Kitzbüheler Anzeiger
08.11.2022
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Wieder mehr neue Autos unterwegs

Die im Bezirk zuletzt gestiegenen Pkw-Neuzulassungen änderten nichts an der Zurückhaltung der Käufer. Nach den ersten drei Quartalen verzeichnet die Branche ein Minus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bezirk | In den letzten beiden Monaten erholten sich die heuer stark rückläufigen Pkw-Neuwagenzulassungszahlen wieder leicht. Waren die Monate bis Juli gegenüber dem Vorjahr bis auf eine Ausnahme noch alle im zweistellig negativen Bereich, stiegen die Zulassungen im August wieder um drei, im September sogar um neun Prozent.
In den ersten drei Quartalen wurden im Bezirk 1.372 Pkw neu zugelassen. Trotz der Erholung in den letzten beiden Monaten bedeutet dies immer noch ein Minus von exakt zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, oder um 187 weniger neu zugelassene Autos auf den Straßen.

Nachfrage bei Händlern gleichbleibend
Trotz gestiegener Zulassungszahlen sieht Harald Kaufmann, Eigentümer von Seat Kaufmann in Kirchdorf, weiterhin Zurückhaltung beim Neuwagenkauf: „Die gestiegenen Zulassungszahlen bedeuten nicht zwangsläufig ein höheres Käuferinteresse. Aufgrund der langen Lieferzeiten werden derzeit noch Autos zugelassen, die bereits 2021 bestellt wurden. Vor allem die Privatkunden sind aufgrund von drohenden hohen Energierechnungen sehr vorsichtig bei ihren Kaufentscheidungen.“ Kaufmann empfiehlt jedoch aus mehreren Gründen, noch heuer einen Neuwagen zu bestellen: „Die Preise für Gebrauchtfahrzeuge sind im Moment noch gut. Weiters sind die Preissteigerungen bei den Neufahrzeugen bisher moderat ausgefallen und zum Teil mit einer umfangreicheren Serienausstattung zu begründen. Zudem geben die Hersteller weiterhin eine Preisgarantie.“ Als nächstes Argument für eine schnelle Kaufentscheidung nennt Kaufmann die Möglichkeit, dass aufgrund der steigenden Inflation die Neuwagenpreise im nächsten Jahr deutlich ansteigen werden.

Vermehrte Auslieferung hebt Zulassungszahlen
Auch Andreas Maier, Geschäftsführer von Porsche St. Johann, sieht in den gestiegenen Zulassungszahlen noch keinen Trend in Richtung einer höheren Nachfrage: „Die Autowerke laufen nach den Werksferien auf Hochtouren. Dadurch konnten wir in letzter Zeit wieder mehr Fahrzeuge ausliefern, was sich in den Zulassungsstatistiken niederschlägt.“ Positiv sieht Maier: „Die Lieferzeiten sind zwar noch nicht auf dem Wert von vor der Corona-Krise, sie haben sich jedoch stark gebessert. Derzeit haben wir wieder einige Neufahrzeuge auf Lager, die sofort verfügbar sind.“

Fehlende Bauteile weiterhin ein Thema
Herbert Sparer, Mitglied im Tiroler Gremialausschuss des Fahrzeughandels, sieht in seinen Betrieben eine ähnliche Entwicklung: „Aufgrund der damals hohen Nachfrage und aktuell immer noch fehlender Fahrzeugbauteile hatten wir zuletzt Lieferzeiten von bis zu zwei Jahren. Diese waren von Hersteller zu Hersteller oft sehr unterschiedlich.“ Auch Sparer sieht eine allgemeine Verbesserung der Liefersituation und eine aus seiner Sicht gleichbleibende Nachfrage. Ergänzend fügt er hinzu: „Lagerfahrzeuge verkaufen wir derzeit sehr kurzfristig. Bei den Lieferzeiten sollten wir uns in Zukunft generell wieder auf vier bis sechs Monate einstellen. Wer jetzt ein Fahrzeug bestellt, kann daher mit einer Lieferung im Frühjahr nächsten Jahres rechnen.“ Armin Hoyer

Bild: Im August und September sind die Pkw-Zulassungszahlen heuer erstmals in diesem Jahr gestiegen. Foto: stock.adobe.com

 
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