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Seit 8 KitzbiUtcfer Anzeger Samstag, 4. November 161 Der Grundverkauf an Ausländer mi Bezirk Kitzbuhel liopfgailen 4 kürzlich befaßte sich der Gemeinde- rat der Stadt Kitzbühe1 mit dem 'Pro- 1)1cm desAhvejkaufs von landiwirtschaft- 1 i ch geimzten Grundstiickeii an Aus- länder. 1)ie.ses Problem war auch Ge- gensand von Erörterungen des 14. österr: Gemeind.etages am 14. Oktober im lnhis- brucke.r Stadtsaal, Die Ahverkäufe von solchen Grundstücken an AusEändr h-a- ben sich allein im Bezirk Kitzbiihe[ in- nerhalb von, drei Jahren, und zwar von 1958 bis 1960 (für 1961 liegen noch keine endgültigen Ergebnisse vor) ve r- siebenfach 1. Im Jahre 1958 wurden im Bezirk Kitzbiih.eI 19 Grundstücke im Gesamt- ausmaß von fast 16.000 Quadratmeter verkauft. Im Jahre 1959 waren es he- ceits 53 mit 78.000 qm und 1960 133 Grundstücke im Ausmaß von 300.00() Quadratmetern. Der Anteil der Auslän- der an diesen Grundstückskäufen stieg von 4 o.o im Jahre 1958 auf 20 % im Jahre, 1960: groben Schätzungen zufolge steigt dieser Anteil im Jahre 1961 auf (1 re i ß i g Prozent an. In dieser Statistik sind jedoch •nur jene Grundstücksankäufe erfaßt, welche der gru.iidverkehrsbehördiichen. Zustim- mung der Gerneindeaufsichtshehörde Ije- :l.ürfe.n. Nicht erfaßt sind: Grund,verkäufe, welche keiner sol- «hen Zustimmung 'bedü r f'en, also Bau- parzelleii Verkäufe von Grundstücken, wel- ehe in den sog.. ‚.braunen Flächen-* dies 1 ierbauungsplans liegen, . B. in K.iiz- 'hii•hel und St. Johann ': Verkäufe an ausländische Staats- Lnge.hörige, welche vorübergehend einen inländischen .Wohnsitz führen, denn die Grundveritehrshehrde ist nicht angehal- ten, bei der Behandlüng dies Antrages die Nationalität des Käufers einer Kontralle zu unterziehen, und \ kdu le an die so,eu innten Dc i senausläiider. Nicht enthalten in dieser Statistik sind weiters die 23 kompletten Grund- bnchskörper. welche in den genannten drei Jahren im Bezirk Kitzbühl an Ausländcr verkauft wurden. Uber das .\usmaß an Quadratmetern dieser korn- p.etten Grund.hu.chskörper gibt weder der vorgelegte Kau Ne rtrag, noch irgend eine Satistik Auskunft. Es können 100.000, aber auch weit mehr sein. .1.m Jahre 1958 wu.fden nur zw ei solcher Grundbuchs- körper, an Ausiänr verkauft: 1959 wa- ren es. sechs, .1960 bereits fünfzehn. Alsi Käufer treten an erster Stelle deutsche Staatsbürger. auf'. Von den 705 G:unclverkäufeii fielen allein 189 an deutsche Staatsangehörige: 6 an Schwei- zer, 3 an Amerikaner und. je 1 an Ange hr'ige von Portu.gal, Südafrika, Belgien, England, Holland, Liechtenstein und Griechenland. Diese Käute verteilen sich auf die einzelnen Gemeinden wie folgt (Dabei ist es interessant, daß nicht allein die gro- ßen Fremdenverkehrsgemeinden . unter diesem Problem leiden, sondern auch ,jene Gemeinden, weiche sich noch weni- ger dem Fremdenverkehr verschrieben habeii. In dieser Tabelle sind nur (lic Verkäufe 1958-1900 enthalten): Kössen 35 St. Ulrich 33 Kitzbühel 22 .Kirchberg .19 Schwend t 15 Reitl1 .14 Kirchdorf '13 St.. 'Johann 12 Jochberg 9 Oberndorf 8 Waidring, 7 Fieberbrunn 6 Going 5 Sehr geehrte Redaktion! Erlauben Sie, daß ich Ihnen zu Ihrem Artikel der letzten Samstagausgabe Nr. 431 landw. Haushaltsschule in St. Johann'. folgende Kritik übersende. und zwar betrifft es die 2.tißerungeni ili- res Reporters über den künstlerischen Schmuck. Es heißt in 'Ihrem Blatt .‚Das Hauptmotiv des Fassadenschmucks stellt einen schwarzen Kater hinter einem ge- l'leckten Kätzchen dar.- - ad hoc: Das Hauptmotiv stellt viel- mehr einige Mädchen dar, wie sie in ihrer Arbeit. beim [)eeken eines Ti- sehes, beim Obstpflüeken usw. zu obach (cii sind: darüber erhebt sich eine Madonna mit Kind und daneben finden sich einige Haustiere. Das Cc- iflüi(lc von \V. Honeder ist in herr- lich (luftigen Farben gehalten, sehr sinnvoll, etwas volkstümlich ogar auf- gebaut und ist sicherlich ein schönes Stück zeitgenössischer Wandmalerei. Das Gemälde hat ihr Reporter an- scheinend nicht gesehen. Sie schreiben weiter: ‚.Auch Landes- rat Wailnöfer bezweifelte in seiner Fest- rede, oh) diese Malerei im Uui (erl antI Gefallen finden wird:' ad hoc: 1)a ich bei den Eröffnungs- feierlichkeiten anwesend war, wieder- hole ich die Worte des Landesrates wie folgt: „Das von Walter Ho'neder geschaffene Wandgemälde scheint nicht allgemeine Zustimmung züi fin- den; da man aber auch hier das 'beste gewollt hat, kann ich annehmen, daß es einer künstlerischen Qualität entspricht." .i.uer .1 Westendorf 1 In Brixen. St.. Jakob und Hoc.hfjleii wurden in diesen Jahren keine Grund- stücke an Ausländer verkauft! Am wenigsten sind. Baugrü'n.de. im Bri- xental gefragt. (Kirchberg nimmt in dieser Beziehung wegen seiner Nähe zur Bezirksstadt Kitzbühe'l eine Sonderstel- lung ein). Das ist leicht erklärlich: in das Brixental führt die schlechteste Stra- ße Tirols und die Ausländer wollen na- türlich zu ihrem Landhaus in den Ber- gen eine gute Straße. Sie schreibenweiter: „im Hinblick auf die geschichtliche Bedeutung hätte ein heimatverbu'ndener (??) Künst- ler Motive genug gehabt, um damit die Schule zu schmiicken.' ad hoc: Was Sie von einem .‚hei- in tverbund'enen Künstler" halten. ist mir unklar. Vielleicht verstehen Sie darunter „Kunstmaler", die ihre Hei- matverbundenheit dadurch zum -Aus- druck bringen, daß sie röhrende Hir- sehe und glühende Alpen und Edel- weiß und Enzian ma-len?? Die nie weiter gekommen sind, als von der Küche in dcii Stall. die sich nie Ge- danken gemacht haben über die gro- ße Revolution in der Kunst seit 100 ,Jahren? Uns junge Künstler aber stempelt man dadurch zu Abtrünnigen, wir, die wir Jahre ins Ausland gehen. oder nach Wien. unn unter großen Opfer ii et- vaS lernen zu kannen, uns nennt man nicht heimatverbunden -‚ weil wir trotz größter Ablehnung und Schwernissen un- serem Heimatland Tirol Anteil v er- sc liaffeit an der modernen Kunst. Und anstatt uns eine Existenzberechtigung zu geheim und uns ein wenig zu helfen. zerstört man durch unsachgemäße, von Laien geschriebene Kritiken 'unseren Mut (den uns jedoch niemand nehmen kann, Anm. d. Verf.) und das Vertrauen der Bevölkerung und hilft denen, die für Geld alles malen, und versucht, unser Land abzuschirmen von der europäischen Kultur! Das Land Tirol gibt seit 1959 große Beträge aus für die Förderung begabter Künstler. Ich selbst habe diese Unt;er Der eaffebenfcbmud Öcr £anÖedau»a(tuIe 3U 5itat auf Öer I9eitau
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