Yule jubelt über seine eigene Gondel
So ein Sieg auf dem Ganslernhang setzt auch nach Jahren Kräfte frei. Erst am Mittwoch war Daniel Yule vom Training in Argentinien in die Schweiz zurückgekehrt, da ging es schon weiter nach Kitzbühel, wo er am Donnerstagabend vor den Augen seiner Familie, seines Teams und einer Abordnung des Fanclubs seine Gondel der Hahnenkammbahn in Empfang nehmen durfte. Der verdiente Lohn für seinen Slalomtriumph im Jänner 2020, dem ersten für einen Schweizer seit Dumeng Giovanoli 1968.
Der Ganslern liegt Daniel Yule, denn „seine Bilanz ist Spitzenklasse“ attestiert ihm Michael Huber, der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs: „Bei acht Teilnahmen warst du viermal in den Top 10 und zweimal in den Top 3.“ Zudem war es auch Kitzbühel, wo er 2012 sein Weltcupdebüt feierte. Was hat es mit diesem Hang auf sich? „Mir liegen schwierige Hänge. Außerdem motiviert es mich, an einem Ort mit dieser Skigeschichte Rennen fahren zu dürfen“, sagte der 29-Jährige, der im Laufe des Abends über 50 Fotowünschen mit seinen Fans geduldig und immer lächelnd nachkam.
Gefreut hat sich auch Anton Bodner, Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel: „Daniel, du bist so geerdet und sympathisch, da geht einem das Herz auf. Solche Burschen wie dich brauchen wir als Vorbilder für unsere Jugend, um zu zeigen, was man alles schaffen kann. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, um zu uns zu kommen.“
Der Termin in Kitzbühel war für Daniel Yule eine wohltuende Abwechslung und auch ein Booster für die nächsten Wochen: „Die Gondelübergabe hat mir wieder gezeigt, wofür wir vor allem im Sommer so hart trainieren: Genau für solche Momente, die ich gemeinsam mit meiner Familie, meinem Team und den Fans erleben hab' dürfen. Es war wunderschön und gibt mir Energie. Für den kommenden Winter bin ich voll motiviert.“ Beim Blick vom Starthaus am Hahnenkamm auf die Streif machte Daniel Yule aber große Augen: „Ich bin wirklich zufrieden, dass ich ein Slalomfahrer bin. Sich da runterzuschmeißen verdient großen Respekt.“ Er selbst war zum ersten Mal auf dem Hahnenkamm, im Jänner genügt ihm stets der Sessellift auf den Ganslernhang.
An Christian Schroll, den Vize-Chef des Slaloms am Ganslern, hatte Daniel Yule an diesem Abend keine Wünsche: „Die Rennstrecke soll bleiben, wie sie immer ist, ihr macht das super. Am Ganslernhang ist es immer eisig, immer hart und immer schwierig, da können sich unsere Trainer immer gut darauf einstellen.“ Foto: KSC/alpinguin