 Millionen Euro investiert
Insgesamt wurden damals rund 20 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert. Ein neues Team- und Servicegebäude wurde ebenso errichtet wie eine neue Indoorschießanlage mit einem Laufband. Doch auch die dörfliche Infrastruktur wurde aufgewertet.

Für Bürgermeister Konrad Walk birgt die neuerliche Kandidatur auch große Chancen, wieder einige Infrastrukturprojekte realisieren zu können. Ein langgehegter Wunsch der Hochfilzener ist etwa ein barrierefreier Bahnhof. Mit einem möglichen WM-Zuschlag sieht er gute Chancen, den Umbau schneller umzusetzen. „Es sind auch Investitionen bei der Feuerwehr notwendig“, erklärt Walk.

Doch nicht nur für Hochfilzen wäre eine erneute Austragung der Weltmeisterschaft wirtschaftlich ein Gewinn. Tourismusverbandsobmann Markus Kogler steht ebenfalls hinter den Plänen: „Es profitiert ja nicht nur Hochfilzen, sondern auch das ganze Pillerseetal und die umliegenden Gemeinden wie etwa Leogang.“ 50 Jahre nach der ersten Biathlon Weltmeisterschaft wieder ein solches Großereignis im Pillerseetal ausrichten zu können, wäre für ihn ein tolles Signal. Der Tourismusverband werde natürlich mithelfen.

Die Entscheidung fällt erst im Herbst 2024. Vorerst sind die Augen auf den Weltcup gerichtet, der von 8. bis 10. Dezember in Szene geht. Margret Klausner

Bild: Februar 2017 in Hochfilzen: während der Biathlon Weltmeisterschaft herrschte auf der „Medal Plaza“ eine tolle Stimmung. Jetzt bewerben sich die Hochfilzener erneut um die Austragung. Foto: KA-Archiv/Stefan Adelsberger

Daten und Fakten
Die vierte Kandidatur
Hochfilzen | Dass sie eine Weltmeisterschaft ausrichten können, haben die Hochfilzer schon drei Mal bewiesen. Der Biathlonsport hat in Hochfilzen bereits eine lange Tradition. Erstmals wurde 1973 eine österreichische Meisterschaft mit Großkaliber für die Exekutive durchgeführt. Zur Austragung der ersten Biathlon Weltmeisterschaft im Jahr 1978 kamen die Hochfilzener eher durch Zufall – aufgrund der Terminkollision einer anderen Nation durften sie einspringen. Als „Mr. Biathlon“ Franz Berger 1995 erfuhr, dass sich Bad Gastein als Weltcuport zurückzieht, setzte er sich dafür ein, dass die Hochfilzener übernehmen konnten. Seit 1996 findet der Weltcup regelmäßig in Hochfilzen statt – in Österreich wenig beachtet, in Deutschland und den nordischen Ländern dafür umso mehr.

Im Jahr 2000 wurde die Jugend-WM ausgerichtet, im Jahr  2005 die „große“ WM. Auch für 2017 erhielten die Hochfilzener den Zuschlag und feierten damals bei besten Winterbedingungen ein großes Biathlonfest. Fast 150.000 Zuschauer verfolgten damals die Bewerbe im Stadion, insgesamt 37 Fernsehstationen übertrugen die Rennen. Millionen saßen weltweit vor dem Fernseher. Der Werbewert für das Pillerseetal war unbezahlbar. Von der erfolgreichsten WM aller Zeiten sprachen damals die Experten. Jetzt läuft die Kandidatur für die WM 2028 – die Entscheidung fällt im Herbst 2024. mak

 
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