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Samstag, 2. Dezember 1961 501. ?3egeung "Aß Öe3 2tega14,1urm Am 29. Oktober 1961 wurde auf dem Regaipturm im \Viidea Kaiser die 36. Jahreshauptversammlung der Edelweiß- gilde Kitzbühel abgehalten. Der Ilegaip- tuim wurde deshalb dazu auserwählt, weil die fiinFhund;ertste Begehung dieses- Gipfels ieses Gipfels fällig war. Wir haben nur zwei Gipfel im Wilden Kaiser, auf denen sämtliche Besucher registriert werden. Dies ist die Kapuzze iam Kopftörigrat und der Regaipturm. Vor rund 30 Jahren war die 100. Re- giehiing auf dem Regaipturm erfolgt. Zu diesem Geschehen schrieb Much Wieser in einem Aufsatz: „Zum erstenmal in meinem Pädagogen-Dasein habe ich, um mir die 100. Begehung des Rega.lpturrns nicht entgehen zu lassen, richtiggehend die Schule geschwänzt und an einem ganz gewöhnlichen Schultag besondere Gipfelfreuden genossen." 22 wackere Gildenbrüder erstiegen al- so trotz Nebel und Kälte an diesem 29. Oktober den Regaipturm, um die 500. Begehung zu vollbringen. Aber wie lange wurden die Gesichter der Gilden- brüder, als sie nach E:reichen des Gip- fes im Gipfelbuch feststellen mußten, daß bereits zwei Angehörige der Alpen- vereinssektion Wilder Kaiser St. Johann di 500. Begehung weggeschnappt hatten und nur die 501. Begehing gebucht wer- den konnte. Zu. diesem Zweck waren die St. Johanner an liesern nebeligen Herbstmorgen dreimal auf den Regaip- turm geklettert, um die 493., 499. und scaließlich die 500. Begehung buchen zu können. Dennoch wurde bei allseits guter Laune die Jahreshauptversamm- lung programmgemäß abgewickelt; dar- as ist besonders der Tnurenberieht her- vcrzuheben. Von den Gildenbrüdern wur- den im Berichtsjahr 1930/61 356 Touren gemacht, dabei 373 Gipfel erstiegen, wovon 63 über 3000 m waren. Als be- merkenswerteste Tour ist die erste Be- gehung des Manfred-Bergler-Weges in der Ackerl-Südwand von Pepi Graswan- der und Steff Manzl zu erwähnen. Von den Mitgliedern der Edelweiß- gilde Kitzbühel wurden außer dem Wil- den Kaiser und den Kitzbüheler Alpen folgende Gebiete besucht: Zillertaler Al- pen, Stubaier Alpen, Otztaler Alpen, Kalkkögel, Karw endei, osaukamm, Ber nina-GruT)pe, Loferer Steinberge, Gra- natspitzgruppe, Venedigergruppe, Mont- blanc-Gehiet; in den Dolomiten: Geiß- 1er-1 Sella-, Langkofel-, Rosen garten-, Marmolata-, Zinnen, Lala- und Breii- a na gruppe. Der Kassabericht, verfaßt von Toni Heininger, wurde verlesen und dem Kassier einstimmig Entlastung erteilt. Auch heuer wieder stand die Fluber- tusfeier der Jagdherrn des Spertentales in Aschau im Zeichen der humorvollen Verse unseres beliebten Mundartdichters A. W. vulg Huber-Toni. Von allein Teilnehmern wurde jedoch bedauert, daß Max \Vern& jun., der glückliche Jäger des Glanzs.tücks der „Hubertus- strecke", einem kapitalen Vierzehnender ' nicht anwesend sein konnte. Max befand sich während der Feier mit Gehirn- erschütterung im Krankenhaus in St.Jo- hann, welche er sich bei einem Auto- unfall zugezogen hatte. Wir könneii je- doch erfreulicherweise berichten, daß Max Werner am Mittwoch, 29. Novem- her in häusliche Pflege entlassen wurde und sich auf dem besten Weg zur Ge- sundheit befindet. Auf besonderen Wunsch wiederholen wir den Begrüßungsprolog unseres A\V., den wir sehen in unserer vorigen Aus- gabe veröffentlichen konnten, uni alle „Huhertusve.rse" des Jahres 1961 auf ei- nem Blatt vereinigt zu sehen. Be grüßung. 1. Trali, trala, der Herbst ist da! Jetzt kommt. ihr Leut, von fern u. nah! Wir grüßen heute fröhlich alle vom Brixen- und vom Leikentale. Von Kitz, der Olympiadestadt (wie s' einmal so geheißen hat). Von Going, von Kirchberg ii. von Reith. das sind die von dejr heiligen Seit'. Auch Obernorf schickt Jäger her, drum braucht der Wirt ein Weinfaß mehr. Von Jochberg kommt auch eine Schar, von dort leiht hier 'ein Exemplar, doch hat er sich schon viel gebessert, wenn er den Wein auch gerne wässert. Und ist auch mancher Gast dabei, der niemals trifft, 's ist einerlei. und bringt er sonst ken Fleisch ins Haus, heut krie1gt er einen Jägerschmaus. Für ihn wird auch der Tisch gedeckt, damit er weiß, wie Wildpret schmeckt, Beim Noichlwirt ist es ganz g'wß, daß es kein Dachhasbraten i. Wir grüßen auch die Damenwelt, weil von den Schönen keine fehlt. Und auch der Pfarrer ist geladen, da leid'( sei-.i Bäueherl keinen Schaden. trag zur Erstellung eines Bergsteiger- heims, in welchem die alpinen Vereine ihre Zusammenkünfte, Schulungsal ende, Lieb tbildervorträge usw. durchfihren können, bereitgestellt. Liebe Leser, wie ‚Sie daraus ersehen, werden die Gelder, die die Edelweißgilde aus ihren Mit- gliecisbeiträgen und aus dem Erlös ver- schiedener Verans tal .angeu eingenommen hat, nicht sinnlos verpulvert, sondern vernünftigen Zwecken zur Verfügung ge- stellt. Er hat zwar nie etin Blut vergossen, doch öfter einen Bock geschossen. - Der Hirsch schaut uns vom Berg aus zu, heut' hat er einmal heil'ge Hub. II. Uber die letz:te Jägerfeier da legte sich ein düstrer Schleier. Es hieß, ihr Leute macht euch g'faßt, heut sind zum letztenmal zu Gast zwei Größen unsrer Jägerschaft, und Fördrer unserer Bruderschaft. Max Werner 'heißt der eine, ich meine, es ist dieser Kleine. Und dann der schneidige Re i t h re r wirt, weil ihnen jetzt gekündigt wird. Denn ihre Pachtzeit ist jetzt aus, sie bleiben nächstes Jahr zu 1-laus. Doch hat es anders sich begeben, die beiden sind bis heut am Leben, uiid sind auch heute frank und frei Mitglied1 er unsrer Jägerei. Drum, feiern wir auch heuer, statt Anstands- eine Eins tandsfeier. „Grüaß Di Gott", das hör' i ger':i, aber beim Piüat Di, da muaß i rehrn." Drum muß der Tag heut lustig wer'n. Was tat'ma denn, wenn Max nit war, Da war ja Aschau öd und laar. Wer tat beim Sammeln Geld eintr'eib'n, kein Schilling darf im Beutel bleiben. Wer ließ all Woch sein Stutzal knailn? Wer tat an Pfarrer a Viertl zahin? Wer möcht beim Kramer Taufgöt wem? Die Mesnerin hat koan so gern. Drum, lieber Max, werd' recht bald g'sund, sonst fehlt das llerz in unserm Bund, Iii. Sagt, wem gehört der erste Preis tind wem gebührt das Lorbeerreis? Max Wer ner ist der Meisterschütz und sein Gewehr ist wie der Bli:z, das tödliches Verderb en sät, sooft er auf die Berge geht. Vernehmt's mit Staunen und hört zu, was er vollbracht, der Winne,tou. Sechs Rehböck und zwei Auerhahnen hängt er an. seine, Siegesfahnen. Neun Garns, drei Hirsch sind seine Beute, „Das heißt man Schwein.", sagen die Leute. Das beste aber kommt zum Schluß: Mit einem einz'gen Meisterschuß erlegt er einen. Vierzehnender, den schwerstn, aller Bundesländer. Da kann man es gar wohl erfassen: man muß ihn üb'rall seilen lassen, Kitzbilheler Anzeiger Seite 5 Die Neuwahl des Vorstandes brachte keine Änderung: der Vorstand Toni Werner wurde zum 13. Male, sein Stell- vertreter Pepi Graswander zum vierten Male wiedergewählt. Uher Anregung der „Extremen" wurde ein Betrag von 3000 Schilling für die Anschaffung von Ausrüstungsgegenstän- den und Kartenmaterial freigegeben. Der Bergrettung wurden zum Ankauf eines Funk-:Sprechgerätes 3000 Schilling bei- gesteuert. 7000 Schilling wurden alsBei- ubertufeier in1fcfjau
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