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nLag. U. Dez4ember 1961 Kitzbtlheer Aniger &te 3 auch für die Gemeinwirtschaft ersehen werden, denn die Getränkesteuer wird im heurigen eJahr sicherlich die Zwei- milhonengrenze erreichen uiicl die höch- ste Steuer nach der Gewerbesteuer sein. Zur Geburtstagsfeier war ganz iiiz- bühel vertreten. Der Bezirkshauptmann, der Bürgermeister. der Verkehrs vereins- obmann. die Mitglieder des Gemeinde- rates. die Spitzen der Behörden und tee und Vereine. viele Kollegen und Ge- schäftsfreunde aus Stadt und Land und 22 Mitglieder des Golfelubs Greenwich, Mr. Bu;ss G er ii, die unter Führung von von der Feier hörten und es sieh nicht nehnien ließen, die Ozeanreise zu Ehren des Jubilars und Initiators der Verbrü- derung der beiden Städte Greenwich und Kitzbühel, auf sich zu nehmen. Die An- gestellten der Guido-fleisch-Betriebe, un- ter Leitung von. Direktor Sepp Lagler, brachten dem Jubilar das erste offizielle Stündchen. Fred Putz mit seinen Soli- sten stellten sich vor dem Ilotel Guido Reisch auf und spielte einen Jubiläums- marsch und die Garde der Küche und Kellner brannte mit Fackeln &nen .‚5Oer' ab. Diese Vorstellung mußte wegen der Kälte, aber auch wegen der beruflichen Inanspruchnahme der Akteure bald ab- gebrochen werden. Da erschien unsere beliebte Stadt.n usik mit Stadtkapellmei- ster Sepp Gasteiger zum Geburtstags- stündchen. Nach dem Vortrag mehrerer Märsche begab sich die gesamte Ka- pelle, ein Marschtrio spielend, in Reihe nach Alt-Wien, von allen Jubiläums- gästen stürmisch begrüßt, und spielte dort noch weitere Musikstücke, und auf Wunsch des Jubilars dcii Bozner Berg- steigermarsch. Der Auftritt der Stadt- musik wirkte auf die ganze Feier Über- aus volkstümlich. Damit wurde demon- striert, daß es sich hier um einen Jubi- lar handelt, der sich einer seltenen 13e- liebtheit erfreut. Gäste von aus; iirts waren über den Ablauf der Feier de,13 Staunens voll Der Gabentisch. der .on dein Gtisen erzwungen wurde, stellte die Pop-alari- tut des Jubilars weiters unter Beweis, Über dreihundert Gäste waren anwesend und niemand fast kam mit leeren 1 iäri- den, wobei die „symbolischen" Geburts- tagsgeschenke den Ton angaben. obwohl sich auch wertvolle Pretiosen und alter- tümliche Liebhaberstücke darunter be- fanden. Das originellste, sicherlich je- doch das „gewichtigste' Geburtstagsge- schenk brachte kurz vor 19 Uhr ehm Bagger in die Vorderstadt. Stunden vor- her schon wurde van extra dafür in- geteilten Gästen der Parkplatz vor „Alt- Wien" freigehalten. Ein Personenauto aus gypten, das sich noch kurz vor der Feier aufdrängen konnte, wurde von ei- nem .,kundigen" Fahrer einfach beiseite gefahren. Dann kam das Geschenk. an dem der Jubilar noch heute zu „studie ren" hat: ein zweitausend Kilogramm schwerer Mühlstein, darifber ein schmie- deeiserner Fünfziger, und beide mitTan- neu grün geschmückt Es war eine lustige Auffahrt. voll Humor und Gaudi. wie es sich bei einer Geburtstagsfeier gehört. Unter den Geburtstag-sgeschenken befand sich auch eine eingeraimite Preistafe1 vom Skirennen in Ki tzbiihel vom 6. April 1906. Diese Urkunde dürfte. unseres Wissens nach, zu dcii ältesten ihrer Art in den Alpen gehören. Sie wurde eigen- händig igen- Ii II1clig vom Vater des Jubilars. dem Skipionier Bürgermeister Franz Reis eh angefertigt. Nur durch Zufall blieb sie der Nachwelt erhalten und dürfte heute beim jüngsten Sohn, der als Christkind!- Kind immer der Liebling der Familie war, in dcii besten Händen sein Beim Mühlstein jedoch streiten sich heute die Leute auf Gesetzeswegen, da noch nicht festgestellt werden konnte, ob das ..Pac- keim" eines Mülmlsteines innerhalb der ‚blauen Zone' unter Strafe gestellt werden muß. - Freunde des Hauses haben sich aber schon hereiterkliirt, alle 90 Minuteim, wie das Gesetz es befiehlt, eine neue Parkscheibe anzubrinQeml. Al) sich ist der Mühlstein als Gartentisch irri Landhaus ..Sanui Barharir bestimmt. in kurzen Ansprachen Arten den Ju- bilar Bürgermeister Hermann Reisch, dci' Obmann des Verkehrsvereines Alt- nationalrat Max Werner, Altbürger- meister Ernst Reisch und für die Green- wichers Mr. Bar ran dt. liii öffentlichen Leben unserer Heimatstadt Ki tzbühel ist der Jubilar eine überaus markante Persönlichkeit. bi seiner Jugend grün- dete er als Landes jugendineister im Frei- stilschwiinrneri (Kraulen) den Schwimm- klub Kitzbühel mmcl führte mit den ehe- mit iigen Pre isschwimnierui Friedensba - eher, den Gebrüdern Mayr und Tscholl viele Schwinimnkonkurreuzcn im Schwarz- sec durch. Als Gönner und Freund ist er für alle Sport-, Brauchtums- und Kul- turvereine der Stadt unentbehrlich. Seine Großzügigkeit und sein Verständnis sind darin unerreicht. Skiclub, Eishockey, Al- penvereirm, Trachten Schützen. Bergret- tung, Turnverein zählen ihn als Gönner und Förderer. soweit er nicht selbst ak- eh in deren Reihen steht. Besonders ehrt ihn die Stadtmusik, die dies auch durch ihr Auftreten bewiesen hat Bei der Durchführung des abgelaufenen „Franz- Ghristoph•-Erler- Jahres. das unseren großen Bildhauer der Nachwelt wieder in das „rechte- Lieht stellen konnte, und wodurch unsere Heimatstadt gegen- über anderen Städten auch auf dem Ce hiet der bildenden Künste in den \or- dergruncl gerückt ist, war der Jubilar an erster Stelle beteiligt. Seine Mit.- wirkung bei dieser kulturellen Aufgabe hat Herr Landtagspräsident Kommer- zialrat Johann Obermoser in -einem Handschreiben gewürdigt. Seit Grün- dung im Goliklub Kitzbühel-Mittersill tätig, hat er diesen durch mehrere Jahre als Präsident geleitet und dessen Be- stand gesichert und als Obmaunsteil- vertreter des Verkehrsvereines !eisteie er Pionierarbeit im Fremdenverkehr. Bei seiner Ansprach(,. bei der er allen Gästen für die Aufmerksamkeit dankte, erwähnte er die uiutweimdige - Funktion eines Mittlers zur Milderung von Ge- gensätzen. Eine - Funktion. welche seit Metternichs Zeiten gerne als .‚Aufgahen der ‚.grauen Eminenz" bezeichnet wird. Diese Aufgabe hat für eine Be- zirks- und F'remndenverke1-irsstadt vom Hange Kitzbühels keine geringe Bedeu- tung. und es darf festgestellt werden. daß ihm diese Funktion schon in vie- len Belangen zum Wohl der Stadt ge- lungen ist. Für eine solche Aufgabe -kann niemand gewählt oder bestellt werden: sie muß ihm kraft der Persönlichkeit übertragen werden können. Der Jubilar gibt hiefür ein klassisches Beispiel ab. Zu seinem „Fünfziger" erwähnte er noch mit einem humoristischen Beiklang, daß der he-nuge fag lur ihn personlich ii chu der hundertste Geburtstag ist, denn mm eigenen Beruf gilt is nicht uni mm Tag, sonde'n lag und Nacht, zu arbeiten. Für diesen rastlosen Arbeits- und Tu- tigkei tsdraug- wünschen wir dem Jubi- lar eine gute Gesundheit für die iiäch- sten hundert Jahre. Ansporn zur Tätig- keit ist ihm sein geliebtes Kitzbühei, dem er schon trotz seiner Jugend bisher so vieles bieten konnte. i1rlgercibrnann art Bi1, stiAbübei - ein 75i All, 2B. DezeInber 1 vollendete in denkbar bester körperlicher und geisti- gez' Regsamkeit der Bezi rks-Gendarme- rie-ifauptmann in Ruhe und Obmann des Mazimmeiges tngei eins kituh& Karl ii'! sein 75. Lebensjahr Der Jubilar wurde in Bad Isehl gebo- reit und diente von 1907--1910 beim k. k. Festungsartillerie-Bitau Nr. 1 auf den Festunen in Trient-Franzens feste und Sexten, in den Dolomiten, Nach Ab- leistung seines aktiven Militärdienstes kam er zur Tiroler 'Gendarmerie und war führend in Kufstein Innsbruck. Reutte und zuletzt in Kitzbühef als Kreis- und Haupimawischuftsführer tä- tig Im Jahre 1935 fungierte der Jubi- lar als Lehrer ai der Cendauonerie- schule in Innsbruck. In beiden Weltkriegen erwarb sich Hauptmann a. D. \Viri beachtliche Aus- zeichnungen und dienstliche Belobigun- gen und ist auch Enimaber der „Silb- neu Medaille hie Verdienste um die Republik Osterreich," Bei seinen Vorge- setzten stand der.'.Jubilar ob seiner Dis- ziplin und patriotischen Dienstauffassung in großer und hei seinen Unter- gebenen und Kameraden erfreute er sich - bester Beliebtheit und vielen ist er heu- le noch in bester Erinnerung. heute, trotz seines Fünfundsiebzigers. ist der Jubilar immer noch fleißigen' Mitarbeiter bei der flaiffeisen-Bezjks- kasse Kitzbiihe]. Schon viele Jahre ge- hört er dem Kirchenchor Kitzbüjmel iuu
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