„Wir sind auf Vollbetrieb vorbereitet“
4.000 Skifahrer waren auf den Pisten in Kitzbühel am Wochenende unterwegs. Das Sicherheitssystem hat sich bewährt. Bergbahn AG Kitzbühel Vorstandsvorsitzender Anton Bodner und Vorstand Christian Wörister haben zwei Wünsche an die Politik: „Hotels und Grenzen müssen offen sein.“
KitzSki ist mit dem Skibetrieb am Hahnenkamm gestartet. Wie war das erste Wochenende?
Anton Bodner: Wir haben mit 3.000 Skigästen gerechnet, geworden sind es dann fast 4.000 – obwohl das Wetter nicht besonders gut war. Wir sind sehr zufrieden.
Das Corona-Sicherheitskonzept wurde sehr gut angenommen. Unsere umfangreichen Vorbereitungen für diese Wintersaison haben sich ausgezahlt.Richtig auffällig war die gute Stimmung unter den Skifahrern, das hat uns sehr gefreut.
Zu dem Zeitpunkt, wo wir dieses Interview führen, wissen wir noch nicht, wie es mit dem Lockdown in Österreich weitergeht. Wie bereitet man sich auf die Wintersaison vor?
Anton Bodner: Wir haben vor Wochen den klaren Entschluss gefasst, dass wir uns auf einen Vollbetrieb vorbereiten. Wir wollen alle Pisten und Anlagen in Betrieb nehmen. Alle Pisten werden beschneit und auch beim Skibus-Angebot wollen wir keine Kompromisse eingehen.
Im Lauf des Winters werden wir dann sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wir hoffen das Beste.
Christian Wörister: Wichtig war, dass wir die Marketingkampagnen in unseren Hauptmärkten Österreich, Deutschland und Schweiz gestartet haben. Kitzbühel ist eine Top-Winterdestination, wo sicheres Skifahren möglich ist – das wollen wir ganz klar kommunizieren.
Die Mutation Omikron, Verschärfungen der Maßnahmen in Bayern - auf welche Gäste hofft man bzw. welche Märkte werden wohl noch ausfallen?
Anton Bodner: Wir beobachten die Situation in unseren Hauptmärkten genau. Unter Einhaltung der 2-G-Regel ist dort noch alles uneingeschränkt möglich. Eine Ausnahme bilden die Quarantänemaßnahmen bei einer Rückkehr nach Deutschland für Kinder unter zwölf Jahren sowie nach Tschechien. Wir hoffen, dass sich das aber in geraumer Zeit ändern wird.
Nicht betroffen von der deutschen Quarantäne-Regel sind übrigens die 24-Stunden-Aufenthalte, somit können Familien uneingeschränkt zumindest als Tagesgäste kommen.
Mit der 2-G-Regel bieten wir die größtmögliche Sicherheit. Es kommt keiner ohne Kontrolle auf den Berg. Alle Maßnahmen vom letzten Jahr, wie FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, Gondeln und Sesselliften mit Wetterhaube, bleiben zudem bestehen.
Christian Wörister: Wir haben alle Sicherheitsmaßnahmen vom letzten Jahr noch einmal optimiert, z.B. werden Gäste im TV und via Internet darüber informiert, wie lange die Wartezeiten bei der Hahnenkamm- und Fleckalmbahn sind.
Wie wird die 2-G-Regel bei KitzSki umgesetzt?
Anton Bodner: Wir haben das Konzept „safe2ski“ von der Firma Skidata für unsere Bedürfnisse weiterentwickelt. Es wird das gültige Zertifikat, z.B. der grüne Pass in Österreich, auf die Skikarte übertragen. Das geschieht ohne Daten zu übermitteln. Es wird kein Impfstatus abgefragt, sondern ausschließlich die Gültigkeit des Zertifikates hinterlegt.
Die technische Lösung für die 2-G-Kontrollen sorgte für viele Diskussionen im Vorfeld. Wir sind stolz auf unser IT-Team, welches das so gut umgesetzt hat. Durchs Drehkreuz kommt nur, wer ein gültiges Zertifikat auf dem Skipass hinterlegt hat. Am Wochenende hat das System mit 4.000 Gästen seinen ersten Härtetest mit Bravour bestanden.
Christian Wörister: In der Praxis schaut das so aus, dass man sich sein gültiges Zertifikat auf seiner Skikarte an einer unserer Kassen, am Ticketautomaten, bei einer Servicekraft oder ganz unkompliziert unter safe2ski.kitzski.at hinterlegen lassen kann. Wobei die Hinterlegung übers Internet zu empfehlen ist, um Wartezeiten zu vermeiden.
Skifahren ohne Einkehrschwung - letzten Winter war man dankbar, dass man zumindest auf den Pisten unterwegs sein konnte. Wie schaut das heuer mit der Gastronomie aus?
Anton Bodner: Wir haben am Wochenende Take-Away an fünf Stellen angeboten und es wurde angenommen. Zum Skierlebnis gehört die Gastronomie aber unbedingt dazu. Wir gehen davon aus, dass eine Gastronomie-Öffnung mit 2-G-Regel und Sitzplätzen möglich sein muss. Take-Away ist eine Notlösung.
Nach den Erfahrungen aus dem Pandemie-Winter 2020/2021 – welche Wünsche gibt es an die Politik?
Anton Bodner: Es wäre wichtig, dass die Hotellerie den ganzen Winter offen bleibt, denn ohne Aufenthaltsgäste ist eine weitere Saison wirtschaftlich schwer zu stemmen. In der Schweiz hat man bereits im letzten Winter, wo es noch keine Impfung gab, vorgemacht, dass ein Offenhalten möglich ist.
Unser zweiter Wunsch wäre, dass die Grenze zu Deutschland offen bleibt. Wenn sich diese zwei Voraussetzungen erfüllen, haben wir eine Wintersaison, mit der wir leben können. Kombiniert mit dem Sicherheitskonzept und der 2-G-Regel wäre das auch gesundheitspolitisch vertretbar.
Man wurde sich letztes Jahr wohl auch bewusst, dass es wichtig ist, dass die Leute in die Natur kommen und Skifahren gehen können. Die Leute waren so dankbar einmal raus zu kommen. Man hatte ein wenig das Gefühl, dass man etwas für die Volksgesundheit leistet. Johanna Monitzer
Bild: Christian Wörister und Anton Bodner (re.) im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger. Foto: Monitzer
Angesagt - Neue Angebote von KitzSki
Weltcup-Feeling erlebt man entlang der Skimovie-Strecke im Bereich der Piste Nr. 16 (Streiteck). Am Pengelstein gibt es mit der P3 Lounge eine neue Einkehrmöglichkeit. Zudem wurde das digitale Informationssystem attraktiviert. Die „KitzSkiWelt Tour“ verbindet KitzSki mit der SkiWelt. Auf 88 Kilometern führt sie vorbei an berühmten Schauplätzen des Wilden Kaisers und der Kitzbüheler Alpen. Insgesamt will man bei KitzSki den Winter „breiter“ aufstellen. „Rodeln, Winterwandern, Langlaufen und Pistentourengehen wird immer wichtiger“, erklärt Vorstandsvorsitzender Anton Bodner.