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Seite 2 KitzbilhelerAnzeiger Samstag, 11. November 1961 Nun auch einige Worte an die zum Moorbadprojekt nicht positiv einge- stellten Kitzbüheler 1 Was ist also Böses geschehen? Man ist an alle Mitglieder des Verkehrsvcr- eins herangetreten und hat ersucht, sie zur Beteiligung an einem Werk der Ge- meinschaft zu gewinnen. Daß man ei- nen Schlüssel finden mußte, die Last zu verteilen, war selbstverständlich und so wurde ein Verhältnis zur Höhe des Pflichtbeitrages geschaffen und jeder einzelne in diesem Sinn informiert. Es steht natürlich jedermann frei, seine!) Beitrag zu erhöhen oder auch zu vier- ringern, wenn die an ihn gerichtete Vor- schreibung seine finanziellen Kräfte über Gebühr in Anspruch nehmen würde. Anläßlich einer gut besuchten Gene- ralversammlung des Verkehrsvereins beim Jägerwirt wurde der Beschluß gefaßt, an das Moorbadprojekt heranzugehen, um die Sicherung der weit unter dem öster- reichischen Durchschnitt ausgelasteten Sommersaison zu erreichen. Hier also, in der gemeinsamen Willensäußerung der Kitzbüheler Geschäftswelt, finden wir das Mandat zur Vorschreibung e ines An- teilsbetrages, denn darüber müssen wir uns im klaren sein, Geschenke b:ekom- mei wir nicht. Nur dann, wenn die meisten von uns bereit sind, mitzuhelfen und mitzuopfern, kann das Werk gliii- ge:n, letzthin zum Wohle von ganz Kitz- bühel. Gewiß wird auch derjenige Nutznie- ßer sein, der heute nicht bereit ist, der Gemeinschaft seinen Beitrag zu leisten, obwohl er ihn leicht geben könnte. Er wird in der Zukunft, wenn dieses Werk Kitzbühels seine Aufgabe zum Wohle der Allgemeinheit bestens erfüllt, kaum mehr die Gelegenheit finden, diese Kurzsich- tigkeit des Augenblicks jemals wieder gutzumachen und seine Familie und sei- ne Nachkommen werden Außenseiter bleiben, wenn sich die Gemeinschaft der Positiven zur alljährlichen Generalver- sammlung trifft. Mit Nachdruck wird daher auch noch an ihn appelliert, sich im Zug der nächsten Werbewelle für das Moorbadprojekt doch dem Standpunkt der Positiven anzuschließen uiid in deren Gemeinschaft einzutreten. Die Moorkuranstalt hofft letzten Eii- des, auch die Aktionäre nicht zu ent- täuschen, und nach einer gewissen An- laufzeit darf nach den Erfahrungen in anderen Heilbädern mit einer beschei- denen Rendite gerechnet werden, doch wird der Weg für uns dorthin recht weit sein, weil ja zuerst die Leihgelder abzudecken sein werden. Fest steht: je größer die Aktienzeichnung, desto klei- ner das Leihgeld. Den Aktionären wird man nach Möglichkeit Vergünstigungen bei Abgabe der Kurmittel gewähren. Die Moorbadaktie soll die Volks- aktie K i tzb ühels werden,. Jeder soll im Rahmen seiner Möglichkeiten mittun, und es wird jetzt schon gebeten, bei der nächsten Werbewelle dieses Projekt tat- kräftigst zu unterstützen. Kein Kitzbü- heler möge sich ausschließen, und vor allem diejenigen nicht, die finanziell hie- zu leicht in der Lage wären. Wenn jemand Gelegenheit hat, Fi- Am 6. November 1961 wurde zur Durchführung der ministeriellen Kollau- dierung der Probebetrieb der beiden Streitecklifte am Hahnenkamm in Kitz- bühel aufgenommen. Mit dieser Tat- sache konnte das Bauprogramm der Berg- bahn AG. Kitzbühel, das die Vervoll- kommnung des weltb erii hrnten Skizirkus- ses zum Ziele hatte, erfüllt werden. Mit dem Bau dieser beiden Lifte wur- de im April dieses Jahres begonnen. Sie wurden als sogenannte Parallel-Lif- te angeordnet und können damit zusam- men pro Stunde 900 Personen befördern. Sie besitzen eine schräge Länge von 1000 m und überwinden einen Flöhen- unterschied von 290 m. Die Bergstatio- nen befinden sich auf dem 1961 m ho- hen Steinhergkogel. Mit den neuen Lif- ten werden zusätzlich neue Abfahrten erschlossen, z. B. die schneereichen Ja- fenhänge mit der Abfahrt in den Ehren- bachgraben, und die Abfahrt zur Silber- stube in Richtung Pengelstein. Mit der Inbetriebnahme dieser beiden neuen An- lagen, mit welcher auf jeden Fall mit Saisonbeginn zu rechnen ist, werden die unangenehmen Wartezeiten am Hahnen- kamm auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Gegenwärtig befinden sich noch zwei weitere Liftanlagen im Bau. Der Alfons- Walde-Schlepplift vom Ebersbergboden zum \Valdeköpfl mit einer Stundenlei- stung von 650 Personen und der Schlepp- lift „Hinterbräuleiten" mit einer Stun- denleistung von 720 Personen. Diese beiden Anlagen sind Schlepp- lifte nach dem System Doppelmayr,Wol- furt, und werden ebenfalls noch bis zum Beginn der Wintersaison in Betrieb genommen. In Anbetracht der Jahres- zeit noch ein gewaltiges Vorhaben. Aus der technischen Beschreibung die- ser Schlepplift-Projekte geht hervor, daß es sich um die modernsten Anlagen die- ser Art handelt. An einer endlosenSeil- schleife sind Schleppgehänge enge- klemmt, an welchen zwei Skifahrer, auf ihren Skiern stehend, an einem T-förmi- gen Holzbügel bergwärts gezogen wer- den. Das Schleppseil wird von torbogen- förmigen U-Profilstützen getragen. Die Umlenk-Spanneinrichtung ist jeweils in den Talstationen eingebaut und die An- triebe befinden sich in den Bergstatio- nen. Die Aussteigstellen sind direkt vor dein Bergstationen angeordnet. Also wird direkt in die Station hineingefahren. d. h., die ankommenden Skifahrer blei- ben solange am Schleppbügel, bis die Seilkiemme um die Umlenkscheibe her- nanzierungswege zu erschließen, wären wir für jede Mithilfe dankbar und wür- den um Fühlungnahme mit dem Ge- schäftsführer des Verkehrsvereins bitten. Rudolf Witzmann. umfährt. In diesem Augenblick wird der Schlepphügel durch einen Bedienungs- mann abgenommen und gehalten, bis da,-- auf a$ auf der Leerseite zurückkommende Ge- hänge seine Höhe erreicht hat. Dann läßt der Bedenungsmann den Bügel los, welcher sofort vollkommen eingezogen wird und die beiden Skifahrer gehen inzwischen nach der Seite ab. Aga Khan in Ktblihei Auf seiner Durchreise zum Ski-Trai- ningslager \Veißsee in den Flohen Tauern stieg Hoheit Aga Khan in KitzbühJ ab und logierte im Gasthof Straßhofer. Der hohe Gast befand sich in Be gleitung seines Trainers Hansl Senger Gegenwärtig trainiert Aga Khan mit der österreichischen Natioiialrnannshaft im Weißseegchiet. Wie bekannt, gehört Ag! Khan der englischen Ski-Nationalmann- schaft an und erwählte sich als Privat- trainer den ehemaligen Internationalen Hansl Senger. Die Reisen in den Alpen absolviert der hohe Gast höchst einfach im Volkswagen seines Skitrainers. Für beide Anlagen wurden zur ein- wandfreien Führung des Schleppseiles je vier Torbogenstützen erstellt. Si;-. wer- den in ausreichend dimensionierten Be- tonfundamenten vergossen. Die Rollen- batterien weisen einen inneren Entglei - sungsschutz und einen äußeren Geliänge - abweisbügel auf, welcher für ein siche- res Vorbeifahren der Gehänge sorgt. Das Förderseil ist ein 42drähtigcs Gleichschiagseil in drailarmer Machart mit einem Durchmesser von 16 mm. Die Bruchsicherheit des Seils ist grö- ßer als vierfach. Die Gehänge haben eine eingebaute Anfahrdämpfung, wel- che ein im höchsten Maße ruc k freies Anfahren der Skifahrer ge- währleistet. Da es sich bei beiden An- lagen um die Erschließung von tibungs- nntngient Öer litt im 25eSirf Sonntag, 12. November 1961: Kitzbühel: Dr. Helmut Seng, Tel. 2690. Kirchberg: Dr. Josef Fischer, Tel. 2917 (2932); Elopfgarten: Dr. Anton Staffner, TeL 237 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch- dorf: Dr. Mann, Fieherbrunn, Teleph. 05354 215. Probebetrieb au den zwei neuen Sesselliften am Hahnenkamm aufgenommen
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