„Zettis“ und ihr Reiseverhalten
Welche Bedeutung die „Generation Z“ für den Reisemarkt hat, wurde im Rahmen des jüngsten Prodinger Tourismus Summit in Kitzbühel präsentiert.
Kitzbühel | Prodinger-GF Marco Riederer stellte dabei Eckdaten eines neuen Trendreports vor. Warum das Urlaubsverhalten junger Menschen relevant ist, zeigt sich alleine schon daran, dass die GenZ bis 2030 mehr als ein Drittel aller Reisenden stellen wird.
Die Generation Z, oder neudeutsch die GenZ sind alle, die zwischen 1996 und 2010 geboren worden sind. Diese Zielgruppe ist mit den neuen Technologien und ihren Möglichkeiten aufgewachsen und erwartet sich dementsprechend auch digitale Services und Ausstattung am Urlaubsort. „Mobile Apps für Zimmersteuerung, Servicebestellungen und Informationen sind ein Muss“, analysiert Riederer. Schnelles WLAN im Hotel ist für die junge Zielgruppe dabei eine Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig haben die „Zettis“ keine Scheu vor Chat-Bots und virtuellen Assistenten – im Gegenteil, auch diese Instrumente sind von Bedeutung für den Tourismus von morgen. In dieses Feld spielen zudem die Sozialen Medien hinein. „Ihre starke Präsenz und Einfluss in sozialen Medien beeinflussen ihre Reiseentscheidungen stark“, gibt Riederer Einblick.
Nachhaltiges Reisen ist ein großes Thema
Für die Generation Z, so die Studie, ist das Thema Nachhaltigkeit ein großes. Das soll sich auch in ihrem Urlaub widerspiegeln. „Hotels sollten über Nachhaltigkeitszertifikate verfügen und umweltfreundliche Betriebspraktiken implementieren. Lokale und biologische Lebensmittelangebote sind bevorzugt, ebenso wie Hotels, die lokale Kultur und Community unterstützen“, weiß der Experte.
Wer nachhaltig unterwegs ist und die heimische Tradition hochhält, spielt gleichzeitig in einen weiteren Bereich hinein, der die GenZ kennzeichnet: Individualität. Denn in der Wahl ihres Reiseziels bevorzugen junge Menschen schon mal grundsätzlich eher Erlebnis-Unterkünfte bzw. Boutique-Hotels als große Ketten. Authentische Urlaubserlebnisse sind eine starke Währung, auf die Reiseanbieter und Hoteliers bauen können. Aber: Selbstverständlich ist die Generation Z keine geschlossene Gruppe, die grunsätzlich dieselben Interessen teilt. „Individuell“ ist daher ein breit gestreuter Begriff, der aber gleichzeitig Chancen für verschiedenste Anbieter bereit hält. Einige Schlagworte in diesem Zusammenhang sind z.B. „Vegan“, „Sportlich“ oder „Workation“. Beim Prodinger Summit in Kitzbühel stand heuer generell die Zukunft der Berghotellerie im Mittelpunkt. Riederer gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger: „Individualisierung ist ein gutes Stichwort für unsere klein-strukturierte Ferienhotellerie. Sie kann in der Positionierung und Kommunikation punkten.“ Die eigene Marke muss dafür allerdings auch kommuniziert werden. „Ich muss wissen, wen ich ansprechen will“, so Riederer abschließend. Elisabeth Galehr
Bild: Prodinger-GF Marco Riederer präsentierte in Kitzbühel Eckdaten zum Reiseverhalten der GenZ. Foto: Prodinger/Lechner