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Seite 8 Kitzbühe1er Anzeiger Samstag, 18. Noember 1961 dererunwesen und führte 35 Wilderer erfolgreich der Strafe zu. Daß es dabei oft recht gefährlich zuging und die Förstcrsfrau viel Angst um ihren Mann ausstehen mußte, verstand sie arischati- Ii(h zu schildern. In den Jahren 1903 bis 1905 urde das neue Fürsterhaus in Gasteig gebaut. 1927 kaufte Oberförster Ragg die schöne NI aukalm am Ostabhang des Wilden Kai- sersniid die Familie Ragg gelangte da- mit in den Besitz eines der schönsten Jagdgebiete von Tirol. Hier übt Pere- grin Ragg noch heute sein geliebtes Waidwerk aus. Er hat im vergangenen Sommer noch einen guten Gamsbock erlegt. 193 baute die Familie Ragg unweit des Försterhauses ein schönes Eigenheim, in dem das Jubelpaar nun- mehr iiußerst zurückgezogen lebt. Eine besondere Freude für den Ober- förster Ragg ist es, daß sein Sohn. Ober- förster Julius Ragg. der Förstertradition der Familie Ragg getreu, das Revier Kaiserbae!h tal vom Jubilar übernehmen konnte und die segensreiche Tätigkeit des Vaters fortsetzte,. Iiti Hoch dem Jubelpaar' heurigen Winter auf das Skifahren zu verzichten. Gegenwärtig ist sie auch vorn Schulbesuch befreit, wird aber auf Grund ihres guten Abgangszeugnisses aus der 4. Klasse Volksschule von Herrn Direk- tor Gass:er im Stande der 1. Klasse Haul)tSchnle geführt. Da Silvia eine gute Schülerin ist, und eventuell auch einen Sonderun (erricht genießen kann, hoffen die Eltern, daß sie im Frühjahr wieder zu ihren Sc:hulkameradiniien zurückkeh- ren und mit diesen weiter lernen kann. Zum Nikolausfest, an dem die kleine Silvia elfeinhalb Jahre alt wird, ent- bietet (las Kind allen jenen Menschen, groß und klein, hoch und nieder, wel- che an ihrem Schicksal Anteil genommeu haben und ihr und ihren Eltern gehol- fen haben. die besten Größe und Wün- sche. - eilbiGelf4tvieriger Deg in Öle w Axefunbbeit Operation am offenen f>erä rettet ein junges Ttenfen[eben [)er 4. November 1961 war der schön- ste Tag im bisherigen Lehen der elfefn- haibjährigeii Tochter Silvia der Kitz- büheler Eheleute Hermann und Ludmilla [lager. Gerichtsoberoffizial in Kitzbü- hei. Sie wurde an dieseiii Tage, der gleichzeitig ihr Namenstag war, aus der chirurgischen Klinik München, an der sie am 12. Oktober 1961 am affeneim llerzen operiert wurde, von ihrer Mutter in das Elternhaus zurückgeholt. Bei der Operation. welche von Dozent Dr. Xli- ii er durchgeführt wurde, war mich der Kitzbüheier Kinderarzt Dr. Walter Penz anwesend. I)ureh sechs Stunden befand sich die kleine Silvia im Operationssaal, ein ganzer Berg von Spritzen wurde ihr dabeierabreicht und (las Nähen der l-[erzseheidewand, währenddessen die }i'inktjoii des Jierzes von der Herz-Lun- en-Masehine iiberriomnien werden muß- te. (lauerte dreiviertel, Standen. Schon vor Jahren erkannte der Haus- arzt der Familie Hager. Herr Dr. Hans Tsc im u risc li ciii h aler. daß Silvia an einem schweren Herzfehler leidet. Mi fünf Jahren niuße sie sich bei den ..kreuzs(-h estern" in Innsbruck durch herrn l)r. Rainer die --Mandeln heraus- tiehm ca lassen. Damals kannte man in Europa die herz-Lungen-Maschine noch imicht. Nach der Mandeloperation wog das Kind nur mehr zehn Kilogramm un Eltern und Arzte waren in ständiger Sorge um ihr Wohlbefinden. Vor etwa anderthalb Jahren machte dann Herr Dr. Schuhmacher der Kin- derabteilung der Universitätsklinik Inns- bruck auf die Notwendigkeit der Ope- tiwi am offenen Herzen aufmerksam Es wurde daraufhin mit Unterstützung des Jugendamtes derBezirkslmauptmann- schaft Kitzbühel vorrst eine IJberwei- sang an die „Lauda-Klinik" nach \Vieji iii Erwägung gezogen. Am 1. April 1961 kam Silvia dann tatsächlich nach \Vin, wo mii. id (;ewisseiihaftigkeit alle mc- dizinischeu \ orbereitungen für die schwere Operation getroffen wurden. Die Wiener Stellen empfahlen dcii EI- cm dringend, die Operation durchfüh- re! m zu lasen. l)en Eltern erwuelis in ihrer Nachbarin Frau Käthe Pikt eine tatkräftige Hilfe bei der Beschaffung der Geldmittel. Frau Piki veranstaltete am 27. Mai d. J. in der ‚Temie" Gui- dii Reisch einen Bunten Abend, über den Bürgermeister Hermann Reisch den Eh- renschutz übernahm. Den Bunten Abend bestritten die S tadtniusik mit einem erlesenen Konzert: weiters die Koch- Familie, och- Fami!ie, die Singschar der AV-J u g e 11 (1 und die „Lustigen Kitzbichler als TanzkapeI1e. in den Dienst dieser guten Sache stellte sich weiters der K i tzh ü- hie 1er Sportklub, welcher die Eintritts- gelder eines Fußba!l_Meisierschaftsspiel zur Verfügung stellte und die Hemmt- bühne, welche den Erlös einer Vorstel- lung beisteuerte. Zusammen mit der hochherzigen Zusage des Prinzen Ferdi- nand von Li ccii t enstein, für even- tuelle weitere Kosten allein aufkomnrneii zu vollen, war die finanzielle Basis ge- sichert. 111 ([er Zwischenzeit konnte dar- über liinmtus Frau G iii tzl e voni Jugend- amt bei der Bundeskrankenkasse inWien intervenieren und durchsetzen. dal die Kosten der Operation und des Kranken- hausaufenthaltes in München von dieser übernommen werden. !)er erfolgreichen Intervention von Frau Glätzie stand ei- ne kürzlich erlassene Entscheidung des \erwal tun gsgerichishofes Pate, nach wei- cher auch derartig schwierige Operatio- nen, auch wenn sie im Ausland durch- geführt werden müssen, von den Kran- kenkassen zu trägen sind. Die Erlöse aus den Wohhtätigkeitser- anstaltumigen wurden von Frau Piki im vollen Umfang an das Jugendamt ein- gezahlt und stehen nun der kleinen SiE- ia zur Fortführung des Genesuimgspro- zesses und zur Ermöglichung weiterer Untersuchungen in Innsbruck und Miin- ehen voll zur Verfügung. im kommenden Jahr muß SiE ii alte zwölf \\ochen nach München zur Nach- untersue hung. In dieser Zeit ist ihr die strenge ..Herz-Diät" atitgetragen. tl. Im. u eilig essen, wenig Flüssigkeit, viel Scho- nung. leichte Spaziergänge, viel Schlaf. Dem Arzt in. München mußte Silvim! wei ters in die Hand verspreche-n. im Obernorf - 2ifdjau oolbened priefteijUWItäum Pfarrer i. R. Anton Walti feierte am Sonntag, 12. November bei strah- lend schönem Herbstwetter in der fest- lich geschmückten Kirche seines Heimat- ortes Oberndorf sein 50j2hriges Priester- jubiläum. Kriegerverein und Heimkeh- rer, der gesamte Gemeinderat mit Herrn Bürgermeister Josef Hauser, Musik- kapelle. Lehrkörper mit Schulj ugend,. geleiteten den Jubilar zur Pfarrkirche, wo Canonikus Georg Gigimair, Pfar- rer von Eugendorf, eine formvollendete Festpredigt hielt und der Kirchenchor eine Fesimesse von Obersteiner klang- voll zur Aufführung brachte und beim Offertorium das „Ave verum" muster- giltig zum Vortrag brachte Pfarrer Schi eßling i. II., derzeit in Aufent- halt in Reith hei Brixlegg, Herr Dekan Josef Ritter von St. Johann und Pa- ter Guardian vom Klöster KtzhiiheI l)eehrteu den Jubilar in festlichem Gold-
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