Kitzbüheler Anzeiger
13.02.2022
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Weltweite Nachfrage nach Balken

Kaum ein internationales Weltcuprennen ohne die Erfindung von Christian Steinbach und Firmeninhaberin Gitti Weber. Unter dem Namen „Steinbach Alpin“ werden Injektionssprühbalken von Oberndorf aus weltweit vertrieben, die auch bei Olympia im Einsatz sind.

Oberndorf | Die Arbeit von Gitti Weber bei den Olympischen Spielen in Peking ist bereits erledigt, denn die Mitarbeiter wurden eingeschult und nun sind die Spitzensportler an der Reihe um auf den perfekt präparierten Pisten ihre Leistung abzurufen. Erfahrung mit Auslandseinsätzen haben Weber und Steinbach schon einige: bei Olympischen Spielen war man in Pyeongchang, Sotschi 2014, Vancouver 2010 und Turin sowie an zahlreichen Weltcuporten rund um den Globus vor Ort.
Die eigentliche Arbeit beginnt, wenn die Piste fertig gewalzt ist. Dann wird in dem Verfahren mit rotierender Bewegung Wasser in den Schnee bis 30 cm Tiefe injiziert. Dafür braucht es Fachpersonal, das vom Oberndorfer Unternehmen eingeschult wird. So funktionierte dies auch in China, mit ein paar Schwierigkeiten.

Schwierige Kommunikation
Vor Ort wird auf Kommunikation in Englisch gesetzt. „Eine Herausforderung, denn mit Englisch und Handzeichen konnten wir uns auf der Piste nicht verständigen“, erzählt Weber, da die Bedeutung unterschiedlich ist. Man kennt kein Kreuz mit den Unterarmen, das Stopp bedeutet, aber auch bei den Zahlen ist alles verkehrt. So musste man jeden Schritt genau vorzeigen.

Sprühbalken auch bei Hahnenkammrennen
Auf das System greift man in Kitzbühel beim Hahnenkammrennen seit Jahren zurück. Mit dem Injektionssprühbalken wird ausschließlich reines Wasser mit hohem Druck in den Schnee gespritzt. Durch den Kapillareffekt und die Verdunstungskälte härtet der Schnee von unten nach oben aus und gewährleistet so eine gleichmäßig harte Piste für alle Athleten.
Die ideale Pistenhärte kann so für die verschiedenen Rennen erzielt werden. „Je enger die Tore sind, desto härter muss die Piste sein“, sagt Weber. Am weichsten ist die Piste bei der Damen-Abfahrt, im Herrenslalom am härtesten.

Viele Parameter zu berücksichtigen
Welche Wissenschaft hinter dem System steht, wird erst klar,
wenn Weber erzählt, welche unterschiedlichen Faktoren berücksichtigt werden müssen. Den richtigen Winkel des Balkens, die Schneedichte, Sonne und Schatten in der Piste gilt es zu beachten sowie das Wetter, da klare Nächte für den Kapillareffekt gebraucht werden: Schaut man sich selbst noch die Rennen an? „Ja, aber am meisten stört es mich, wenn von einer eisigen Piste geredet wird“, sagt Weber und ergänzt, dass beim Herrenslalom auf einen Härtegrad der Piste von 680kg/m3 gesetzt wird, Eis jedoch einen Härtegrad von 900 kg/m3 hat. Besonders gut kam Matthias Mayer mit der Piste zurecht, er holte im Super G Gold und Bronze bei der Abfahrt.

Neue Erfindung
Getüftelt wird seit Jahren an neuen Produkten. Das neueste ist ein Skischuh, mit integriertem Lederschuh. So kann man bequem mit dem Auto fahren und mit warmen Füßen zum Lift gehen, während die Außenschale in der Bindung bleibt. Verena Mühlbacher

Bikld: Weltweit im Einsatz ist der Injektionsbalken. Vor allem bei internationalen Bewerben wird auf das System aus Oberndorf zurückgegriffen. Foto: Steinbach-Alpin

 
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