Zwölf Sekunden können lang sein
Das Baubezirksamt Kufstein präsentierte Erkenntnisse aus der Testphase des Pilotprojektes Dosierampeln an der B178 im Norden von St. Johann. Zwölf Sekunden können (zu) lang oder (zu) kurz sein.
St. Johann | Gelb, Rot und Stopp – heißt es für die Verkehrsteilnehmer auf der B178 wenn die Ampeln aufblinken. Die Dosierampeln halten den Verkehr auf der B178 für zwölf Sekunden an, um das Einbiegen auf die Bundesstraße aus den Zufahrtsstraßen zu erleichtern.
Seit Dezember letzten Jahres läuft die Testphase für dieses tirolweit erste Ampel-Pilotprojekt. Jürgen Wegscheider (Baubezirksamt Kufstein) und Andreas Buchinger (Land Tirol) präsentierten dem Gemeinderat letzte Woche Erkenntnisse daraus. Ihr Fazit: Die Ampeln erfüllen ihren Zweck.
Videosimulation zeigt Situation ohne Ampeln
In einer Videosimulation wurde die Situation mit und ohne Dosierampeln dargestellt. Ein Ausfahren z.B. vom viel frequentierten Diskonter an der B178 ist ohne Ampeln schier unmöglich.
Im Gemeinderat sah man das differenzierter. „Wir schaffen es mit unserem Stau mittlerweile sogar in die Ö3-Verkehrsnachrichten – das kann es doch nicht sein“, kritisierte GRin Claudia Pali (parteifrei). Straßenausschussobmann GV Simon Aschaber (VP) veranschaulichte, dass der Verkehr sich teilweise bis nach Kirchdorf zurück staue. GV Heribert Mariacher regte an, sich die Intervalltakte noch einmal anzuschauen: „Im Juli/August war die Situation am Kollabieren. Die Straßen waren zu.“ Auch die Zufahrtsstraßen sollen auf Anregung von GR Robert Steger (VP) noch einmal überprüft werden: „Ist es z.B. wirklich nötig, dass man vom Birkenweg links einbiegen muss?“.
Das hohe Verkehrsaufkommen war in diesem Sommer im ganzen Bezirk wahrnehmbar – ob auch tatsächlich mehr Autos als sonst unterwegs waren, überprüft das Baubezirksamt Kufstein nun anhand der automatischen Verkehrszählung. „Davon, dass die Ampeln Staus verhindern war nie die Rede – Ziel war es, das Einfahren auf die B178 zu ermöglichen“, betont Wegscheider.
Gibt es Alternativen?
Gibt es derzeit eine schnell umsetzbare Alternative zu den Dosierampeln? „Eine Ampelanlage wie im Süden geht sich vom Platz her nicht aus. Eine Verlängerung der Unterflurtrasse macht laut Studien auch keinen Sinn, da der Großteil des Verkehrs hausgemacht ist – das würde keine Entlastung bringen“, so Wegscheider.
Nun braucht es eine Entscheidung bezüglich Dosierampeln. Fix installieren oder abbauen? Der Straßenausschuss berät sich. Johanna Monitzer
Bild: Die vier Dosieramplen an der B178 halten den Verkehr zwölf Sekunden lang an, damit man von den Zufahrtsstraßen einbiegen kann. Foto: Archiv/Monitzer
Kurz notiert - 30er Zone wird ausgeweitet
Die Marktgemeinde St. Johann weitet die 30er Zone bis in die Innsbruckerstrasse aus. „Es geht hier um den Bereich, wo wir das neue Kinderbetreuungszentrum errichtet haben“, erklärt Bürgermeister Hubert Almberger (VP). Exakt handelt es sich um den Bereich ab dem Kreisverkehr bis zur Einfahrt Faberweg. Der Beschluss erfolgte im Gemeinderat einstimmig.jomo