Zum neunten Mal – und es wird immer besser
Tolle Filme und brilliante Filmemacher beehrten das neunte Filmfestival Kitzbühel. Neun Spielfilme, neun Dokumentarfilme und 30 Kurzfilme ritterten um die Gams des Filmfestival.
Kitzbühel | Die Filmfestivalfahnen wehten letzten Woche in der Gamsstadt. Zum neunten Mal wurde Kitzbühel zum Schauplatz der Filmbranche. Unter dem Motto „Kino im Hier und Jetzt“ wurde neben den öffentlich zugänglichen Wettbewerbsfilmen auch ein umfangreiches Rahmenprogramm für alle Filmliebhaber geboten.
Von Autokino, über Kino am Berg, bis hin zu Kino im Zielhaus wurden die verschiedensten Schauplätze bespielt. „Die größte Freude war es, wieder Menschen in den Kinos zu sehen und wieder internationale Filmemacher begrüßen zu dürfen. Die Filmbranche im Austausch mit dem Publikum zu erleben zeigt, dass Kino ein großes Bedürfnis ist. Und gerade in gesellschaftlich und politisch schwierigen Zeiten kann Kino neue und andere Weltentwürfe aufzeigen, in die man eintauchen kann“, zog FFKB-Leiter Michael Reisch Resümee. Im K3-Kitzkongress wurde am Samstagabend zur Preisverleihung geladen.
Bester Spielfilm
Der schweizerisch-britische Filmregisseur und Drehbuchautor Marc Wilkins wurde für sein Spielfilmdebüt „The Saint of the Impossible“ mit dem mit 5.000 Euro dotierten Joseph Vilsmaier-Preis ausgezeichnet, der von Vilsmaiers Töchtern Josefine und Janina überreicht wurde.
Beste Doku
Die Jury für den besten Dokumentarfilm zeichnete „Bilder (m)einer Mutter“ aus, in dem die deutsche Filmemacherin Melanie Lischker aus über 100 Stunden Familienvideomaterial ein Frauenleben rekonstruierte.
Ehrenpreis
Nach Joseph Vilsmaier, Marie Bäumer, Helmut Berger und Veronica Ferres, ging der Ehrenpreis des Filmfestival Kitzbühel 2021 an Felix Mitterer. Christine Neubauer, die in „Krambambuli“ nach einem Drehbuch des Tiroler Autors zu sehen war, und der Kameramann und Filmregisseur Xaver Schwarzenberger würdigten die Echtheit von Mitterers Texten in ihren Laudationen.
Beste Kurzfilme
Aus über 400 Kurzfilm-Einreichungen gingen elf nationale und 18 internationale Beiträge ins Rennen um die Kurzfilmpreise. In der Kategorie „Mountain Sports“ wurde die kanadische Produktion „Without a Paddle“ von Nick Katthar geehrt. Die Jury zeichnete als besten Kurzfilm Aline Magrez „Ligie“ aus – eine beeindruckend beklemmend und nahe Erzählung einer medizinischen Entscheidung, die das Leben einer jungen gehörlosen Frau komplett aus den Schienen wirft. Als bester Kurzdokumentarfilm konnte „Überleben“, ein bewegendes Vater-Sohn-Porträt, von Lara Milena Brose und Kilian Armando Friedrich überzeugen.
Nachwuchspreis
Die junge Filmemacherin Franziska Pflaum, die in Kitzbühel keine Unbekannte ist, wurde für „Im Universum geht keiner verloren“ mit dem Österreichischen Nachwuchspreis ausgezeichnet.
Publikumspreis
Die Zuschauer überzeugte der mexikanische Filmemacher Raúl López Echeverría. Er wurde für seine sozialkritische Fußball-Komödie „Domingo“ über den gleichnamigen Helden, der kein Versager mehr sein will und alles daran setzt, sich als Fußballkommentator seinen Lebenstraum zu verwirklichen, mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Regie und Produktion
Schon vorab wurden die nationalen Preise für die beste Regie und die beste Produktion bekanntgegeben. Die jeweils zu 5.000 Euro dotierten Preise gingen an Jannis Lenz für seinen Dokumentarfilm „Soldat Ahmet“(beste Regie), Sebastian Brauneis für „3 Freunde 2 Feinde“ und Produzent Thomas Christian Eichtinger für den Dokumentarfilm „Ein Clown | Ein Leben“.
Nächstes Jahr: 10-jähriges Jubiläum
Am Ende gab es noch einen Dank von Michael Reisch an alle Beteiligten: „Super, dass so viele im Kino waren. Ein Dank an alle Filmemacher, fleißigen Helfer und Mitwirkenden – die an uns glauben.“ Die Filmfestival-Fahnen wurden nun abmontiert. Die Vorbereitungen für das 10-jährige Jubiläums-Filmfestival von 22. bis 28. August laufen schon – auf ein Wiedersehen mit den besten Filmen in Kitzbühel. Johanna Monitzer
Bild: Hinter dem Team und der diesjährigen Jury des Filmfestvial Kitzbühel liegt eine spannende Woche. FFKB-Leiter Michael Reisch (vorne, rechts) zog zufrieden Bilanz: „Die größte Freude war es, die Menschen wieder in den Kinos zu sehen.“ Foto: FFKB/Michael Tinnefeld
Außerdem - Lebensfreude vermittelt
Kitzbühel Tourismus suchte im Rahmen der Aktion #lebensfreude nach aussagekräftigen Kurzvideos, die Lebensfreude in der Gamsstadt vermitteln. „Ziel war es, eine neue Inspiration für die nächste Sommerkampagne zu bekommen“, erklärt GF-Stv. Stefan Pühringer.
18 Einreichungen
Aus 18 Einreichungen konnte Sophie Pochtler die Jury überzeugen.
Die Jurybegründung lautet: „Der Ausdruck spürbarer Lebenslust, eingefangen in filmisch gelungene Bildern, bei denen man fast das Gefühl bekommt Teil dieser Erfahrung zu werden hat einstimmig überzeugt.“ jomo