Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 1itzbfiiieLer Anzegir Samstag, 4November I96I Mittwoch 20-22 Uhr Tischtennis; Dnnersta 20-22 Uhr Turnerinnen u: Jungturnerinnen: Freitag 20-22 Uhr Turner und Jung- turner Geräteturnen. Eine Anderang des Turnplans wird bekanntgegeben. Alle aktiven und unterstützenden Mit- glieder werden auf die am Samstag, 4. November 1961 stattfindende Turner- kneipe aufmerksam gemacht. Es wird ein Film über den Wettkampf auf der Zistelaim gezeigt. Es spielt die Kapelle des Turnvereins. Gemeinsamer AhmarscJi um 19,30 Uhr von der Turnhalia. Ver- spätete Teilnehmer bitte direkt zum Gasthof Vorclergrub gehen, da mit dem Abmarsch nicht gewartet wird.. 5eimatbüne: Die Satitaut Mit. der Aufführung dieses Lustspiels wurde der klare Beweis erbracht,, daß es vollauf genügt, um absolut publikums- wirksam zu sein, wenn das Stück inhalt- lich harmlos, jedoch sauber ist. Der ge- sunde, natürliche Mutterwitz braucht keine Derbheit und schon gar keine .weideLigkeit, um sich äußern zu kün- ilen. Allerdings kommt es dann immer nur darauf an, wie die Spieler hre fioi- leii zu gestalten vermögen. Hier war sowohl in der Einzelleistung als auch im Zusammenwirken alles wie aus ei- nem Guß. Spielleiter Fritz Fröhlich war nach langem endlich wieder selbst auf den Brettern. Sein Spiel in der Doppelrolle als Severin und Kathi- tant' war so iiherzeugeiid, daß auch seine Getreuen (Paula S a vov, Paula \Vieser, Gerti Aut.eugruh'er. Franz zuvorkommend die goidbordierte Kappe lüften und ihn beim Abschied mit zarter Geste grüßen, Handfläche nach oben. Auch Protestanten sind in Kitz schon lange keine mehr verjagt worden. Nur falls es außerhalb des G'csc'hichtsbuc'hes (loch noch unerwarteterweise irgend- wo ciii paar Wiedertäufer gehen sollte, würde ich diesen raten, sich in Kitzbühel lieber nicht sehen zu lassen. 68 Stück von ihnen 'hat man im 16. Jahrhundert hierorts 'hingerichtet, wahrscheinlich vor allem deswegen, weil sie das Privateigentum abschaffen woll- ten. Sogar ein Ritterfräulein namens Helene von Freiberg, das in dem rci- zeiiden Schloß Münichau bei Reith haus- te und mit den eige:ntumsleindlichen Ketzern liebäugelte, mußte bei Nacht und Nebel davonlaufen. Die Kitzbühler, die da keinen Spaß verstanden, hätten ihr sonst die perverse Neigung mit Rad und Galgen ausgetrieben. Um das ': redende Wappen mit dem Kitz auf dem Bühel ist übrigen - s ein Gelehrtenstreit entbrannt, der man- gels an Beweisen wohl ewig 0:0 stehen wird. Das Problem ist dieses: Haben die Bajuwaren, die siedlungsfreudigen Bay-. Lamplmav r und Benedikt Schor'er in seiner ersten Rolle) in sichtlicher Freude ihr Bestes gaben. Für die zwei Stunden köstlichster Un- terhaltung - es dröhnte nur so von den Lachsalven - war der langanhalten- de Beifall sowohl Dank als auch An- erkennung. Die Zwischenpausen füllte das Trio Ast[-Hartmann-Weidiier mit gern gehör- teil '\'ol'ksweisen aus. Wiederholung am Mittwoch, 8. und Sonntag, 19. November um 20,30 Uhr. Ani Samstag. 11., Sonntag, 12., und Samstag, 18. November wird der „Ver- kaufte Großvater" (eine Glanzrolle füi Ludwig Obermoser) gegeben. LT. P. orbnctj4ModeufieffleÖ Aus Anlaß der Anwesenheit des Herrn Bundeskanzlers Dr. Alphons Gorbach in Kitzbühel komponierte die heimische Tonkünstlerin Frau Prof. Maria Hofer ciii „Gorbach-Gloc'kenspiellied" nach den Noten: G, B. C. H, A. Die Uraufführung dieses Liedes fand am Sonntag, 15. Ok- tober 1961 am späten Nachmittag auf dem Glockenspiel der Kathrinenkirche statt, in dem Augenblick, als der .Kanz- ler die große Baustelle der Sparkasse Maiigels eines geeigneten Saales wur- den heuer die Schulfeiern zum „Tag der österreichischen Fahne von der Hauptschule und der Volkssehule g2- trennt abgehalten. l)ic Volksschule ver- cr11, als sie, lang vor Karl dem Großen, die Ache aufwärts zogen, und eines Tages im Tal zwis-chen Hahnenkamm und Horn auf einem uiibewo'hnten, steil abfallenden Flügel ein Rudel Gemskitze spielen und herumhüpfen sahen, sich an die Stirn getippt und ‚erleuchtet ausgerufen: „Kitzbühel!"? - Oder i s t die Stadt nach einem hier residierenden, urkundlich aber nicht beglaubigten Rit- ter namens Chizzo benannt, wie (1k Sprachforscher scharfsinnig meinen? Stimmt ‚Version eins, ist alles' einfach. Stimmt jedoch die zweite, so ist das „Kitz" mi Wappen nichts als eine volks- tümlich naive Umdeutung des Eigen- namens „Chizzo. 'Wenn es dem Autor erlaubt ist., zu entscheiden, SO gibt er der Version eins' den absoluten \orzug: si,e ‚ist so poetisch und klingt so natür lich. Hingegen ist der Ritter Chizzo genau Si) sage haft ie etwa der ti.eut' Sänger Blo,ndel, der seinen König suchen ging und, gleich dem Ritter C:hizzo,a,uch nur als Wirtshaus (in D'ürn.stein in. der Wachau) nachweisbare Realität anneh- men konnte. Aber den 'König Richard Löwenherz, der in Dürnstein gfaigen- gehalten und dort von seinem getreuen der Stadt Kitzbühel am. Hauptplatz be- sichtigte. Die Glockenspielaufführung zu Ehren des Kanzlers wurde mit denn Ab- spielen der Bundes hymne abgeschlossen. Wie wir weiters erfahren konnten, war der Kanzler von dem herzlichen Empfang in Kitzbühel durch die Stadt- musik, die Parteifunktionäre und di Schuljugend sehr erfreut. Besonders hat- te es dem Kanzler die von Schulleiter Peter Brand.stätter zusammengestellte Kinder-Trachtengruppe angetan. Frieda Aufschnaiter, Peter Kiena und Peter Schlaffer begrüßten den Kanzler mit Gedichten. Nun trafen in diesen Tagen in Kitzbühel drei Pakete ein, die an diese Kinder adressiert waren. in einem in herzlichen Worten gehaltenen Begleit- schreiben bedankte sich der Kanzler. Das Begleitschreiben 'hatte folgenden Wort- laut: „Liebe Frieda, lieber Peter! Bei meinem Besuch in Kitzbühel hast Du mir zur Begrüßung ein sehr schönes Gedicht aufgesagt. Ich habe mich dar- über wirklich sehr gefreut und möchte Dir als Dank für die Mühe, die Du Dir mit dem Lernen gegeben hast, ein paar Süßigkeiten sowie zur Erinnerung an meinen Besuch mein Bild schicken. Mit herzlichen Grüßen! Dr. Alphons Gorhach." sammelte sich im Turnsaal und die, Hauptschule in der Aula. Die Feiern, an denen Bezirkshauptmann Oberregie- rungsrat Dr. Hans v. Trentinaglia, \" ize'biirgermeiste.r I)r. Camilio v. Busch- Hofmusikanten entdeckt wurde, den hat es 'loch wenigstens gegeben -. während der Ritter Chizzo eine reine Fiktion, ciii philologisches: L:uftgcbilde ist. Eigent- lieb ein Wunder, daß er nicht schon längst Held eines historischen Dramas ist. Mau könnte ihm alles andichten, ihn mit Schwertern und Fahnen, Trach- tenumzug und Marschmusik fünf Akte lang hoch zu Roß über eine Freilicht- bühne führen. Vielleicht wird es 1971, weii,iii Kitzbüh'el. sein 700jäh'riges. Beste- he-ii, feiert, soweit sein. Nicht auszuden- ken, was sich da alles tun wird,! Man darf allen. Ernstes raten, schon jetzt für den 8. Juni 1971 Zimmer zu stellen, und sich die iiiötigeri Parkett,- und Tribünenplätze zu sichern. Aber er kann esja nicht, gewesen sein, der wackere Chizzo mit dein Ritterbart und dem herrisc'h'en Blick. Er kann nicht Kitzbühels Namenspatron sein, weil die Stadt schon Jahrhunderte vor der ff1- terzeit „Chüzbühel" geheißen hat. Also bleibt es zur aufrichtigen Freude. des Autors doch bei den munteren Kitzl'ein auf dem Bühel: (Fortsetzung folgt!) 6cu1feiern in ni#bÜ»Del 3um Zog ber eabne 21uffüruuq Öe* „ terreic,iele" bon 1.X. oFtomati
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >