Kitzbüheler Anzeiger

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- &ttMHietez Auzeiger amtag S Mai 1%2 ReItb - Versammlung. Am Sonntag, 13. Ma 1962, nach dem Kirchgang, findet beim Reitherwirt die Jahreshauptversammlung des Iiaflingerzuchtvereines Kitzbühel (mit. lleith, Aurach und Jochherg) statt. Auf der Versammlung erfolgeii Ehrungen vr- dientet Obmänner und Züchter. Von der Landesausstellung in Innsbruck wird ein Farbfilm gezeigt. Die MusikkapelleReith hat ihre Mitwirkung zugesagt. - Ein geübter Sehnapser war letzt- hin beim Stangiwirt auf Konkurrenz um ..Abräumen". Daraus wurde nichts Revanche gesichert! - Die Oppacher Schützengilde ver- anstaltet am Samstag, 5. und Sonntag, 6. Mai 1962 ihr diesjähriges Eröffnungs- schießen. Alle Schützenkameraden unseres Bezirkes sind hiezu herzlichst eingeladen. S%Ir«ber In Kirch-berg war a schware Leich. von an Exoten oder an Scheich? Wem hat g'schLag'ri dö letzte Stund? Es vor koa Mensch - es war a Hund. Man siagt net alle Tag fürwahr an Hund auf nana Totenbahr! Inmitten Kerzen und Gobind kimmt Inia halt vür es is a Sünid: :fl achan Sarg, an Leichnwag'n, clö Hinterbliebenen renn und kla.g'i, a verruckt die heut'ge Zeit so was doch weit an Himmi schreit! Da Mensch soll net so Frevi treibn und haha hei 1a Menschheit bleiben: M. S. rien im Xbalt - Getraut wurden: Am 21: April 1962 11 in Mariastein Anton Laiininger, Instal- lateur Itter 87, mit Theresia Kauf- mann vom Kaufmannbauern in Brixen: am Osterdienstag in Brixen Georg Bei- hanimer,c Bauer zu Kranz in Aehenberg Brixen, mit Katharina He t z enaue r vom Embacher: ain 30. April in Maria- Kirchental der BB-Angestellte Alcis hIe t- zenau-er mit Frl. Else Knecht. -. Gestorben sind: am 22. April 1962 Johann Nagele, Rentner im hiesigen Altersheim, im Alter von 83 Jahren; am 28. April 1962 Andreas Auer,Tisch- lerrneister und Bauer beim Ertl, im Krankenhaus in Kufsiehi im Alter von 73 Jahren. Er wurde am 30. April 'in Brixen unter großer Beteiligung der Be- völkerung zu Grabe getragen. - Die Firmung ist in Brixen im Thale am Montag, 14. slai. Es sind hei 1.2 2 0 Firmlinge. )o,fqorfen - Die Bürgermcistcrw ahlen, welche am Mittwoch, 25. April im Gemeinde- haus durchgeführt wurden, nahmen einen einmütigen Verlauf. Bürgermeister,Stell- vertreter und sämtliche-Vorstandsmitglie- der wurden in einem Wahlgang gewählt. Bemerkenswert war, daß auch die Stim- menabgabe einstimmig erfolgte; es wur- den zu jeder Wahl 13 Ja-Stimmen ab- gegeben; die jeweils einzige Leerstimme stammte vorn Gewählten selbst. Ein lob der Rettungsflugwocht! Am 25. April 1962 begl'ei1et11 der Revierjäger Erwin Kapferer aus Ginz- ling im Zillertal und ich die beiden Zöllner Christi Achhorner und Walter Grasser (beide Kitzbichler) auf'ihrem Dienstweg zum 3400 m hohen Mösele. Bei der Abfahrt brach sich unser Jager zuoberst auf dem Gletscher den rechten Fuß. Nur wer die derzeitigen Wegver- hältnisse (ein Urwald von Geröll und Lawinen) kennt, kam: sich vorstellen, wie uns zumute war. Christi meinte: ‚.1 fahr um an Fliaga." Und er fuhr wie die wilde Jagd zu Tal. Leider waren auf allen Hütten. die Telephone infolge La- winen defekt, so mußte Achhorner fast bis Ginzling laufen. Er schaffte es in der Rekordzeit von zweieinhalb Stunden. Walter und ich schienten inzwischen un- seren Pechvogel, wobei wir feststellen mußten, daß die Zillertaler Jager ver- dammt harte Burschen sind. Wir ver- suchten, auf dem Gletscher eine Lande- bahn zu treten und auf einmal war er da, der rettende , Vogel. Ich habe, bedingt durch meinen Be- ruf, schon sehr viele Landungen und Starts in schwierigem Gelände gesehen, aber so etwas Verwegen-Gekonntes, wie es uns mm Herr Rev.-Insp. Bodem vor- geführt hat, verschlug mir die Sprache. Dabei kam ihm das Gelände noch ideal vor. Da stand ein bescheidener Tiroler vor uns, der aus der Liebe zur Fliegerei eine Tugend gemacht hat. Er hat unter Einsatz seines Lebens schon vielen Mcii- sehen Gesundheit und Leben gerettet.- Vor erettet; Vor solchen Menschen sollen wir den Flut ziehen. Mit vereinten Kräften verstauten wir den Verletzten in der Maschine und nach einem wagemutigen Statt landete kurze Zeit später die Maschine wohlbhalter in Innsbruck. Walter und ich traten nun überglück- lich die Abfahrt zur Hütte an, wo uns viele Neugierige erwarteten. Wir alle werdet: dieses Erlebnis nie mehr ver- gessen; Sepp Krimbacher, München Wir bitten, höflichst zu beachten, daß telephonisch aufgegebene Inse- rate ausschließlich nur unter Rufnummer 2236 bis Donnerstag, 10 Uhr vormittags (Redaktins- schluß) entgegengenommen werden. Für den Inhalt telephonisch auf- gegebener Anzeigen wird keine Ge- währ übernommen. heutigen Kulturland schrankenlos sieh ;auswirkenden Naturgewalt die Aufmerk- samkeit und Bewunderung eines jeden denkenden Menschen und wahren Natur- freundes verdienen. Ihre Entstehung ver- danken sie der Arbeit von Gletscher- wässern. Wenn diese bei ihrem Abfluß durch die Gletscherspalten und: -höhlen auf entgegenstehende Hindernisse im fel- sigen Untergrunde der Gletscherzange stoßen, so sind sie zu kreisender, stru- delnder Bewegung gezwungen, wie man dies bei jedem Gießbach mit starkem Gefälle beobachten kann. Geraten nun in diese Wässerstrudei Steinblöcke hin- ein, wie dies bei Gletschern von den Oberflächeninoränen her der Fall ist, so bewirken diese durch ihre allseitige Rei- hung und durch ihre beständige und gleichmäßige Rollbewegung die Bildung sehr regelmäßig geformter brunnen- oder kesseiartig zlindrisehe Vertiefungen von ungleicher, oft gewaltiger Größe. Die Reibsteine selbst nehmen mehr .'cter we- niger die Form von glatten Kugeln an, die nach Ablauf des Wassers oder nah gänzlichem Rückzug des Gletschers am Grunde der Strudellöcher liegen b1eiben Das Gestein des Felsens, in welchen die Löcher gebohrt sind, und der Rollkugeln ist gewöhnlich verschieden und die schönsten, großartigsten Wirkungen sind dort zu verzeichnen, wo das Gestein der Kugeln bedeutend härter ist als das des Gletscherbodens In dieser Hinsicht waren die Verhält- nisse beim Kitzb:üheler Gletscher ganz besonders günstig. Während die geo- logische Unterlage aus verhältnismäßig weichem Sandstein tertiären Ursprungs sogenannten Molassesandstein, bestand, gehörten die aus den Uralpen stammen- den Milhisteine den durch große Härte gekennzeichneten Gesteinsarten Granit, Gneis und Hornblende an. Nicht weniger als zehn Töpfe (nicht 4, wie Ohne- sorge) in den verschiedensten Größen und Entwicklungsstufen wurden damals aufgedeckt. Der größte Kessel mit ei- nem Durchmesser von vier Meter. einer Tiefe von 'zehn Meter und einem auf seinem Grunde liegenden Schleif- stein vom: wohl hundert Zentner Ge- wicht war für sich allein schon eine Sehenswürdigkeit allerersten Ranges. Da- zu noch die prächtigen Gletscherschliffe und die zahllosen über das ganze Ge- lände verstreut liegenden Findlinge - ein schöneres Beispiel von einem Natur- denkmal aus der Eiszeit war kaum denk- bar und überdies in so bequemer Nähe einer durch ihren starken Fremdenver- kehr hervorragenden Stadt! (Fortsetzung unl, Schluß folgt)
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