Kitzbüheler Anzeiger
11.03.2019
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Widerstand gegen Heli-Port steigt

Seit zwei Jahren zieht sich das Verfahren rund um den Bau eines geplanten Hubschrauber-Hangars in Erpfendorf hin. Jetzt liegt die Umweltverträglichkeitsprüfung auf.

Erpfendorf | Es sind ehrgeizige Pläne, die Pilot Georg Schuster in Erpfendorf wälzt. Seit einigen Jahren betreibt der St. Johanner sein Unternehmen „Kitz-Air“ und hat sich mit seinem Hubschrauber auf Lastenflüge spezialisiert. Vor allem bei Wildbach- und Lawinenverbauten, für Liftgesellschaften und bei Lastflügen auf Almen ist der Pilot im Einsatz.

Bis vor wenigen Jahren war er mit seinem Heli am Flugplatz in St. Johann stationiert, der Platzmangel dort machte es nötig, einen neuen Firmenstandort zu suchen. Den fand Schuster in Erpfendorf direkt neben der Firma Steinbacher. Dort steht jetzt ein Zelthangar, die Büros befinden sich im Gebäude der ehemaligen Firma Purmo.

Doch Schuster will auf dem rund 5.500 Quadratmeter gr0ßen Grundstück einen Lande- bzw. Startplatz, ein Gebäude mit angeschlossenem Hangar für zwei Hubschrauber, ein Bürogebäude sowie eine Tankstelle errichten. Eigentlich hatte Schuster mit einem Abschluss des Verfahrens bereits im Vorjahr gerechnet, allerdings spießte es sich. Wie einer Kundmachung des Landes Tirol zu entnehmen ist, fehlten im ersten Antrag einige erforderliche Unterlagen. Weitere Projektunterlagen wurden inzwischen eingereicht. Schuster hat im Übrigen den Antrag auf eine „Vereinfachte Umweltverträglichkeitsprüfung“ gestellt.

Maximal zwei Hubschrauber stationiert

Mitte Februar gelangte jetzt die Kundmachung des Landes Tirol in der Gemeinde Kirchdorf ein. Darin wird das geplante Projekt detailliert aufgeführt. Demnach sollen maximal  zwei Hubschrauber eingesetzt werden, täglich sollen vier An- und Abflüge durchgeführt werden, wobei maximal ein Anflug von Süden kommend zur Abendzeit zwischen 19 und 22 Uhr erfolgt, heißt es u.a. in der Kundmachung. Nach Abschluss des Verfahrens entscheide dann die Landesregierung, ob eine Genehmigung erfolgt oder nicht. „Wir können jetzt nur abwarten, wie es ausgeht“, ist Georg Schuster optimistisch.

Allerdings regt sich in Erpfendorf erneut Widerstand. „Es kann jeder zu mir kommen und sich genau informieren“, betont Schuster. Bis zum 8. April liegt die Kundmachung jetzt in der Gemeinde. Bis Ende vergangener Woche haben fünf Interessierte die Unterlagen angeschaut.

Besonders die Grünen sehen das Projekt kritisch. Für Bezirkssprecher Helmut Deutinger handelt es sich dabei um ein „Promi-Flug-Taxi“.  Er hat von Anbeginn an gegen den Landeplatz mobilisiert. Neben der generellen Kritik stößt sich Deutinger am geplanten Standort. „Direkt daneben verläuft ein Rad und Gehweg. Das kann schnell zu gefährlichen Situationen führen“, warnt der Grüne. Um alle Fakten auf den Tisch zu bekommen, bringen sie jetzt eine Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz bei der zuständigen BH ein. „Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, was da abläuft. Wir wollen wissen, auf welcher gesetzlichen Grundlage das bisherige Provisorium besteht, wie viele Flugbewegungen schon stattgefunden haben und welche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung geplant sind“, erklärt Deutinger, der weiteren Widerstand ankündigte. Margret Klausner

 
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