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Kftzbiihele Anzeiger Satistag, 28. Oktober 1961 füllen, wie z. B. Bau von Austrags- oder Zuhäusern. Eigenheimen für Dienstboten und Bauernkindern, gewährt wird. Die Tiroler Landesregierung hat nun auf Grund des Art. 69 der Tiroler Landes- hauordnung zum Schutze des Orts- und Landschaftsbildes durch Verordnung ver- schiedene Gebiete von Kirchberg mit. Bauverbot belegt. Zum Vertrauensmann des Vereines für Heimatschutz und Hei- inatpflege wurde Anton Fleck sb e rger bestellt. - F. Sg ,fgorten - Der gute Film. Am Sonntag, 29. Oktober 1961 wird im Filmtheater Hopf- garten der Film „Die Brücke' auf- geführt. Dieser Film wurde mit dem Prädikat „wertvoll" ausgezeichnet. Ju- gendverbot! Ide Ausstellung „Gold und Silber' in der Flofburg in Innsbruck hat -auch in unserem Bezirk reges Interesse her- vorgerufen, zumal auch Kunstgegenstän- de aus unserem Kirdhenhesitz. mit Aus- nahme der Kirchen von Kitzbühel, als Leihgaben der Ausstellung zur Verfü- gung gestellt wurden. Am reichsten ist die Petrus- und Pauluskirche von Kö- s c n vertreten: jedoch das wertvollste Stück aus unserem Bezirk ist unzweifel- haft das Vortragskreuz der giclius- und Silvesterkirdhe von Reith. Folgende Gegenstände sind l)et der Ausstellung zu sehen (im Text folgen wir dem Katalog von Dr. Magdalena Weingartner): Nr. 9. Vortragskreuz der Pfarrkirche Re ith; Anfang XV. Jahrhundert: Kup- fer, vergoldet. über geripptem Knauf Balken mit Dreipaßenden, in die auf der Vorderseite die Evangelistensymbole in kreisförmigen, mit Kupfernägeln ver- setzten Rahmen eingraviert sind. Ge- scihwungene Inschrift-Tafel mit Inschrift INR1. Gegossener, wenig modellierter Korpus mit aus Stricken geflochtener Krone. Auf der Rückseite rundes Me- daillon in hoher Kastenfassung mit Halb- figur Christi auf emmailliertem Grund und den Buchstaben Alpha und Omega. Wahrscheinlich Limousiner Arbeit um 1200, von einem Buchdeckei oder Vor- tragskreuz stammend; enthält Re ii - q u icn reste und Benedictuspfennig des des 17. Jahrhunderts. Nr. 22. Kelch der Pfarrkirche Kös- sen. Tirolisch!, Anfang 17. J'h. Silber, vergoldet. Flacher Sechspaßfuß mit Git- termuster am Steilrand, in sechs erhöh- ten Grafen zum Schaft aufsteigend. Läng- lieber, eiförmiger, gerippter Knauf zwi- tin Zrautbiebftabi im Sertentot Transportgeschäfte gibt es viel, auch Brautdiebstahl ist oft ihr Ziel. Nun gut, es ist ein alter Brauch, und lustig ist es manchmal auch. Man braucht dabei viel Witz und List, doch wer zuvor schon lustig ist, weil er hinter die Binde gießt frühmorgens schon viel Schnaps u.Wein, der kann zum Schluß nicht Sieger sein. Denn es gibt viele Konkurrenten, die lauern vorne und hintenten. So ist es neulich hier gegangen, man hat fast raufen angefangen. Sie zerrten an dem Hochzeitsschleier, war wirklich nicht mehr ganz geh•euer, Sie rissen fast die Braut in Stücke, doch machte sie sich los zum Giieke. Das förderte den Frohsinn kaum, zumal es war im Kirchenraum. schen schmalen Eiiiziehungei; glatte breite Kuppa. Ohne Marken. Mischform zwischen Gotik und beginnendem Ba- rock, gleichzeitig zu datieren mit dem Kelch von Sehe ifau (Wende XVI. zum XVII. Jh.). Nr. 164. Speisebecher. - Pfarrkirche Kö sse [1. Silber, vergoldet. Flacher Fuß mit sechs gerippten Pässen und Band- werksdekor bildet über geripptem Wulst zierlichen, sechsseitigen, gebuckelten Knauf. Hohe, sich nach oben wenig erweiternde und einmal gestufte Kuppa mit Rippen und flachem Rankenwerk. in der Kirchenrechnung von 1693 heuer, ziervergoldeter Speisbecher er- wähnt. Diente zur Austeilung geweihten, nicht konsekrierten Weines an die Gläu- bigen, ein auf die Zeit der Glaubens- erneuerung zurückzuführender Brauch, mit dem die Gläubigen das Verbot der Kommunion unter beiden Gestalten (1571 in der Erzdiözese Salzburg er- lassen) leichter gemacht wurde. Diese Speisebecher, häufig in alten Inventuren erwähnt, heute jedoch nur mehr wenige erhalten (Scheffau und Mariatal). Der Becher in Küssen wird heute noch zur Verteilung von geweihtem Wein bei Brutmessen verwendet. Meister: Johann Georg Gebisch, 1686. Nr. 183. Kelch. - Pfarrkirche Kös- sen. Silber, vergoldet, um 1720 von Jo- hann Christoph Steinbacher aus Salz- burg: Der hochgewölbte Fuß von. ge- schwungenem Umriß durch Grate in Felder geteilt, die mit Emailmedaillons in Steinen- und Perlenfassung und mit zartem Bandelwerkdekor verziert sind; dreiseitiger, mit Voluten und Engels- köpfen belegter Knauf, Korb ähnlich dem Fuß; die sehr qualitätsvnllen Me daillons mit alttestamentlichen Szenen: Moses und der brennende Dornbusch, David schlägt Goliath, Kundschafter mit Traube, eherne Schlange, Paschah- Lamm, Opfer Idaaks. Meister Stein- bacher war einer der führendsten Münchner Goldschmiede und war von 1719 bis 1746 tätig. Nr. 185. Kelch. - Pfarrkirche St.Ul- rieb am Pillersee. Der hochgewölbte leicht zylinderförmige Fuß durch drei in Voluten auslaufende Stege, die am Fußrand mit Kartuschen besetzt sind, unterteilt. Dazwischen drei ovale Email- medaillons in Steinrahmung; dreiseitger Schaft mit ebensolchem voiute:nbcsetz- tem Knauf mit Früchteornamenten und Steinen. Der Korb ähnlich dem Fuß, mit breiter, geschwungener Abschluß- linie mit Muschelwerk. Auf den Emails am Fuß heiliger Ulrich, heiliger Bischof und heiliger Diakon, Doppelwappen des Benediktinerstiftes Rott am Inn und des Abtes Corbinian Grätz, Jahreszahl 1747; an der Kuppa Gnadenbild einer Mutter- gdttes mit Kind, heiliger Benedikt von Nursia, heiliger Korbinian. St. Ulrich war bis 18(1.3 Prioriat von Rott am Jun. Von Josef Friedrich Canzler, tätig 1743 bis 1780; hervorragender Meister, zahl- reiche Arbeiten in Münchner Kirchen. Nr. 193. Tasse. - Pfarrkirche Küs- sen. Silber, vergoldet. Ovale, glatte Tasse von geschwungenem Umriß mit gewell- tem Ra,nd. Kännehenfeider mit PerI- ba,nd eingefaßt; über rundem Fuß die unten stark gehauchten Kännchen mit spitzem Ausguß und rundem Deckel, durch Züge gegliedert. Zierliche ge- sohw ungene Flenke]. Meister Dominikus Lang, Rattenberg, angesehener Bürger. Erhielt die führenden Aufträge der Un- terinntaler Kirchen. Uber 50 nicht er- haltene Stücke nachweisbar. Große Mon- stranzen außer in Küssen auch noch in Aurch. Nr 239. Monstranz. - Pfarrkirche Küssen. Silber, vergoldet. Der Fuß von geschwungenem Umriß durch vier ge- rippte, hochgetriebene Volutenstege in vier Felder geteilt, die mit zwei Engels- köpfen bzw. je einer Blumenvase in Bandeiwerfrahmen verziert sind; gegos- sener Engel als Träger des hochovalen Scheins, der aus dem Strahlenkranz und dem vorgelegten Kranz aus durciibroche - ilen Voluten und Rankenwerk besteht. Um den geschwungenen Rahmen des Hostiengehäuses zahlreiche Figuren: un- ten Rosenkranzkönigin, links heiliger Se- bastian und heiliger Augustinus, rechts heiliger Matthias mit Beil und Buch und heiliger Benno mit Bischofsstab !und zwei Fischen, oben Gottvater unter ei- nem von zwei Engeln gehaltenen Bal- dachin. Innen am Fuß die Inschrift: „17 dise 33 - Monstrants haben lassen machen Sebastian et Matthias Jeger beide Perprei auf - der Capeln und Franco Alhero - geschenkt - Kösseu.' Silberarbeit 1832 von Georg St. Joihanin- ser, München, repariert und mit neuen Dad Reiter Mortragdfreu& bei Öer 21uditeffung „oIÖ unö t5ilber' in Öer Sofburg in Znnbrucf MrftrcEje Söffen mit fünf untfchaten
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