Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 1. Oktober 1959 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Vor einigen Jahren übergab er seinen vom Vater ererbten Hof seinem zweit- ältesten Sohn, da der älteste im zweiten Weltkrieg den Heidentod fand. Es war nicht immer leicht, als Bergbauer so viele öffentliche Ämter und Stellen aus- zuüben und trotzdem als Bauer aner- kannt, geschätzt und erfolgreich zu sein. Da gehörte ein tüchtiges Maß von Freude an Haus und Hof, Stall und Feld, wie auch eine besondere Liebe zur Heimat dazu. Alle diese wertvollen Eigenschaften vereinte unser Jubilar in sich. So nimmt es auch keinem 'Wunder, daß in diesen Tagen selbst der Landeshauptmann - vertreten durch den Bezirkshaaptmaii 11 LOHR. Dr. Hans v. Trent.inaglia d'm Jubilar, zusammen mit seinem Freunde Niedernberghansei, sieh mit Diplom und den besten Wünschen einfand, um die Opfer, die er der Heimat erbrachte, an- zuerkennen. - Lieber Jubilart verbrin- ge noch viele -Jahre in deinem neuen Heim, (las wünschen dir die Gemeinde und deine Bekannten des Bezirkes. Jochberg berichtet: Am Sams tag, 10. und Sonntag, 11. Ok- tober 1959 weilte Weihbischof DDr. Jo- hannes 1' ii z er anläßlich der Eröffnungs- feier der renovierten Kapuziner-Kloster- kirche in Kitzbühel. Er wurde in Salz- burg mit dem Auto von Altnati nalrat Max Werner abgeholt und am Sonntag wieder damit zurückgeführt; in E:rpfen_ dorf stiegen die Wirtsleute vom „Wirts- hof" in das Biscimofsauto zu und ver- brachten, sie alle Persönlichkeiten, die an diesen beiden Tagen mit dem Kir- chenfürsten zusammenkamen,, anregende, ja unvergeßliche Stunden. Die erste Tätigkeit des Bischofs in Kitzbühel war die Einweihung des Marchhofes der Familie des Altnatio- nalrates Werner. Die Anwesenheit des Bischofes im Marcli leid erfuhren des- sen Jochberger Freunde von den »ppa- eher-Schützen" und so baten diese ihn, an ihrem „Auslöschschießen" teilziiueh- men, galt doch der Bischof schau seit seiner Jugend als sehr guter Schütze, in seiner Güte und Leutseligkeit gab der Bischof sein Einverständnis und ließ sich sogar noch mit der Schwiegertochter des Hauses Werner zu einer Wette ein, wer on den beiden auf der Hauptscheibe besser treffen könne. Da herrschte auf dem Schießstand auf dem Jodibich! in Jochherg große Freude, als die Kitzbüheler Autokolonne, in der Mitte den hoch erehrten Priesterfreund, eintraf. Nun gab der Bischof, der heuer am Neujahrstag seinen 87. feiert, den Jochberger Schützen ein Schützen-Debüt, wie es sich keiner hätte träumen lassen. Er schoß insgesamt 6 „Blatt!" heraus, das erste schon mit dem vierten Schuß, erreichte auf der 5er-Scheibe 45, auf der Hauptscheibe 45 und auf der 15er- Meisterschiitze Bischof Filzer begeistert Oppocher Schützen ie £anÖeoerteibiger . . Öc eirfe ibü1 ken. Für uns bemerkenswert ist dabei aber auch, mit welch urwüchsigem Bei- 69. Fortsetzung xentaler Flunior unsere Ahnen ausge- im Sne 1809 statte( waren. Der Inliah der Gletscher- mühle, (liC ovalen und runden Graniter l!. Feil 1 geil F remoen erkehisexperten unter dem des Salzachdetschers. wurden vom 'Ver- . . . Bei solch Schilderung niigen sie gc- iin ereelilicuen Franz rteiscn erienten. i)a schonerunosverein im Stadtpark zu einer . sungen haben. nie iNatursanger, 11 51C - hat sich folgendes zuoetraeen: . l,,;nter- ' Pyramide aufgestellt und mit einer in- T damals hießen: der Schlosser nannest - . halb des heutigen Bahnliales befand sich sehrifttatel versehen (Die Pyramide steht -. von Kitzbühel, Christian Blattl von Fe- m der Muhlauer eisen genannt die (1et- heute noch dort.") berbrunn und Gabi Michei von t. Ja- schermuhle. Wenn der \\ anderer n lt a .neu mit ie einac i ei fort: 1 . . . .. . ein \Vort in diese Cietschermuhle hin- „Erhabenheit und Grobe, Reiz und An- ' s 1 i 1 u n tub )1fl 1 StiCfl einrief, kam das Wort laut und vernehm- mut, Jugend und Altertum ergießen sich Als kloanwinziger Bua, lieb als Echo zurück. Der Verschöne- in schönster Abwechslung über diese hoI- Wenn i d Muatta wollt hals im . . . . rungsveremn sehr bedacht auf die Fleremn- ' . . - de romantische. gesunde Landschaft, LflU annunin gnua brinouno' von Geldmitteln, um den Ver- 1 welche man bei längerem Aufenthalte Jatzt hab i d Natur. ein lebensfähig zu erhalten erhob von eben so lieb gewinnen muß. wie dessen 1 hab s halt so warm ........ den Sommergästen ciii kleines Entgelt .b arbeitsame. loviale, gutmütige, offene, Jetzt steig i auf d Berg '. und dieses Entgelt wurde auch gerne . ‚ - h kraltire, seinem Kaiserhause unerscnut- 1, nrl fall da Muatta in \ini' beiahut da das Echo wirklich be unde- 1cm lich treu ergebene und im \\ allen In der Umgebung von Kitzbühel be- rungswürdig und einmalig war. Als dann tanze gehärtete Bevölkerung. finden sich auch die k.k. Bergbauten, beim Bau des zweiten Geleises der Gi selabahn der Steinbruch in Betrieb kam Den schönsten Anblick genießt man das k.k. Pochwerk, der silberreicne Roh- und die Gletschermühle abgetragen wur- aber doch immer. wenn man bei Sonnen- rerbichl, einst Osterreichs Peru. de verschwand da Echo. Der Ver- untergang das Dörfchen Jochberg ver- Ferner der von der Kelchalpe durch schöncrungsverein war darüber äußerst läßt, und auf der neuen Straße Kitzbü- hei zuwandert. Da eröffnet sich während den k.k. Eisenberg an den Gebra führen- betrübt und Nersuchte eine Improvisa- der beginnenden Dämmerung ein Pano- dc Tunnel und sehenswert der einsam tion. In Kitzbiihel lebte damals ein Ori- rama, das man nicht satt und nicht oft und still liegende Schwarzsee mit seinen ginal, das sich erbötig machte, gegen ein genug anschauen kann, wenn man den blendend weißen Seerosen, der zur An- geringes Entgelt das Echo nachzuahmen. mit Häusern und Scheunen übei'- lage eines Moorbades auffordert. Reisch und Konsorten gingen darauf ganz säten, von den brechenden Sonnenstrah- Weiters sind noch für Freunde des ein und der gute Mann spielte dann len glänzenden, grünen Kitzbüheler Sonii- Altertums die hier befindlichen, dem den ganzen Sommer über erfolgreich berg, die dadurch so natürflch und wun- Fürsten von Lamberg gehörigen alten Echo. Musikalisch nicht unbegabt „echo- derschön beleuchteten Fenster der dor- Schlösser Kapsburg, Löwenburg und te er zurück, bis. . . tigen niedlichen Landhäuser, am Fuße Münichau, nebst dem alten, fürstlichen Eines Tages kam ein besonders eif- des Berges die altertümliche Stadt Kitz- Pf1ehofe, mit seinem Zeughause, inter- riger Echoufer und schrie: „Mann"* bühel, mit ihren Türmen und Schlössern, essant. Unweit Löwenburg ist ein all- Orgei, wie das Original hieß, rief zurück: und zum Schlusse den ernsten, kahlen, bewundertes Echo. „Mann". Das Spiel dauerte an, bis es dein hohen, mit seinen grauen Zacken so ma- (Ob der Chronist bei dem Echo jenes Sommergast einfiel zu rufen: „Magst an jestätisch erhabenen Kaiserberg betrach- von Mühlau, unterhalb des Ba'hnhofe3, Schnaps?' Dieser Einladung konnte Or- tet. meint, das noch vor dem ersten Welt gei nicht widerstehen, statt zu echoon, Beda Weber, der geistreihe englische krieg als Attraktion des damaligen Ver- schrie er freudig: „Ja!" Damit war es Professor und Schriftsteller schrieb in schönerungsvereines galt, ist anzunehmen, mit (1cm berühmten Kitzbüheler Echo seinem D'enkbuch über die Erbhuldigung: Daher Rechten wir eine überaus köstli- für ewige Zeiten aus. Daß die Geschichte „Gibt es irgendwo schlankere, schöner ehe Begebenheit ein, welche die damali- viel belacht wurde, kann man sich den- Formen des Menschenbildes, als in diesen
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