Zwei Abfahrten auf der Streif
Die Kitzbüheler Hahnenkammrennen haben ein neues Programm. Zwei Abfahrten auf der Streif (21. und 22. Jänner) sowie der Slalom am Ganslernhang (23. Jänner) werden gefahren. Neuerungen gibt es auch beim Kartenverkauf: Dieser erfolgt ausschließlich in Form eines Vorverkaufes durch den Veranstalter. Der Beginn ist auf Spätherbst anvisiert.
Kitzbühel | Vergangene Woche tagte das Weltcup-Komitee der FIS – Details der Gespräche waren schon durchgesickert. Im Vorfeld zu dieser Sitzung gab es auch Gespräche zwischen dem Kitzbüheler Ski Club als Veranstalter der Hahnenkammrennen und FIS-Renndirektor Markus Waldner. Thema war die Änderung des Programms, denn in Kitzbühel ist das Gelände, ähnlich wie in Wengen, nicht sonderlich gut für einen Super-G geeignet. Kitzbühel behält aber seine drei Renntage und anstelle des Super-G‘s wird bei den nächsten Rennen eine weitere Abfahrt gefahren. „Wir starten die Rennwoche wieder mit zwei Trainings – dafür sind drei Tage vorgesehen. Danach sollten die Abfahrten und der Slalom folgen, vorausgesetzt das Wetter passt“, sagt KSC-Präsident Michael Huber.
Beim Kitzbüheler Ski Club sieht man bei den nächsten Rennen durch die neue Programmgestaltung auch eine erhöhte Flexibilität. Für die Auf- und Umbauten für den Super-G ging jeweils ein halber Tag verloren. „Der große Spieler ist nun der Slalom. Wir können einfach zwischen Streif und Ganslern wechseln“, sagt Huber.
Doppelabfahrten sind keine Seltenheit
Zwei Abfahrten auf der Streif – das ist nicht wirklich was Besonderes. In der Geschichte der Hahnenkammrennen kam dies schon oft vor. Bei 22 Prozent der Abfahrten wurde eine Zweite abgehalten. „Das hat am Hahnenkamm schon Tradition. Selbst wie mein Papa (Anm. Fritz Huber) 1950 gewonnen hat, gab es auch eine Doppelabfahrt. Das war damals schon gang und gäbe. Danach hatten wir viele Ersatzrennen. Seit es den Freitag als fixen Renntag gibt, wurde in den ersten Jahren eine Sprintabfahrt abgehalten, danach kam der Super-G“, erzählt Michael Huber.
Wer ist dann der Hahnenkammsieger?
„Den eigentlichen Hahnenkammsieger gibt es ja seit der Abschaffung der Kombination nicht mehr. Seit 2016 gibt es in Kitzbühel keine Kombination mehr. Für eine Unterscheidung werden wir es aber nicht die Freitag und Samstag-Abfahrt nennen, sondern die Kitzbühel-Abfahrt am Freitag und die Original-Abfahrt am Samstag“, sagt Huber. Vielleicht erkennt man den künftigen Hahnenkammsieger an der Sieger-Gams. Diese Trophäen werden, wie schon in den vergangenen Jahren, von Kitzbühel Tourismus (Freitag, Glas), Bergbahn AG Kitzbühel (Samstag, in Gold, Silber und Bronze) sowie der Stadtgemeinde Kitzbühel (Sonntag, Stein) gestiftet. Während die Gamsen also noch ihre Eigenheiten behalten, will der Kitzbüheler Ski Club bei den Preisgeldern vereinheitlichen und bei jedem Bewerb die gleiche Summe ausschütten.
Geplant ist auch, zur Wochenmitte wieder das Junior-Race am Ganslernhang abzuhalten und so dem Ski-Nachwuchs eine Bühne zu bieten.
Neues System für den Kartenverkauf
Die FIS sowie auch der Kitzbüheler Ski Club rechnen mit Einschränkungen bei den Zuschauerzahlen im kommenden Winter. „Durch die Doppelabfahrt können wir den Fans zwei Abfahrten anbieten. Ich gehe davon aus, dass der Samstag schnell ausgebucht sein wird und mit Freitag können wir somit eine Alternative anbieten“, sagt Huber. Durch die Einschränkungen bei den Sommerveranstaltungen, werden Vorgaben für den Winter erwartet. Daher laufen die Arbeiten an einer Umstellung des Kartenverkaufssystems.
Künftig wird man an den Eingängen keine Karten mehr kaufen können. Die Eintrittskarten wird es nur noch im Vorverkauf beim Kitzbüheler Ski Club geben. Dies betrifft auch den Gratiszutritt für Kinder, Schüler und sonstige Personengruppen, die nur über ein vorgängiges Reservierungssystem Zutrittsberechtigungen erhalten. „Vor allem der Faktor Zeit ist neu zu bewerten. Hat der Vorverkauf insbesondere für die Sonderkarten im VIP-Bereich bereits ein Dreivierteljahr vorher begonnen, so ist in Kenntnis über die Virusentwicklung vergangenen Spätherbst klar, dass zeitliche Flexibilität das erste Mittel der Wahl darstellen muss. So wird der HKR-Kartenverkauf für die kommenden Monate auf standby gesetzt und die weiteren Entwicklungen abgewartet“, sagt Michael Huber. Elisabeth M. Pöll
Vom neuen Starthaus aus werden im kommenden Winter die beiden Abfahrten auf der Streif beginnen. Foto: Stefan Adelsberger