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Samstag, 16. Juni 1962 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 •• einer alten Zuchtarbeit an unserem hei - Uu Öer tiroler torIferferbe3ucfjt in ibue1 mischen Pferde. Das Noriker Pferd ist Josef Jochi, Reitherwirt, Obmann des Noriker Pferdezuchtveretnes, Kitzbtihel aus dem alpenländischen Boden gewach- sen und mit diesen Verhältnissen ver- Am 31. Mai 1962 trafen sich die No- riker Pferdezüchter aus Kitzbühel, Au- rch, Johberg und Reith zu ihrer dies- jährigen Jahreshauptversammlung. De Versammlung wurde heim Reitherwirt in Reith abgehalten, welcher selber fir seine hervorragende Norikerp ferdezuch im gesamten Norikerzuchtgebet bekannt ist. Obmann Peter \Vidrnoser konnte dcii Verbandsobmann Alois Grauß, den Verbandsgeschäftsführer Josef Waldhart und den Obmann des Haflingerzucht- vereines Martin Branidst ätter begrüßen. Nachdem der langjährige Obmann Peter Widmoser die Versammlung eindringPch bat, seine Stelle möge nun endlich ein anderer Züchter übernehmen, wurde eine Neuwahl durchgeführt, aus welcher Jo- sef Jöchl, Reitherwirt, hervorging. Mit Peter Widmoser tritt ein Zucht- obmann ab, in dessen Ära der Noriker- pferdezucht erst Sicherheit und Heir geschaffen wurde. In den ersten schwere--i Nachkriegsjahren faßte er den Plan, de:i Norikerzüchtern eine eigene Hengsten- station zu bauen. Wer die damaligen Schwierigkeiten miterlebt hat, weiche diesem Plane entgegengesetzt wurden, muß noch heute das Werk un- seres „Seereithers" bewundern. Mit Ge- schicklichkeit ermöglichte er dem Pferde- ziichtverhand den Ankauf eines idealen Baugrundes und mit unermüdlicher Hart- näckigkeit setzte er seine Idee derch. Wer die früheren Zeiten noch in Er- innerung hat, wo sich die Hengste all- jährlich von Notquartier zu Notquartier durchbetteln mußten, wird das \Verk des Obmannes \Vidrnoser als fu;tidanientale Tat für die heimische Pferdezucht nie vergessen. In diesem Sinne dankten ihm Verban dsobmann Grauß, Verbandsge- schäftsführer \\aldhart und der neu- gwählte Obmann Josef Jöchl zu seiner Pionierarbeit und baten ihn, auch weiter- hin mit Rat und Tat der Norikerzucht beizustehen. in einem ausgezeichneten frefen Refe- rat skizzierte \/ erbandgeschäftsführer Waldhart die Lage des österreichischen Pferdezuchtwesens. Das Norikerpferd hält mit Dreiviertel des gesamten Pferdebestandes aller Rassen unverän- dert seine weit überragende Spitzen- stellung. Lokale Erscheinungen sind für die Beurteilung der Norikerzucht prak- tisch bedeutungslos. Das Norikerpferd ist ein ausgesprochenes Arbeitspferd. Vorzüge sind Ruhe und Sicherheit, Ar- beitsfestigkeit und eine robuste Konsti- tution. Diese Vorteile sind das Ergebnis wachsen. Wenn die Noriker Zucht mit Besorg- nis ihren Rückgang beachte, so liegen die Gründe dafür tiefer. Das Pferd als solches ist scheinbar unaufhaltbar vor der Technik auf dem Rückzug. Diese Entwicklung wurde längst vorausgese:hen und in die Zuchtplanung einkalkuliert. in unseren alpenländischen Verhältnis- sen ist wohl eine restlose Technisierung auf Kosten der Pferdehaltung unmöglich. Wann aber der kritische Punkt erreicht ist, wo sich Pferd; und Traktor endlich zu einem konsolidierten. Verhältnis zu- einander einbalanciert haben, ist nach nicht abzuschätzen: Die Landwirtschaft läßt isich nicht mit Maßstäben der Indu- strie, des Handels und Gewerbes mes- sen. Sie ist eine lebendige Materie; Ein wirtschaftliches Phänomen ist die Diskrepanz zwischen dem progressiven Abbau des Pferdebestandes und der ebenso progressiven Nachfrage nach gu.- ten Arbeitspferden. Während also noch immer das Pferd von Hof zu Hof dem Traktor weicht, wird nach ihm immer mehr gefragt. Diese Entwicklung Ist die eine Sorge des Norikerzuchtwesens. Die Sorge, daß an jenem Punkt X, wo der Rückzug des Pferdes endgültig beeniet ist, die Noriker Zucht nicht mehr in der Ende September kam der arktische H. Brettauer: Winter ins Land. Oktober—November Winterschlacht i n der Tundra 1941 löste die ans Griechenland heran- geführte 6. Gebirgsdivision die ausgeblu- Vor 20 Jahren, im Mai 1942, verbluteten die Regimenter der 2. und teten beiden Divisionen ab. Die 3. blieb nur mit Regiment 19, Dietls altem 6. Gebirgsdivlsion in der !Winterschlacht am Eismeer" Narvikregiment, im Norden. Das Ge- birgskorps Norwegen, der inzwischen ge- Im Juni 1941, bei Beginn des Ruß- ehen eigenen Kräfte nicht gelungen. So bildeten Armee Lappland unter Dieti iandfeldzuges, hatte das Gebirgskorps waren z. B. die Verluste der 2. Gehirgs- unterstellt, bestand von da ab aus der Norwegen unter Generaloberst Dieti, ent- division Ende September 1,941 die höch- 2. und 6. Gebirgsdivision, der Brigade lang der Eismeerküste in Richtung Mur- sten von allen bis zu diesem Zeitpunkt Kräutlir und kleinerer unterstellter Ver- mansk ohne Weg übers arktische Tundra- an der Ostfront eingesetzten Divisionen. bände. Die 6. Gebirgsdivision hielt die gebirge vorstoßend, den Fluß Liza er- Die Front, besser die Fronten, eistarr- Hauptfront und die Fischerhalbinsel, die reicht, der wie der San im ersten Welt- ten. Die Hauptfront an der Liza bestand 2. Ge:hirgsdivision sicherte die offene krieg in Galizien bald der Blutfluß der aus dem Liza.brückenkopf und der nach Südflanke und lag zur Auffrischung in Gebirgsjäger werden sollte. Das Gebires- Süden verlaufenden Stützpunktlinie, die Reserve. Während des ganzen Winers korps bestand aus der 2. und 3. Gebirs- schließlich nach Süden in weit auscin- tobten um die Stützpunkte schwerste division, mit den Friedensstandorten in andergezogene kleine Feldwachen aus- Kämpfe gegen Gegner und Polarsturm, Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Kärntn und lief. Von diesen Feldwachen bis zum aber die Gebirgsjäger hielten, bestens Steiermark und die meisten Soidat:ei: nächsten Frontabschnitt im Süden lagen unterstützt von den Gebirgsartilleristen, waren auch i n diesen Bundesländerr im finnischen Urwald nur schwache stand. Diese Kämpfe mit mehr örtEeher rekrutiert worden. Die Regimenter dieser Feldwachsicherungen auf einer Länge in; Divisionen Bedeutung zogen sieh bis Ende März hin.- Divisionenwaren die Traditionsregi- von 250 km. Im Rücken des Liza- Dann wurde es auffallend ruhig und die menter der Kaiserjäger, Kaiserschützen. abschnittes war die Front an der Fischer- Soldaten im Gräben merkten, daß sich Rainer und anderer altösterreichischer halbinsel und die Eimeerküste zwischen etwas Großes vorbereitete. Der Cegnerzg Eliteregimenter. Bei ständiger Flanken- diesen beiden Frontabschnitten war eben- neue Verbände heran und plante einen und Rückenbedrohung von der Eismeer—falls nur durch schwache Feldwachen Großangriff mit dem Ziel, das gesamte küste und der vom Gegner gehaltenen gesichert. Nirgends war eine zusammen- Gebirgskorps einzuschließen, zu ver- Fischerhalbinsel her hatten sie in bluti- hängende Front, sondern diese bestand nichten und nach Norwegen durchzu gen und verlustreichen Kämpfen gegen aus Stützpunkten mit Rundumverteidi- stoßen. Schon ab Mitte April hämmerte russische Garde- und Elitedivisionen vor giingsmöglichke;it und dahinter einigen die feindliche Artillerie pausenlos, auf Einbruch des arktischen Winters nur beweglichen taktischen Reserven. Bei die Stützpunkte und Tag und Nacht be- den Raum um die Lizabucht erreichen Nacht konnte also der Gegner praktisch rannten seine Verbände die Abwehrfront. können. Bis Murmansk durchzustoßen mit Regimentern zwischen den Stütz- Dadurch sollten in erster Linie die ört- war wegen der großen Verluste in er7 punkten durchmarschieren, diese vom liehen Reserven gebunden werden: Den bitterten Nahkämpfen und der zu schwa- Rücken her angreifen und aufrollen. Zeitpunkt knapp vor der Schneescihinelze
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