Zahnärzte-Not wird Ende gesetzt
Das geplante Zahnambulatorium im ehemaligen Kitzbüheler Stadtkrankenhaus ist beschlossene Sache. Aktuell verhandeln Stadtgemeinde und ÖGK über Umbau und Kostenaufteilung des Zwei-Millionen-Euro-Projektes.
Kitzbühel | Wer kennt das nicht? Unendlich lange Wartezeiten auf Behandlungstermine und überfüllte Wartezimmer; Neupatienten finden keinen Vertragszahnarzt und Schmerzpatienten müssen an den Wochenenden sogar schon in den Nachbarbezirk Kufstein ausweichen: Das ist der Alltag in der zahnärztlichen Versorgung im Bezirk Kitzbühel.
Die Hälfte der 20 Kassenstellen ist hier seit geraumer Zeit unbesetzt. Während sich die Vertrags-Zahnärzte am Limit bewegen, boomen die Ordinationen der Wahl-Zahnärzte – der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet. Ein untragbarer Zustand, wie der Chef der Tiroler Zahnärztekammer, Paul Hougnon, immer wieder öffentlich zu bedenken gibt. Umso erfreulicher ist daher die Nachricht, dass in Kitzbühel ein Zahnambulatorium für Kassenpatienten entstehen wird. „Ein wichtiges Zukunftsprojekt zur Versorgung der Bevölkerung“, wie Stadtchef Klaus Winkler und die Tiroler Zahnärztekammer schon vor geraumer Zeit bestätigt haben.
Die neue und lang ersehnte medizinische Einrichtung wird in den ehemaligen Operationsräumen des Stadtkrankenhauses beheimatet sein. „Vier Zahnärzte sollen hier künftig ihre Arbeit aufnehmen. Sie werden von der ÖGK angestellt und übernehmen auch Sonn- und Feiertagsdienste“, informiert Winkler auf Anfrage.
Der notwendige Platz ist vorhanden, jetzt geht es ans Eingemachte. Immerhin werden die Umbauarbeiten mit zwei bis 2,5 Millionen Euro beziffert. Der Umbau sei kein einfaches Vorhaben, wie Winkler informiert. „Es ist ja nicht so, dass in den ehemaligen OPs nur Behandlungsstühle aufgestellt werden müssen, damit das Zahnambulatorium den Betrieb aufnehmen kann. Es braucht umfangreiche Baumaßnahmen – von der Raumaufteilung über die Fluchtwege bis zur Technik“. Ein heimisches Planungsbüro sei bereits beauftragt.
Im Hintergrund laufen bereits die Verhandlungen mit der ÖGK über die Kostenaufteilung, derzeit beraten die Gremien in Wien. „Gemeinsames Ziel ist, dass wir uns jedenfalls bis Jahresende einig sind und 2024 der Start für den Umbau erfolgen wird“, informiert Winkler. Alexandra Fusser
Bild: Der Bezirk ist in Tirol ein Sorgenkind in der zahnmedizinischen Versorgung. Das Ambulatorium hat für die Stadt Kitzbühel hohe Priorität. Foto: Adobe Stock