„Wie siehst Du das, Oliver Kahn?“
Kaum zu glauben, dass es gar nicht so lange her ist, dass Künstliche Intelligenz der breiten Bevölkerung zugänglich wurde. Seither wird sie heiß diskutiert. Wo KI im Business zum Einsatz kommt, was sie bringt und was sie bewirken kann – das zeigte der AI Summit Kitzbühel auf.
Kitzbühel | Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz geht so rasant voran, dass sie sogar manchmal ihre Schöpfer überrascht. Fabian Schenker von Google gab gleich zum Einstieg in den zweitägigen Kongressreigen einen Einblick in diese Technologie, die Fragen beantworten kann und noch viel mehr Fragen aufwirft.
„Erwarten Sie nicht, dass AI-Ergebnisse zu 100 Prozent akkurat sind“, gab Schenker den Anwesenden mit auf den Weg. Soll heißen: Man darf der Technik nicht blind vertrauen, kann aber darauf setzen, dass sie sich immer schneller und immer mehr verbessern wird. Weitere Schlaglichter kamen von den ganz großen Namen des Tech-Business. Und weil Reden Silber und Tun Gold ist, gab es außerdem noch praktische „Masterclasses“ für die Umsetzung in der Praxis.
Ein Anwendungsfall: KI im Spitzensport
Ein großes Schlagwort des AI Summit war nicht zuletzt das des verantwortungsvollen Umgangs mit Künstlicher Intelligenz – besonders in Unternehmen. Dass sich die Arbeitswelt dadurch verändern wird, ist ziemlich klar. Aber, wie Schenker betont: „Keine Angst, dass KI irgendwen ersetzen wird. Sie gibt uns nur die Werkzeuge in die Hand.“
Da der erste AI Summit Kitzbühel buchstäblich am Vorabend der EURO 2024 stattgefunden hat, lag es nahe, das runde Leder einzubinden. Auf dem Podium diskutierten Organisatorin Lena Kornau und Fußball-Legende Oliver Kahn über die Anwendungsgebiete der KI im Spitzensport. Künstliche Intelligenz ist natürlich der wahre Könner im Auswerten von Daten. Es können gar nicht genug sein. Das führt sogar so weit, dass Spieler womöglich noch am Beginn ihrer Karriere von den Talentsuchern ausgesiebt werden, weil ihr statistisches Risiko für eine Verletzung oder die Prognose für ihre sportliche Entwicklung zu schlecht ausfallen. Ein Trend, den Kahn kritisch sieht: „Wie soll man einem jungen Menschen am Anfang seiner Karriere in die Augen blicken und sagen: Unser System sagt mir, dass du‘s leider nicht schaffen wirst?“ Dass ein KI-Coach den menschlichen Trainer ersetzen wird, glaubt er ohnehin nicht: „Die emotionale Komponente ist sehr wichtig.“ Im Anschluss an die Diskussionsrunde durfte übrigens die KI ran, um den richtigen EM-Tipp rauszuhauen: Die Antwort fiel recht artig aus. Aber zum Glück saß ja ein echter Mensch daneben, bei dem sich die diensteifrige KI rückversichern konnte: „Oliver, wie siehst du das?“ Elisabeth Galehr
Bild: Organisatorin Lena Kornau sprach mit Fußball-Legende Oliver Kahn über KI im Spitzensport. Foto: Galehr
Das sagt unsere Korrespondentin Christina - Tiefe Einblicke in die KI
Kitzbühel | Die Sessions, insbesondere die Masterclasses, boten tiefe Einblicke und wertvolle Lernmöglichkeiten. Ein besonderes Highlight war die TikTok Masterclass, bei der wir exklusiv einen Einblick in die neueste AI-Lösung erhielten, die offiziell erst am 17. Juni in Cannes vorgestellt wurde. Diese Art von Vorabzugang zu bahnbrechenden Technologien macht Veranstaltungen wie den AI Summit so wertvoll. Ein weiteres faszinierendes Erlebnis war die Diskussion zwischen Oliver Kahn und einer Künstlichen Intelligenz über die sportlichen Chancen von Österreich und Deutschland. Diese innovative Session zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig AI eingesetzt werden kann.
Zudem wurde der Summit durch eine stille Auktion abgerundet, deren Erlöse der Oliver Kahn Stiftung zugutekamen, die sich dafür einsetzt, strukturell benachteiligte Kinder und Jugendliche mit der Kraft des Fußballs zu motivieren und zu fördern. Insgesamt war der AI Summit eine sehr gute Erfahrung, die mich sowohl persönlich als auch beruflich bereichert hat. Der Termin für das nächste Jahr ist bereits festgelegt. Ich hoffe, dass der kommende Summit preislich angepasst wird, um mehr Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, dabei zu sein.
Christina Pancheri war mit einem Anzeiger-Ticket vor Ort