Kitzbüheler Anzeiger

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S.am:stag, 19. November 1955 Kltzbüheler Anzeiger Seite 5 streifen auskommt!" - Uen Erpfen- dorfern selber wächst der Bau ans Herz.. Der Betrachter spürt das archi- tektonische Genie des Jahrhunderts: Clemens II o 1 z m e i s t e r. Man weiß, dall ihm niemand was cireinredet und so wird der Bau nach seinem Sinn und seinen Ideen vollendet werden. - Weihbischof Filzer hielt eine Ansprache und über- brachte den Erpfendorfern die Grüße des Erzbischofs Di. Andreas Rohracher. Nach ihm sprachen Geistl. Rat Kofler, Landtagspriisident Obermoser und Ar- chitekt Holzmeister. Die Kirche wird 400 Sitzplätze fassen Zur ordnungsgemäßen Festhaitung des kirchenhistorischen Ereignisses in Erp- fcndorf geben wir den Wortlaut der „Errichtung-s,-Urkunde" bekannt. - Den E.rpfendorfern,die bisher beinahe unter Ausschluß der Oeffentlichkeit alle Opfer des Kirchenbaues auf sich nahmen, wün- schen wir Freunde und Gönner, die an der Finanzierung der Ausstattung der Kirche beitragen. rricf)tung-flrtunc In Erpfendorf sind schon seit den Jahren vor dem ersten Weltkrieg Be- strebungen im Gange, eine kleine Kir- che zu hauen. So geht aus den Akten des Kirchenbauvereines hervor, daß be- reits am 3. Mai 1914 eine vorbereitende Versammlung stattfand, um einen Kir- chenbauverein zu gründen. Anreger dürfte damals der im heurigen Herbst verstorbene Förster Julius Wachter ge- wesen sein.. Durch die Inflation nach dem Kriege 1914-18 wurden die bereits gesammelten Geldmittel völlig entwer- tet und in den darauffolgenden Krisen- jahren war an eine Verwirklichung des B:auvoiha.bens nic.ht mehr zu denken. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse wieder festigten, konnte die Idee, in Daß manchen Leuten am Lande, vor allem älteren Personen, gewohnte Schau- objekte in einer nach modernen Ge- danken renovierten Kirche abgehen dürften, damit hat wohl jedermann ge- rechnet. Auch damit, daß etwas pm- dernere Kunstwerke nicht jedermanns Beifall finden würden. Ist doch sogar der Kunstdünger, der Handmäher, der Iartoffeianbau und die The-Impfung ab- gelehnt worden und werden noch nicht selten hekritelt. Doch fangen alle diese Dinge an, dich selbst bei atten Bauern durchzusetzen. Soll es bei einer Kirchen- renovierung, die nach moderneren Grundsätzen ausgeführt wird, oder soll- te es gerade in Fieberbrunn anders sein? Man braucht sich also über einen Widerstreit der Meinungen nicht zu wundern. Nicht der Widerstreit also, sondern nur das E i n e ist entscheidend, ob Wertvolles geschaffen wurde, das Erpfendorf eine Kir:lie zu bauen, wie- der aufgegriffen werden. Diesmal war es unser jetziger Obmann, Herr Georg Walti, der sieh mit. ganzer Kraft für die Realisierung dieses Planes einsetzte. So konnten am 1. Dezember 1951.'die Statuten für den Kirchenbauverein Erp- fendorf erstellt werden und von einem Proponenten-Komitec, den Herren Ge- org Walti, Wirt,shofhr, Krepper Josef, Pechtibauer, Hausbacher Josef, Holz- händler, Endstrasser Josef, Kramerter, B a um ga.r tner Peter, Krumer und WÖ r - götter Stefan, Weizenbiciilerbauer, 00- terfertigt werden. Der Kirchenba.uveiein Erpfencl'orf war somit neuerlich ge- gründet.. Durch die Umiegung der Wiener Bundesstraße inuflte die Wirt.shofkape.11e abgetragen weiden. Den von der Lan- desbaudir.ektion geleisteten A.bösehetra.g von 5 37.911.55 widmete der Besitzei- Georg esitzer Gcorg Waiti. dem Kirchenbauverein als Grundkapital. Im weiteren Verlauf konn- te eine Spendenliste aufgelegt werden, deren überraschend gutes Ergebnis den Baubeginn in greifbare Nähe fückte. Seine Exzellenz Erzbischof von Salz- burg Dr. Andreas Rohracher hat gütigst volle Unterstützung zugesagt. Ebenso ließ unser verehrter 1-leer Landtagsprä- sident, K'ommerzia.lrat Johann Obermo- ser, unserem Vorhaben jede mögliche Hilfe angedeihen. Nur so konnte ernst- lich an die Ausführung des Baues ge- dacht werden. Architekt Prof. Clemens Holzmeister hat in liebenswürdiger Weise den Ent- wurf ausgearbeitet und ebenso wie die Pläne dem Verein völlig kostenlos zur Verfügung gestellt. Diese Pläne fanden vollste Zustimmung, sowohl von den Erpfend'orfrn, wie auch von den geist- lichen und weltlichen Behörden. Nach reiflicher Ueberlegung und vie- len Verhandlungen wurde die den West - bleiben wird, oder Minderwertiges, was vergänglich ist. Freilich tragen nauche Kritiker wie gewisse Schützen allzu hoch an, damit sie die Scheibe wenig- stens nicht ganz verfehlen. Das gilt wohl auch \rOni der Beurteilung der chenrenovierung in F'ieberbrunu durch Prof. Robert K u x z im „Kitzbüheler Anzeiger" vom 12. November d. J Das. ‚‚Traute, Anheimelnde, des schö- nen Lage in den Bergen und dcq be- häbigen alten Pfa,rrhofs," ist doch wohl unversehrt und erhalten geblieben. Die „Paiasttur' hat also sogar diesem Kri- tiker gefallen, aber ein bißchen, SO scheint es wenigstens, mußte doch auch das getadelt werden: „Die T'ÜT ve,rspre ehe zu viel"; und dann sagt er weiter: „Doch weit dehnt sich das Schiff, hell und strahlend stürzt das Licht in den Gemeinsch.aftsraum." Ist das alles nicht recht? Hätte man also die früheren tiroler Kraftwerken gehörige Gp. 789-3 ald Ba;uplatz ausgewählt und durch einen Grundtausch, den unser Hochwürdigster Herr Pfarrer, Geistl. Rat Josef Kofler erniöglichte, für die Pfarrpfründe er- worben. Da auch das Land Tirol großmütig das. Bauvorhaben mit 100.000 Schilling subventionierte, konnte im Oktober 1954 Emister Johann 5 chwa.rzenb ache r mit dem Beginn der Bauarbeiten beauf- tr.a.g t werden. Das Fundament wurde noch im selben Jahre fertiggestellt und im darauffolgenden Frühjahr konnten die Maurerarbeiten fortgeführt werden, die bis Mitte August 1955 beendet waren. Die Zimmerma,nnsa,rbeiten, ausgeführt von Zimmermeister Hans Ma.ikl, St. Jo- hann, wurden gleich anschließend be- gonnen e- gonnen und konnten dank einer groß- zügigen roß- zügigen Beihilfe der Gemeinde Kirchdorf bis Ende November dieses Jahres been- det werden. Prof. Clemens il'olzmeis ter, der auch die Bauaufsicht innehatte, sprach den Handwerkern für ihre sau- bere und fachmännische Arbeit vollste Anerkennung aus. Mit ddr heute stattfindenden feier- lichen Kreuzaufstcckung durch seine Ex- zellenz, Weihbischof DDe. Johannes Fil- zer, wird der erste Teil des Kirchenbaues zu einem guten Ende gebracht. Im Vertrauen auf unseren Herrgott, dessen Segen wir für alle unsere künf- tigen Aufgaben erbitten, wollen wir hof- fen, daß durch gemeinsame Arbeit und der Mithilfe aller, in absehbarer Zeit unser Kirchlein geweiht werden kann. Damit geht ein langgehe;gter Wunsch der Erpfendorfer seiner Erfüllung ent- gegen. Er pf e n darf, am Tage der Kreuzaufsteckung, 13. November 1955. Stifter, die durch ihre Hilfe wesentlich zum Ge- dunklen Fenster mit ihren Tapetenmu- stern belassen sollen? Ist. ein „Gemein- schaftsraum" zu nüchtern? Würden wir in unseren Kirchen nur endlich errei- chen, daß. die Besucher des Gottes- dienstes wie in einem Kino auch die vordersten Bänke und 'andere der Reihe nach besetzen müßten und den Blick nur nach vorne richten. Allerdings Kin- der dürften es, auch in der alten Kirche gewagt haben, ungeniert zu plaudern", oder glaubt der Kritiker wirklich das Gegenteil? Man kann ja durch Lehr- Personen diese. Frage beantworten las- scsi. „Ein schöner Gem'einsch'aftsraum sei es geworden, aber keine Kirche' mehr" - muß also eine Kirche düster und dunkel sein, erfüllt von mancherlei Ta- feln iTndI Figuren, auch wenn sie, wie der Kritiker selber zugibt, „nichts für den Kunstkritiker Wertvolles." enthiel- ten? „Die modernen Zeichnungen, der all- zu schnittige Engel, der Düsenjäger und dflibent Obermorer 3Ut eieberbrunner irdjc!
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