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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1962 Kitz'büh•eler Alpen, in den Leoganger Steinbergen und im Sommerlager in den Tuxer Voralpen mit Wattener Lizum und Glungezer. Mit Ausnahme der Ferienmonate wur- den wöchentlich Heimstunden abgehal ten, deren Ziel es ist, alle für die jungen Bergfre:unde und angehendem ‚.großen" Bergsteiger wichtigen Probleme zu be- sprechen. Von Lawinen- und Schnee- kunde bis zum richigen Umgang mit dem Seil und dem vernünfticen Ver- halten im Berg wurden alte Fragen er- läutert und durchhesprochen. Die Sta- tistik meldet stolz, daß sich nur ein einziger Unfall (Fußhrueh auf der Hdri1- pise) ereignet hat. Abschließend dankte Jugendfiuhier Kr:i- bichler dem Zweigverein, der Landes- und Bundesführung, den Gönnern, vor allem aber den El tern fiir ihre Mit- arbeit und ihr Verständnis. In einem mit großem Beifall aufgenommenen Lichtbildervortrag zeigte sich die aus- gezeichnete Arbeit der Jugendgruppe, de- ren Ziel nicht das extreme und schwieri- ge Wagnis des erwachsenen Bergsteigers ist, sondern die Förderung der Lieib'e zur Natur in den großen und kleinen \\ iinder unsererIiergwelt. Man spürte aus jeder ausgeführten Aktion dcii 1 dea- trug ein selbstgedichtetes Lied über die Verbindung Ludwigshafen mit Ki tzlü- hei, nach der Melodie „von Luzern noch vor. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Ski - fahrten und ein munterer Abend bei der Stanglwirtin beendet-en (las Treffen. Am 25. Mai starteten die Kitzhiiheler zum Gegenbesuch. Sie wurden am Sams- tag Vormittag von den Ludwigshafenern in Speyr am Rhein empfangen. wo Spezialführung des 5 tadthaudirektars Dr. Lochner durch den wunderschönen Kaiserdom vorbereitet war, in welchen acht deutsche Kaiser, darunter die Fiabs- burger Rudolf und Albrecht II. ihre letzte Ruhestätte haben, neben Kon- rad II. und all den anderen großen Sa- liern, wie auch dem unglücklichen Hein- rich IV., der den berühmten Gang nach Canos's,a auf sich nehmen mußte. Dr. Lochtier, weicher selbst an den Entschi. dungen um die Restaurierung des Domes maßgebend beteiligt war, 'erzählte den Kitzbühelern vieles, um den Dom und die Pfalz, was sonst Fremde nie hören. Nachmittags fuhren die Kitzbüheler mit den Ludwigshafnerim gemeinsam nach Heidelberg zum Schloß : und zu dem über dem 'Schloß gelagerten Restaurant Molkenkur, von welchem man eine wun- derschöne Aussicht über Heidelberg und das Neckartal hat. Abends war dann der große Festab'end im Limb:urgerhof der BASF, des großen Nachfolgers der 1G-Farben in Luidwigs- hafen, welche die ganze Stadt beherrscht. Namens der Kitzbüheler hob Präsidint Dr. Glaser hervor: „Man spreche heute Ii smus und Wagemut des Führers, sein bedeutendes erzieherisches und dem Künstlerischen verhaftetes Können. Man ersah aus den Bildern die Begesternng. mit der die noch Schulpflichtigen beim Bergkristallsuehen, beim Schifahren arier hei der Fiöhlenforseherei dabei waren. Das lTaup[erlebnis des Abends war die Premiere eines mit viel Aebeit und Ka- stell, technischen Schwierigkeiten und viel Freude gedrehten Schmalfilrns, der im abgelaufenen Winter aufgenommen wur- de. Der von der künstlerischen Hand Krabichlers stammende Film wies auch eine gut. gewählte musikalische Ver- oiiung auf. Durch den Erfolg angetrie- ben, plant die Alpenvereinsjugend auch einen Sommerfilm. Das Sommerlacer wird im August in ungefährlichem Ge- lände beim größten Tiroler Gl:etschei', dem Gepatschferner, abgehalten. Es steh; zu hoffen, daß auch dieser Film die einmal erklommene S[ufe beibehält. Die stimmungsvoll verlaufenen Stunden be- schloß Sektionsobmann Praf. Cologna mit \\ orten des Lobes und l)ankes an die üchtige A\ -Jugend. Feuernotruf nur für Ktzbüh& T el. so viel Non Integration, wobei .„ian die wirtschaftliche Gemeinschaft beziehe, viel wichtiger erscheine es aber doch in unserer zerrissenen Zeit, einmal zu einer Integration oder Gemeinschaft der Her- zen. Seelen und Memisehcii zu kommen Wenn man das Wunder des Domes zu Speyr gesehen habe, welches in iangei langen Jahren gewachsen sei, komme einem zum Bewußtsein, wie unsere Vor- fahren zu allein Zeit gehabt hätten. Für uns erscheine es von besonderer Bedeutung, uns trotz der Hast unserer Tage auch etwas Zeit zu nhmen für nils selbst und unsere Freunde. Die Frei- heit, uns Zeit zu nehmen, sei eine der wertvollsten und wichtigsten Freiheiten, die wir heute anstrdben müßten, 'um zum Kern unseres Wesens und des Wesens unserer Freunde zu dringen und zum Er lehnis einer wahren Gemeinschaft zu finden." Für die Ludwigshafener sprach Vize- präsident Dr. Hagen, einer der führea- den Chemiker der BASF. und gab der besonderen Freude über die vielen Er- lebnisse Ausdruck, welche die Kitzbü- heler 'und Ludwigshafner nun schon hät- ten und hoffentlich weiter haben würden. Vizepräsident Richard König verlas dann unter allgemeiner Heiterkeit das von ihm sehr launig abgefaßte Proto- koll des letzten Besuches und wurde trotz seines\Viderstandes weiterhin zum Proto- kollführer auf Le:benseit ernannt. Am Sonntag, 27. Mai 1962, wurden die Kitbüheler vom Empfangsdirektor der BASF Bakenius im großen Hochhaus dieses Unternehmens empfangen, wobei er ihnen zunächst die arbeitsreiche Ge- LIjek , . ~. , tunutt Øci - Geboren wurde eine Cheurine Ga- briele Rosa dem Kapitän der Fluggesell- schaft Trans-World-Airlains, Wells An- derson und seiner Gattin, Christi geb . Zwicknagl aus Ki tzbühel. - Getraut wurden: der Jungbauer Alois E rbe r aus Aurach bei Kitzbühel, OL'eiherging 79 mit der Flausgehlfcii Mathilde Kaiser aus Aurach 151; der Skilehrer und Kunstgewerbler Ku rt Hartmann mit der Hausgehilfin He- lene I)axer, beide aus Kitzbühel. - Gestorben sind: am 29. Mai 1962 der Maurer Karl Zimmermann aus Aurach i2, im Alter von 41 Jahren: am 31. Mai 1962 die Bäurin Maria Brun- imer geborene Mitterer aus Aurach, Ober- hec'henberg 76, im Alter von 71 Jahren. - Gestorben ist am 11. Mai 1962 der Rentner Peter Wieser, Kitzbiihel, San- nental 2, im Alter von 81 .Jahren. - Evang. Gottesdienst am Pfingst- montag, 11. Juni 1962 um 10 Uhr in der Schule 1. Stock, Saal 7. Im Anschluß lit. Abendmahl. Pf. Josef Schmidt. - Gefunden wurden in der Zeit vom schichte der 5 tad t Ludt igsh afeim vor- trug, welche eigentlich dadurch ent- stand, daß ein Mannheimer Chemiker on der Konkurrenz gezwungen wurde. nicht in Mannheim, sondern jens,eitsi des Rheins in Ludwigshafen mii seinem \Veii zu 'beginnen, der große Gründer des \\ erkes in Ludwigshafen Engel ha r n. um großen, hundert Meter hohen Ilochhaus der BASF bot sich ein impa- san mcc Rundblick über das Riesenwerk, welches last mit der Stadt gleichzu- setzen ist. 6,5 Kilometer zieht sich das Werk hin. welches 46.000 Beschäftigte hat und 12.000 Werkswohnungen und im Werk 45 Straßen- und 250 Bahn- kilometer mit drei Bahnhöfen. Diese Zahlen mögen einen Begriff der Aus- d ehri'ung dieses Unternehmens gehen. Das Hochhaus selbst ist das größte in Westdeutschland und außen ganz mit einer Glasmosaikwand überzogen, um es vor allen chemischen Einflüssen zu schützen. Arbeitsgruppen aus Muraimo bei Venedig wurden eigens dazu nach Deutschland berufen, um diese Mosak- steine einzusetzen. Den Abschluß bildete eine Cocktail- party für die Kitzbüheler im wunder- schönen Garten des Universitätsprofes- sors Hochrein, in welchem alles in reichster Blüte stand, wie weit im Süden. die Mandeln schon groß an den Bätunen hingen und die Feigen und alle Tiroler so recht den Eindruck des einzigartigen Klimas bekommen konnten, welches die- ses sonnenreiche Rheinland, besonders die Pfalz, hat, um so mehr, als sie da- heim ja gerade aus kaltem Neuschnee gekommen waren.
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