Züge ins Brixental aufgestockt
Der neue Öffi-Fahrplan bringt Neuerungen mit sich. Im Nahverkehr profitiert davon besonders das Inntal. Aber welche Änderungen ergaben sich für die Strecke durch das Brixental? Wir haben nachgefragt.
Innsbruck, Kitzbühel | „Ab 12. Dezember werden in Tirol insgesamt 780.000 Zugkilometer mehr im Jahr gefahren – einmal zum Mond und zurück. Das ist die größte Leistungsausweitung in der Geschichte des Tiroler Nahverkehrs“, so lautet die Frohbotschaft des Verkehrsverbunds Tirol (VVT), der mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) sowie den ÖBB kontinuierlich an einem attraktiven Angebot für Öffi-Nutzer arbeitet, der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet.
Mit der Einführung des Cityjet Xpress wurde eine neue Verbindung von Innsbruck nach Kufstein geschaffen, die beinahe die Geschwindigkeit eines Fernverkehrszuges erreicht. Erweiterte Abendverbindungen in das Brixental bis Hochfilzen seien außerdem möglich geworden, heißt es dazu vom VVT.
Die Grünen erfreut über bessere Verbindungen
Die Grünen im Bezirk Kitzbühel freuen sich über die „großartigen Verbesserungen und Neuerungen im öffentlichen Verkehr“, wie Bezirkssprecher Matthias Schroll frohlockend schildert. „Mit der Einführung des Cityjet Xpress gibt es jetzt im Brixental gemeinsam mit dem Fernverkehr einen Halbstundentakt für schnelle Verbindungen nach Innsbruck und retour. Das heißt im konkreten, dass man jede halbe Stunde aus dem Brixental in die Landeshauptstadt bzw. natürlich auch ins Inntal und retour kommt - und das klimafreundlich mit der Bahn.“
Der Kulturzug fährt nicht mehr
Der neue Fahrplan ruft aber auch Kritiker auf den Plan. Etwa, weil der Kulturzug von Innsbruck in das Brixental, eine abendliche Verbindung mit 72 Minuten Fahrzeit, Umstieg in Wörgl inkludiert, nach zehn Monaten eingestellt worden ist. Dieser Zug sei aber, so die Auskunft vom VVT, von Vorneherein nur zeitlich begrenzt im Einsatz gewesen. Trotzdem werden im Brixental Stimmen laut, die sich benachteiligt fühlen. Einerseits, weil im Abendverkehr immer ein Umsteigen in Wörgl erforderlich sei. Andererseits, weil die Fahrzeit von Innsbruck nach Kitzbühel jetzt an die 100 Minuten betrage - Verspätungen nicht eingerechnet.
Was also hat sich durch den Fahrplanwechsel für den Raum Kitzbühel/Brixental tatsächlich geändert? Die Verbindungen wurden aufgestockt, erklärt der VVT und verdeutlicht mit einem Beispiel die Heimreise nach dem Besuch einer Abendveranstaltung: „22:12 Uhr Aufbruch im Landestheater, 5 Min Gehweg bis zur Polizeidirektion, 22:17 Uhr Einstieg in den Stadtbus R zur neuen Station am Innsbruck Messe Bahnhof (Fahrt 3 Minuten); 4 Minuten Zeit zum Umsteigen, 22:24 Abfahrt REX 2 Innsbruck Messe Bahnhof; 23:07 Ankunft Wörgl; 23:22 Abfahrt S8 nach Kitzbühel Bahnhof; 00:01 Ankunft in Kitzbühel Bahnhof.“
Innsbruck - Kitzbühel: 1 Stunde, 49 Minuten
Die Gesamtreisezeit von Innsbruck nach Kitzbühel betrage 1:49 Stunden und sei mit dem Fahrplanwechsel überhaupt erst möglich geworden, heißt es dazu aus dem VVT-Büro.
Aus Sicht der Grünen sind die Fahrplanänderungen insgesamt begrüßenswert. „Die zusätzlichen Verbindungen machen es nun am Wochenende möglich, um 1 Uhr von St. Johann nach Wörgl zu fahren und um 2:10 ab Wörgl in Richtung
St. Johann.“ Für junge Leute sei dies eine wirkliche Alternative zu den Taxis und natürlich auch für die Eltern eine Entlastung: „Weil sie ihre Kinder nachts nicht mehr chauffieren müssten.“Alexandra Fusser
Bild: Die Bahnverbindungen in das Brixental wurden mit 12. Dezember verbessert. Foto: VVT/Stanger