Wie man Ideen zum Wachsen bringt
Die Sparkasse Kitzbühel lobt mit der „Ideenreise“ einen Wettstreit der guten Einfälle aus. Doch wie kommt man eigentlich zu einer guten Idee? Wie lässt sie sich festmachen, fördern und umsetzen? Der Kitzbüheler Anzeiger fragte nach.
Kitzbühel | Am Anfang steht das Kreativsein. Wer eine gute Idee haben will, sollte paradoxerweise „nicht zuviel nachdenken“, wie Thomas Brandtner von der Sparkasse Kitzbühel umreißt. Es geht also weniger um das lange, zähe Grübeln. Sondern darum, zunächst einmal erste Einfälle aus dem Bauch heraus zu sammeln. Dabei sollte man sich selbst keine Grenzen setzen. Denn die sind der Feind jeder guten Idee.
Wichtig ist auch, auf die Unterstützung und das Feedback von seinem Umfeld bauen zu können. Denn Kreativität ist eine Teamsache. Klassisch entstehen Ideen dann, wenn jemand ein Problem erkennt, und dieses lösen möchte. „Dann gilt es, zu entwickeln ohne Scheuklappen und Bedenken“, so Brandtner. Wer streng systematisch an die Problemlösung herangeht, stellt sich Fragen wie: „Wem nützt meine Idee? Wer ist meine Zielgruppe? Wie lässt sich die Idee umsetzen? Eventuell auch: Wie lässt sie sich vermarkten?“ Dabei ist es hilfreich, wenn man auf Netzwerke zurückgreifen kann. Einsame Genies tun sich schwerer, ihr Projekt voranzutreiben.
Kreativworkshops
Mit Gruppendynamik arbeiten übrigens auch die Kreativworkshops, die Teil der „Ideenreise“ sind und quer durch den Bezirk führen (s. Factbox). Dabei kommen einige Techniken zur Anwendung, die den Kopf frei machen und den Genius fließen lassen: u.a. die „6-3-5-Methode“, bei der jeder Teilnehmer in einer Sechser-Runde seine Einfälle zu Papier bringt und dann dem Nachbarn weiterreicht, der sie dann ergänzt.
Ist ein Zugang gefunden, wird die Idee diskutiert – von jedem Blickwinkel aus. So erhält die Vision schärfere Umrisse. Bei diesem Schritt ist natürlich wichtig, auch die Meinung der anderen zuzulassen. Sobald das Wesentliche geklärt ist, „sollte man mit seinem Projekt hausieren gehen, sich Partner suchen“, sagt Thomas Brandtner. Eventuell lässt es sich, z.B. wenn es ein Produkt oder eine Dienstleistung ist, schon vorab testen. Übrigens: Rückschläge gehören auch dazu. Oder, wie es Brandtner formuliert: „Man muss im Prozess manchmal Extrarunden drehen“. Davon sollte sich aber niemand entmutigen lassen. Mit Offenheit, Leidenschaft und der Unterstützung von Partnern lässt sich (fast) alles schaffen.
Elisabeth Galehr
Bild: Die Innovationsmanagerin des Bezirks, Jenny Koller, begleitet die Workshops im Rahmen der Ideenreise und gibt Anregungen für kreatives Tun. Foto: Sparkasse
Über die Ideenreise - Einreichung bis 17. Mai möglich
Die Sparkasse Kitzbühel startete vor Kurzem einen Ideenwettbewerb. In verschiedenen Kategorien lassen sich Projekte vorschlagen, die die Region verbessern sollen.
Kitzbühel | Zur Teilnahme an der „Ideenreise“ sind Personen ab 16 Jahren zugelassen. Es stehen acht Kategorien zur Auswahl:
„Wohnen“ – darunter fallen z.B. alle Beiträge für leistbares Wohnen, innovative Wohnprojekte u.v.m.. Eine weitere Kategorie ist „Bildung und Kultur“, außerdem „Gesundheit“, „Tourismus“ oder „Umwelt und Nachhaltigkeit“. In die Kategorie „Generationsentwicklung“ passen z.B. Ideen zur besseren Kinderbetreuung, innovative Ferienprogramme oder Workshops für die ältere Generation. Einreichen lassen sich zudem Ideen im Bereich „Diversität und Inklusion“. Wem diese Kategorien zu starr sind, kann seinen Vorschlag im Rahmen der „Wild Card“-Schiene einbringen.
Übrigens: Es gibt keine „falschen“ oder „blöden“ Vorschläge. Es geht darum, möglichst viele Einfälle zu sammeln, um die Region zu einem besseren Ort zu machen. Wer Anregungen dafür braucht, kann sich beim Kreativworkshop beteiligen. Letzte Gelegenheit dazu ist am 24. April von 18 bis 20 Uhr im „Waschhaus“ in Westendorf.
Einreichungen für die Ideenreise sind generell bis zum 17. Mai möglich. Die drei spannendsten Ideen werden von der Sparkasse mit Preisgeldern in Gesamthöhe von 15.000 Euro unterstützt und bei ihrem Stadtfest am 8. Juni vorgestellt. Infos: www.ideenreise.at KA