Wissenswertes rund ums Osterei
Gefärbte Eier sind untrennbar mit dem Osterfest verbunden. Doch woran erkennt man die Herkunft und Haltungsform von Eiern? VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger gibt einen Überblick.
Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2022 in Österreich etwa 2,24 Milliarden Eier konsumiert. Pro-Kopf werden pro Jahr 248 Stück bzw. vier bis fünf Eier pro Woche verzehrt. Der Großteil stammt aus Käfig- und Bodenhaltung. „Zwar ist die traditionelle Käfighaltung seit 2012 in der EU verboten. Sogenannte ,ausgestaltete Käfige‘, in denen die Hennen in Gruppen in Etagen gehalten werden und etwas mehr Platz als in herkömmlichen Käfigen haben, sind allerdings immer noch erlaubt“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger. Für Importe aus Nicht-EU-Ländern gibt es hinsichtlich der Haltungsform keine Regelung.
Was sagen die Ziffern auf dem Ei aus?
Herkunft und Haltungsform sind bei allen frischen Eiern, die in Österreich im Handel sind, durch einen Stempel auf der Schale zu erkennen. Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Haltungsform (0 = Bio, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung). Die zweite Ziffer gibt das Land an und die dritte Nummer ist dem jeweiligen Betrieb zugeordnet. „Bei gefärbten und gekochten Eiern muss hingegen keine Angabe zur Haltungsform und dem Erzeugerbetrieb gemacht werden“, schränkt Eichberger ein. „Grund dafür ist, dass es sich um ein verarbeitetes Produkt handelt. Es kann aber sehr wohl eine freiwillige Kennzeichnung erfolgen.“
Wenn die Eier in einer Verpackung angeboten werden, muss das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein. „Bei offen verkauften Eiern gibt es keine derartige Verpflichtung“, erklärt Eichberger.
Wie lange sind gekochte Eier haltbar?
Grundsätzlich sind gekochte Eier auch bei Zimmertemperatur einige Zeit haltbar. Gleich, ob man Eier im oder außerhalb des Kühlschrankes lagert: Am wichtigsten ist eine möglichst konstante Lagertemperatur. Man sollte also keinesfalls ständig zwischen einer Lagerung im und außerhalb des Kühlschrankes wechseln. Dadurch bildet sich Kondenswasser auf der Eierschale, was zu vorzeitigem Verderb führen kann. Beschädigte Eier sollte man grundsätzlich im Kühlschrank lagern und möglichst innerhalb weniger Tage verzehren.
Natürliche oder synthetische Eierfarben?
„Beim Eierfärben raten wir – sofern möglich – zu natürlichen Farbstoffen wie etwa Betacarotin, Rote-Rüben-Saft oder Heidelbeeren. Denn synthetische Eierfarben sind vielfach umstritten“, informiert Eichberger. „Einige von ihnen können für Allergiker problematisch sein, etwa Tartrazin oder Chinolingelb. Besonders in der Kritik stehen aber Azofarbstoffe. Diese können bei entsprechend veranlagten Menschen sogenannte ,Pseudoallergien‘ auslösen. Typische Symptome dafür sind Hautausschläge, Asthma und Hautödeme. Zusätzlich stehen Azofarbstoffe in Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen aus-
zulösen.“
Für Eier, die im Handel verkauft werden, gelten unterschiedliche Regelungen. „Wenn Eier in einer Verpackung angeboten werden, müssen die verwendeten Farbstoffe und Überzugsmittel bekannt gegeben werden“, so Eichberger. Und sie ergänzt: „Bei offen verkauften Eiern muss nicht deklariert sein, welcher Farbstoff verwendet wurde.“
Symbolfoto: Pexels/Odintsov