Kitzbüheler Anzeiger
19.03.2023
News  
 

Wildzählungen in Zweifel gezogen

Die Ausübung der Jagd wird nicht leichter, betonte Bezirksjägermeister Hans Embacher bei der Vollversammlung. Rund 2.000 Jäger gehen im Bezirk auf die Pirsch.

Kirchberg | Zu viel Rotwild, die steigende Wolfspopulation und die damit einhergehenden Probleme, aber auch aufgrund der steigenden Freizeitnutzungen immer enger werdende Wildlebensräume, waren nur einige der Themen, die am Sonntag bei Bezirksjägertag angesprochen wurden.
Für Bezirksjägermeister Hans Embacher war es die erste Bezirksversammlung. „Bei den Abschussquoten gibt es regional gr0ße Unterschiede“, berichtete er. Dass vor allem beim Rotwild die Zahlen nicht sinken, ist ein Wermutstropfen in seiner Bilanz. Gezeigt habe das auch die Verjüngungsdynamik. Nicht nur Embacher, auch Landesjägermeister Anton Larcher zog die vorgelegten Rotwild-Zählergebnisse in Zweifel. „Oft wird da geschimpft, dass die Quoten nicht eingehalten werden“, so Embacher. Aber da solle jeder vor seiner eigenen Türe kehren. Bewährt haben sich die gemeinsamen Abschusspläne. Maßnahmen wie Kirrungen (Anfütterung) oder verlängerte bzw. vorverlegte Abschusszeiten seien für ihn nur in Ausnahmefällen akzeptabel. Rote Punkte bei der Bewertung der Abschüsse sollten nicht als Anklagepunkte gesehen werden sondern zum Nachdenken anregen, stellte er klar.

Mehr Fallwild bei Hase, Fuchs und Dachs
Embachers Stellvertreter Hermann Portenkirchner informierte über die Abschusszahlen. Insgesamt wurde beim Schalenwild ein Gesamtabgang von 4.726 Stück verzeichnet, damit liegt die Abschussquote bei 88 Prozent. Die Zahlen beim Fallwild stiegen im Übrigen nicht nur beim Schalenwild an, sondern auch bei Hase, Fuchs und Dachs. Im Vorjahr wurden rund 180 Rehkitze bei Mäharbeiten getötet. Der Dank gelte den Landwirten, die sich viel Mühe geben, die Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Ansonsten wäre die Dunkelziffer noch viel höher. Gedankt wurde Alt-Bezirksjägermeister Martin Antretter für sein jahrzehntelanges Engagement. Das Ehrenzeichen erhielten Markus Hasler und Ernst Meier. Die Hundeführer, die im Vorjahr mit ihren Vierbeinern die Hundeprüfungen erfolgreich absolviert haben,Hermann Portenkirchner, Julian Ladner, Anton Koidl, Andreas Koidl und Maud von Sayn-Wittgenstein, wurden vor den Vorhang geholt. Margret Klausner

Bild: BJM Hans Embacher mit den Ausgezeichneten: Alt-BJM. Martin Antretter mit Gattin Margit, die Jagdpächter Markus Hasler und Heinz Meier sowie LJM Anton Larcher und BJM-Stellv. Herman Portenkirchner (v.l.). Foto: Klausner

Abschusszahlen
➤ Rotwild: Abgang: 1.189 Stück (1.128 Tiere erlegt, 61 Tiere Fallwild).
Die Abschussquote liegt bei 84 Prozent.  
➤ Gamswild: Abgang: 651 Stück (597 Tiere erlegt, 54 Tiere Fallwild).
Die Abschussquote liegt bei 79 Prozent.
➤ Rehwild: Abgang: 2.886 Stück (2.246 Tiere erlegt, 640 Tiere Fallwild).
Die Abschussquote liegt bei 92 Prozent.
➤ Weiteres Wild: Zwei Wildschweine, 53 Birkhähne, 250 Murmeltiere, 60 Feldhasen,
445 Füchse, 81 Dachse, 64 Steinmarder, 150 Stockenten, ein Auerhahn war Fallwild.
➤ Behördliche Vorgaben: Laut Vorgabe wurden ein Gänsesäger, 25 Graureiher,
vier Kormorane und 26 Rabenkrähen geschossen.

 
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