Kitzbüheler Anzeiger
01.01.2022
News  
 

Wintersportartikel sind Mangelware

Gerade vor Weihnachten machen auch die Sportartikelhändler ihr bestes Geschäft – heuer allerdings fehlen nicht die Kunden, sondern die Ware. Vor allem im Langlaufbereich.

St. Johann | „Die Liefersituation ist katastrophal. Und das  nicht nur bei uns“ – Patrick Unterberger macht aus seinem Unmut keinen Hehl. Unterberger ist als Funktionär in der Wirtschaftkammer Ausschussmitglied im Landesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln und vertritt in dieser Funktion vor allem den Sportartikelhandel. Er selber betreibt vier Sportgeschäfte in St. Johann und Oberndorf.

Hat der Lockdown den Sporthandel eiskalt erwischt und hier herrscht vor allem in den touristischen Regionen Katzenjammer, kommt jetzt ein massives Problem dazu. Vor allem im Langlaufbereich herrschen massive Lieferschweirigkeiten. Langlaufschuhe sind Mangelware. Und das wo aufgrund des Lockdowns und der zum Teil geschlossenen Skigebiete Langlaufen einen Boom erlebt und auch die Einheimischen sich gerne neue Ausrüstungen kaufen wollen. „Denn Langlaufen ist vor allem ein Thema für Einheimische“, weiß Unterberger.

Liefertermine immer weiter verschoben
Dass es Probleme gibt bestätigen auch die Experten von Sport Bergmann in Kirchdorf. Der Händler ist auch im Bereich Langlauf sehr aktiv. Vorerst habe es geheißen, die Schuhe kämen Mitte Dezember, inzwischen werden die Händler auf Mitte Jänner vertröstet. „Das ist ja nur ein Teil des Geschäftsentgangs, mit dem wir zu kämpfen haben. Die Zeit zum Verkauf ist viel zu kurz und die Einheimischen kaufen ja auch, aber die Gäste haben uns gefehlt“, erklärt Christine Bergmann. Zum Teil behelfen sie sich jetzt damit, dass sie Stammkunden aus dem Verleih bedienen.
Das Problem gebe es europaweit, weiß auch Patrick Unterberger. Offenbar sind die Lockdowns im asiatischen Raum, wo die Schuhe produziert werden, der Grund für die fehlende Ware. Im Vorjahr ist zu allem anderen auch noch das Fischer-Werk in der Ukraine abgebrannt. Die Produktion musste auf andere Werke umgelegt werden und die kommen nicht nach.

Mit Lieferengpässen ist im Sommer zu rechnen
Offenbar sind internationale Lieferketten weiterhin problematisch. Fabriken in Asien schlossen oder mussten ihre Fertigung im Zuge der Pandemie personell zurückfahren. Und auch die Container für Importe haben sich massiv verteuert. Mit Engpässen ist bis ins kommende Jahr hinein zu rechnen.

Davon geht auch Patrick Unterberger aus: „Ich glaube nicht, dass es nach diesem Winter ganz normale Lieferungen gibt. Das Langlaufthema ist nur eines, dass uns beschäftigt. Ich gehe davon aus, dass wir auch im Sommer mit Lieferengpässen rechnen müssen. Etwa bei Lauf- oder Bergschuhen“, sieht er nicht sehr optimistisch in die Zukunft. Er hofft aber natürlich darauf, dass die Kunden den regionalen Händlern die Treue halten und nicht auf das Internet ausweichen. Unterberger: „Ich kann nur appellieren, unseren regionalen Händlern auch weiterhin die Stange zu halten.“ Und trotz aller Liefer-Hiobsbotschaften hofft er darauf, dass es in naher Zukunft doch noch besser wird. Margret Klausner

Bild: Langlaufen boomt – seit Beginn der Coronakrise sind die schmalen Ski der Renner, allerdings kämpfen die Händler mit Lieferengpässen. Foto: Rol-Art images

 
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