Wir haben Platz!
Barfuß von westlichsten Punkt Österreichs bis nach Wien, um ein Zeichen für mehr Menschlichkeit zu setzen. Als Harald Purkart am Donnerstag den Bezirk Kitzbühel erreichte, haben wir ihn ein Stück lang begleitet.
Am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag und zahlreiche Aktionen dazu statt. Um auf die unhaltbaren Zustände an den EU-Grenzen hinzuweisen, hat der Vorarlberger Harald Purkart eine unkonventionelle Protestform gewählt: Er zieht seine Schuhe aus und geht. Der passionierte Langstreckenwanderer kennt viele abgelegene Wege in Europa und geht diese immer barfuß. Im Rahmen der Protestaktion sind es circa 800 Kilometer, die er in rund 30 Tagen bewältigen möchte.
25 Kilometer täglich
Purkart geht täglich rund 25 Kilometer. Die Strecke, welche Harald Purkart absolviert, orientiert sich vorwiegend am Jakobsweg. Als er die Bezirksgrenzen in Itter überschreitet, hat er die ersten 300 Kilometer fast geschafft – auch die höchste Passage, den Arlberg hat er barfuß bewältigt. „Die Strecke von Meiningen nach Wien ist für mich eine große Herausforderung, aber selbst wenn ich auf diesen Marsch an meine physischen Grenzen komme, bin ich immer noch in einer erträglicheren Lage im Vergleich zu den geflüchteten Menschen an Europas Außengrenzen“, sagt Harald Purkart. Gehen ist für Purkart ein Sinnbild für die Ausgesetztheit der Menschen in den Flüchtlingslagern.
„Manche Menschen laufen um ihr Leben. Ich laufe für mehr Menschlichkeit“ Harald Purkart
Auf seinem Weg nach Wien trifft Purkart immer wieder auf Menschen, die ihn auf seinem Weg begleiten – so auch im Bezirk Kitzbühel. „Meine Intention ist es aufzuzeigen, dass die Flüchtlingspolitik der Regierung nicht richtig ist. Dass keine Leute aufgenommen werden ist beschämend. Links und rechts des Weges treffe ich Personen, die genauso denken. Ich bin nicht alleine“, berichtet Harald Purkart.
Der Weg ist das Ziel
Im Rahmen des Protestmarsches nach Wien sind einige Veranstaltungen geplant. Der Höhepunkt soll ein Treffen mit einigen Nationalratsabgeordnete sein. Zudem ist ein Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Planung. Hans Achorner
Spendenmöglichkeit: Flüchtlingshilfe / refugee assistance – Doro Blancke, AT93 3842 0000 0002 7516, Verwendungszweck: Von Meiningen nach Wien. Informationen unter www.unsreichts.at
Kommentar: Ich wurde aufmerksam gemacht, dass es einen Menschen gibt, der sich barfuß auf den Weg macht, um vom westlichsten Punkt Österreichs bis nach Wien zu marschieren. Mit diesem Marsch möchte er auf die Zustände in den Flüchtlingslagern an den EU Außengrenzen hinweisen. Die Meinung, dass einige der geflüchteten Menschen bei uns in Österreich Platz haben, teile ich (wie zig Gemeinden und private Organisationen) und ich marschiere gerne. Deshalb ging ich einen Abschnitt mit und durfte den sehr interessanten Menschen Harald Purkart kennenlernen. Mach’s gut Harald – ich will dich barfuß in der Hofburg sehen. Hans Achorner