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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. März 1962 .UnterUiuöer Pferbe räumten in t5eefeLö ab Siege von Goniez, Zita, F anny, Lore md auf Grell Das erste Pferderennen in SeiefeIid, am Sonntag, 25. Februar 1962, wurde von den beiden heimischen Trabrennveri- neu St. Johann und KitbühieI in kame- radsehaftlicher We:Lse sozusagen „auf- gezäumt". Aus unserem Bezirk wurden nicht nur fünf Siegerpferde gestellt, sondern auch Rennfunktionäre, (St. Jo- hann) und kritisches Publikum. Das Haflinger-Zuchtfahren der Alt- pferde gewann Fanny (Fritz Hecht, Aurach) und das Haflinger-Zuchtfahren der Jungpferde Lore (Alois Pletzer, Aurach). Das Noriker-Schlittenrennen gewann trotz einer Zulage von 40 Meter Zita des Josef Friedi, St. Johann. Sieger des ersten Trabrennens war Go- mez, die Neuerwerbung dies Michael Not h e g ger, Kirchdorf, gefolgt von Tar- zan (Peter Aschenwald), Lord (Theo 1. Fortsetzung und Schluß Um 22 Uhr sammelten sich die Ver- eine des Verbandes der österreichischen Landsmannschaften mit ihren Fahnen in der großen Garderobe und marschier- ten sodann unter dem Vorantritt der Stadtmusik in den großen Saat, wo stich in den Logen und Rängen die Ball- besucher Kopf an Kopf herandrängten. Alle Eingänge und Treppen waren voll besetzt und glücklich jene, welche in letzter Minute noch einen guten Platz erringen konnte. Es folgte der Vorbeimarsch der Mit- glieder des Präsidiums und der Lands- mannschaften vor den Ehrengästen und die Vorführung eines Dreiertanzes und eines Figurenpolkas unter den Klängen der Volkstanzmusikgruppe der Stadt- musik. Auch für das Fahnenschwingen stellte diese Musilgruppe die Melodie. Für das Studiumm, und die Probentätig- keit zu diesen Vorführungen stand den Wienern ein Klavierauszug über die ent- sprechende Tanznieio die zur Verfügung, welche Stadtkapellmeister Sepp Gas te i- gar dem Veranstalter zur Verfügung stellte. Die ‚Generalprobe" fand dann zwei Stunden vor Ballbeginn mit der Original.besetzung der Kitzbüheler Volks- tanzmusik statt. Die Vorführungen wur- den durchwegs von Tiroler Landsleuten bestritten, welche das entsprechende Volkstanzgut noch aus den Heimattagen in den „Beinen" hatten. Dabei sah man Trachten aus dem Brixental, dem Zil- lertal, dem Wipptal und aus dem Ober- land. Die Besucher spendeten bei allen Darbietungen starken Applaus. Die Festansprache hielt Obmann Prä- sident Kommerzialrat Alfons Gas s er. Schett) und Cifra (Traudl Mamosier -‚ Fahrer Fritz Embacher). Im zweiten Trabrennen war Burgfee (Kleiner, Tarinheim) Uberraschungssiege- nil, gefolgt von Lord, Tarzan und Attila (Alois Huber). In diesem Rennen wurde Cifra wegen Galoppierens disqualifiziert. Die fünfte Konkurrenz im starken Feld gewann Silvia Neumayr ausKitz- bühel auf der Haflingerstute Grell (Alios Pletzer, Aurach) mit dem Skifahrer Mar- tin Scheiben, Otztal. Die siegreiche Rei- terin erhielt von Landesrat Troppmair einen Blumenstrauß. Einen weiteren Erfolg erzielte Alois Pletzer mit seinem Hafling'er-Trach- tenschlitten gespann. Der Rennleitung gehörten die St. Jo- hanner Funktionäre Fritz Walti, Ing. Georg Ritzer, Georg Oberleitner und Fritz Gasser an. Nach kurzer Begrüßung der anwesenden hohen Gäste, unserer Stadtmusik und aller Ballbesucher wies er auf das innige Verhältnis zwischen den Kitzbühelern und den Verbänden der Landsmann- schaften, insbesondere des Tirolerbun- des in Wien mit dem Verband der Süd- tiroler hin. Dieses innige Verhältnis wur- de bei der großen Gedächtnisfeier des Kitbüheler Bildhauers Franz Christoph Erier am 7. Mai vorigen Jahres in Wien begründet und bei der Enthüllung des Denkmals in Kitzbühel weiter ge- festigt, um heute, beim Jubiläumsball in Wien, einen Höhepunkt zu erreichen. Kommerzialrat Gassen erinnerte in der Festansprache weiters an den hundert- jährigen Bestand des Tiroleibundes in Wien. Oft und oft wurde eine Tiroler Musikkap:elle in Wien zur Durchführung der Andreas-Hofer-Feier oder zur Ver- schönerung des schon berühmt geworde- nen „Tinolenhalls" nach Wien verpflich- tet. Im Jubiläuinsjahr anläßlich des hun- dentjährigen Bestandes ist es die Stadt- musik aus Kitzbühel, welche die Lands- mannschaften und die Wiener ruft ihrer schönen Musik erfreut. Abschließend widmete Gassen, der selbst ein gebore- ner Südtiroler ist, der verlorenen Heimat Südtirol flammiende Worte den unver- rückbaren Treue und Liebe. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tren ti na gli a überbrachte den Wienern die Grüßte von Herrn Landeshauptmann Dr. Hans Tschiggfrey und von Landtags- präsident Kommerzialrat Johann Ober- moser und bedankte sich in seinem Na- men und im Namen der Stadtmusik für den herzlichen Empfang durch die Wiener Verbände und durch die Wiener selbst. Zum denkwürdigen Jubiläum ent- bot er dem Tirolerbund die besten Glück- wünsche und versäumte es nicht, auf die wertvolle Kulturarbeit hinzuweisen, welche gerade dieser Verein in der Bun deshauptstadt zum Wohle des Stamm. landes erbringe. Die überaus f,estenBan- dc den Treue, welche seit den „Erler- Feiern" in Wien und Kitzbühel zwischen der Weltstadt Wien und den Skistadt Kitzbühel geflochten werden, mögen wei- ten gehütet und gepflegt werden. Mit diesem Wunsche schloß der Bezirks- hauptmann seine Ansprache. Den Abschluß der heimatlichen Feier- stunde bildete ein lebendes Bild, dar- stellend die Huldigung an Andreas Ho- far; die Stadtmusik intonierte dabei die Tiroler Landeshymne. Nun ging der Ball in einer einmaligen Harmonie weiten. Dabei wurde von allen Besuchern eine innige Freude zur Stadt- musik gezeigt; es herrschte keine Spur einer Ausg:& assenheit oder eines tJber- mutes, immer nur die echte Freude am Tanz und an der Geselligkeit und des Beisammenseins. Wer immer diesen Ball erlebte, wird ihn nicht vergessen kön- nen. - Kurz von Mitternacht bat Stadt- kapellmeister Sepp Gnsteiger den Ob- mann des Tirolerbundes und Präsidenten der österreic bis ehen Landsmannschaften Kommerzialrat Alfons Gasser auf das Musikpodium und überreichte ihm den Klavierauszug des von ihm. komponier- ten Marsches „Die Tiroler in 'Wien" als Geschenk der Stadtmusfk. Beim Ab- spielen dieses Marsches erwies sich sein Reichtum an ins trumenta 1 musik, und großer Beifall rauschte auf. Aber auch Kommerzialrat Gasser hatte für den Komponisten ein Ehrengeschenk vorbe reitet. Es war dies ein vierfacher Gold- dukaten, samt Etui, mit den Widmung des Tirolerbun des in Wien. Nach der Pause kam eine harte Zeit für unsere Stadtmusik. Hans Kunesch mit seinem Tanzorchester befand sich beim Abendessen und die Stadtmusik hatte für eine ganze Stunde allein die Balimusik zu besorgen. Ununterbrochen dirigierte Gasteiger, kaum eine Pausto einschaltend, und das Publikum tanzte und applaudierte mit großer Begeiste_ rung. Die Stunden verrannen, aber der Saal blieb von den Tanzlustigen voll besetzt. Erst um 5 Uhr früh, als der letzte Walzer erklang, und die Stadt- musik das Podium verließ, zogen sich die Wiener auch zurück. Der Sonntagvormittag wurde zwang- los zu kurzen Besuchen verwendet. Den Schlaf stellte man für die nächtliche Bahnfahrt zurück. Zum Mittagessen tra- fen sich wieder alle bei Robert Fuchs am Rosenhügel und anschließend ging es zur Stadtrundfahrt. Kommerzialrat Josef \Ve i dinger er- wies sich als echter Wiener, der seine Heimatstadt wie selten ein anderer kennt. Da gab es keinen einzigen Prunk- bau, keine Stutae, kein Denkmal, von Die etnbtmufit it3büt3e1 beim Zitnierbafl in 2Bien S)eimatICt)C eeietftunbe - ertnuj,rocLje - efuctj ber 6taotoer
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