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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger - Sams tag, 28. Oktober 1961 teil, sie erinnern eher an die große Ba- rockzeit unserer Meister vor zweihundert Jahren und nehmen also den Faden dort wieder auf, wo er vor der traurigen In- vasion der ‚.Neuen abbrach. Alles ist jedoch selbständig, natürlich und über- zeugend erdacht. Ob dem Meister die Stilverwandtschaft mit dein Barock be- wußt ist? Man möchte es heaheii. Ei- schafft r schafft mit jugendlichem Mute und künstlerischer Kraft, denn alle Kreuze. die wir in der Werkstätte vtrfanden, sind nicht nur von Unterrainer selbst entworfen, sondern auchgrößtenteils mii eigener Hand ausgeführt und tragen so die Kennzeichen der guten echten Hand- werklichkeit an sich. Die Kreuze werdei vor dem Anstrich feuerverzinkt, und diese Art Konservierung garantiert einen Rostschutz auf eine ganze Generation Unterrainer trat 1935 hei Kunst- schmiedmeister Josef In fe 1 cl in die Lehre. Wäre es nach dem Willen sei- nes Vaters gegangen, dann hätte er Ski- macher werden sollen, denn Vater Jo- Heuer feiert das Kitzbüheler Skihaus Hansjörg Schlechter das 40. Be- standsjahr als älteste Skiwerkstätte der Stadt. Gründer der Sparte Skierzeugung war der im Jahre 1945 auf tragische Weise verunglückte \\/agn:ermeister, Berg- steiger und Skirennfahrer FLunsjörg Schlechter. Das erste Paar Skier, das er im Jahre 1921 in seiner \Verkstätter dem „Stad'twagnerhaus" in der Hinter- stadt, heute Haus Nr. 191 erzeugte, war ein Eschen - Vollbau - Ski, tin(l diesen kaufte Ohersanitätsrat Dr. Friedrich Seelig. Seit dieser Zeit gingen 1ausen de von Skiern in die Weit hinaus und. künden von dem Gewerbefleiß und dem Unternehmungsgeist des Hauses. Der Schlechter-Ski wurde als „Kitzbüheler Ski" ein Begriff für den Rennfahrer, den Anfänger und den Tourenfahrer. Fschen-Vollbau und Flickorv-Vo1lbai waren ursprünglich die Mark euskier Hansjörg Schlechters. In der Folge wur- den die sogenannten Sehichtenskier er zeugt, und zwar wurde auf die Eschen- sohle eine Schicht Hickory aufg:eleimt: Das war ein Fortschritt in bezug auf Gewicht, Spannkraft und Haltbarkeit, hei mög'lichster Förderung der Fahrsicher- heit. Um jedoch allen Bedürfnissen der Kunden Redhnung zu tragen, beschränk- te sich das Skihaus ilansörg Schlechter nicht nur auf zwei oder drei Marken- skier, sondern erzeugte stets etwa ein Dutzend Skier, unter denen vor allem der Kitzbüheler Schulski, einEsche- Schichtenski, sich große Beliebtheit er- rang. Dieser Schal-Ski wird von der Skischule Kitzbühel -viel verwendet und immer wieder gefördert. im Jahre 1950 haute Kathi Schlech- ter den früheren Pferdestall ihres\aters Lorenz Thaler in der Hammerschmied- hann Unterrainer, heute \Vagnermeister in Elimau, gehörte seinerzeit zu den er sten Skifahrern von St. Johann und mach- te schon vor dem ersten Weltkrieg in der Wagnerwerkstätte Ober in St. Jo- hann Skier. Als junger Geselle kam er zur \X- e hr- macht und zum Krieg. 1942 wucde er auf ein Jahr vom Militär beurlaubt, eine große Seltenheit damals, und kam in die Meisterschule für Kunsthandwerk in München, welche damals von Prof. Kees geleitet wurde. Dies war eine Auszeich- nung und zugleich eine Anerkennung für bereits geschaffene Schmiedeeiseukreuze. im Jahre 1945 machte sich Unterrainer in Kitzbühel, im Hause seines Schwie- gervaters Josef Iufeld, selbständig, nach- dem er die Meisterprüfung mit bestem Erfolg abgelegt hatte. Die einzige,,Wer- betrornmeE, welche Meister Unterrainer besitzt, sind die zahlreichen Empfehlun: gen, welche von jenen Personen aus- gehen, für welche er bereits Grabkreuz,(„ liefern konnte. gasse zu einer Skiwerkstätte um. Die Stammwerkstätte im Stadthaus wurde in das Verkaufsgeschäft einbezogen und nur ein Montageraum für den Kunden dienst belassen. Das Stadthaus selbst er- fuhr schon 1927 einen beach tEichen Um- bau, bei dem das Syortgeschäft mit den großen Schaufenstern und der oher geschoßige Erker (gegen das Hatis Jörg) errichtet wurden. Durch den Neubau der Werkstätte in der flammersclimiedgasse konnte die Produktion der Skierzeugung ganz be- achtlich gesteigert werden. Es wurde vor allem auch die Basis für die Ent- wicklung eines eigenen, markengeschütz- ten und voll mit dem Namen Hansjörg Schlechter verbundenen Skis geschaffen. Dabei wurden alle technischen und wis- senschafthichert Errungenschaften der \Teuzeit voll berücksichtigt und verwer- tet. Vor vier Jahren kam erstmals die- ser neue Markenski unter dem Namen Steeloflex" auf den Markt. Es ist dies ein Metall-Plastik-Holz-Ski mit her- vorragenden Fahreigenschaften und lan- ger Lebensdauer. in dem neuen Pro- spekt, der kürzlich vom Skihaus Hans- örg Schlechter herausgegeben wurde, schreibt der Leiter der Skischule Kitz- bühel. Karl Koller über diesen Ski: „Von (feil aasgezekh ne Lan Fahreigen- schaften des Steeloflex bin ich begei- stert. Main finukt sich mit diesem Ski in jedem Schnee leicht zurecht und er wird dadurch viele Freunde in Skif ah- rerkreisen finden." Ein sehr schönes Urteil von dem be- sten Fachmann. - Das „Stadtwagnerhaus in der Hin- terstadt wechselte in den früheren Jahr- hunderten oft den Besitzer. Seit 1841 ist es jedoch im Besitz der Familie. Schlechter. Aus der Archivsammlung des verstorbenen Kustos des Kitzbüheler Ilei- matmuseunis Egid Moser konnten fol gende Besitzer ermittelt werden: 1582 Matheus Stelzer, Pergpuechhaiter 1609 Peter Aufsehnaiter 1610 Ramund von Lamberg 1 6 23 Alphons von Lamberg 1653 Johann Raymund von Lamberg 1684 Johann Raymund von Lamberg 1713 Rueprecht Hueber, Gürtler 1745 Paul Stamer, Ratsbürger 1785 Michael Gugglberger, Wagner 1823 Anton Franz Kling, Wagner 1829 Michael Pertl, Wagner 1837 Anna Pertl geb. Huber 1837 Franz Zaißer und Ursula Empl 1841 Johann Georg Schlechter, Wagn. 1852 Johann Georg Schlecht er, Wagner 1897 Ludwig Schlechter, agner 1907 Ludwig Schlechters Erben 1909 Hansjörg Schlechter 1, Wagner 1935 Hansjörg Schlechter Ii, Wagner 1945 Kathi Schlechter geb. Thaler 1961 Hansjörg Schlechter Tu, Ski- erzeuger. Der Stammt ater der Schlechter in Sonntagienjt ber Mräte im 25e3irt Sonntag, 29. Oktober 1961: Kitzbühel: Dr. Osw.Benischek, Tel. 2441 Kirchherg-Brixen: DDr. Alois G a sser, Brixen im Thale, Tel. 2,114 (053 34). Hopfgarten: Dr. Anton Staffner, Tel. 237 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch- dorf: Dr. Gleirscher, Waidring, Tel. ring, Tel. (05353) 216. Mittwoch, 1.November 1961 (Allerheilig.) Kitzbühel: Dr. Rudolf Hengl, Tel. 2227 Kirchberg: Dr.Heinz v.Liehern, Tei.2937 Hopfgarten: Dr. Ernst Knoflach, Tel .223 St. Jobann-Fieberbrunn-Waidring-Kireh- darf: Dr. Islitzer, Fieberbrunn, Tel. Nr. 0 53 54 253. 40 Zobte tiau3 ganIjörg 6EjIectjter, tit3büe1
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