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Samstag, 30. Juni 1962 KhübeJier Anzeiger Seite 11 weitergehen soll, ist vielleicht in man- chem, denken wir z. B. an das Problem Almpersonal, nur zu naheliegend. Trotz- dem wäre es falsch, allzu pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Viele arbeits- wirtschaftliche Nöte, mit denen der Bau- er heute zu kämpfen hat, sind entwick- lun gbedi ng te Ubergangserscheinun gen, denen im Laufe der Zeit mit entspre- chenden Maßnahmen zumindest teil- weise begegnet werden kann. Solche wä- ren zum Beispiel: Frühere Fiofübergabe, damit auf dem Familienbetrieb, der im Bezirk Kitzbü- hel in besonderem Maße die Betriebs- form der Zukunft sein wird, womöglich immer zwei arbeitsfähige Generationen vorhanden sind. Sinnvolle Teilung größerer Betriee, besonders dann, wenn keine Aussicht b,- ,-- steht, Arbeitsüberlastungen durch Ra- tionalisirungs- und Mechanisierungs- maßnahmen echanisierungs- maßnahmen zu vermeiden. Beste Berufsausbildung für den Bün- ern. und Landarbeiter. Dem stark n'iecha- nisierten und neuzeitlich geführten Bau- ernhof ist mit weniger aber hochquali- fizierten Aibeitskräften mehr gedient., als mit viel und nicht zu jeder Arbeit verwendbarem Personal. Eine Umorganisierung und Beschr'ei - tung neuer Wege in der Bewirtschaftung des Hofes ist unter den geänderten Ve— hältnissen häufig eine der wichtigsten Voraussetzungen für die wirklich spür- bare und nachhaltige Abeitsentlastung, besonders dort, wo Maschinen nur be- grenzt einsetzbar sind:. Rationalisierungs- 'und Mechsnisie- rungsrnaßnahmen, von denen im Bezirk Kitzbühel voran zu nennen sind: Der Arrondierungstauscli auf priva- ter nachbarlicher Basis zur leichteren Bewirtschaftung durch \Vegeinspamung, bessere Mechar1 is ierun gsmöglichk ei t usw. Betriebsvereinfachung durch weitei'e Einschränkung des Ackerbaues. Rascheste Erschließung aller IiÖie durch Güterwege; der Bezirk KitzIbJil ist mit LKW befahrbaren Hafzufah ten besonders schlecht gestellt. Der Anlage von hofinneren Trans- portwegen, wobei auch Alm undad nicht zu vergessen sind, kommt im Be- zirk Kitzbühel größte Bedeutung zu. Die Auflassung von Futterställen und z. T. auch Stadeln mit gleichzeitiger Ver- größerung und Modernisierung der zen- tralen Hofsteile hat entsprechende Hof- wege meist zur Voraussetzung. In eini- gen Gebieten des Bezirkes wäre eine Änderung der Verhältnisse in der Rich- tung dringend notwendig. 15 bis 20, ja in einzelnen Fällen sogar 30 bis 40 Dä- cher instandzuhalten und einen großen Teil des Winters in engen, unpmaktischen und unsauberen Futterställen das Vieh zu halten., dürfte zukünftig aus vielerlei Gründen schwer fallen. Weiterer Abbau der viel Arbeit und Kosten erfordeii den Holzzäune und Schindeldächer. Es gibt zahlreiche Höfe, die mehrere Kilometer Zaun zu erhalten haben. Bei Neu- und Umbauten an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden noch mehr als bisher arbeitsgünstige Lösungen suchen. Falls ein Neulia:u des gesamten Hofes ge- plant ist, diesen gegebenenfalls an eine neue Stelle setzen, wenn sie den heuti- gen Anforderungen in arbeitswirtschaft- licher Hinsicht besser entspricht. Bei neuen Wirtscha ftsgebäuden, wenn es das Gelände zuläßt, unter allen Umständen die arbeitsparend.e Hocheinfahrt vorse- hen und das fallende Gelände für die Mistaushringu ng ausnützenDaneben, wo dies möglich ist, genügend Platz für aus- reichend Siloraum und Einbau eicer Kaitbelüftungsanlage sichern. Bei der Planung von Siloanlagen besonders das arbeitswirtschaftliche Moment beachten. Arbeitseinsparungen- und Erleich- terungen im Stall sind für die Kitzbü- heler Bauern naturgemäß von großem Interesse. Der Selbstiränker hat sich un- glaublich rasch 'eingeführt und ist heute bereits in den meisten Stauungen zu finden. Die Melkmaschine wird sich dann noch rascher verbreiten, wenn auch auf den Almen mehr die Voraussetzungen für ihren Einsatz geschaffen sind. Eine schwache Stelle ist noch die Stalient- mistung. Aus verschiedenen Gründen ist die Dünge rstättenfläche heute vielfach zu klein. Dadurch 'erreichen die Mist- haufen im Nachwinter meist eine respek- table Höhe. Liegt dann noch, wie dies durchwegs der Fall ist, die Düngerstätte etwas zu nahe an der Stalltüre so wird die Mist ausbiingung zu einer Schwer- abeit. Wo nicht das fallende Gelände entsprechend ausgenutzt werd—,n kann, läßt sich durch Vergrößerung der Mist- läge, eventuell auch Mistgrube mit A u us- fahrtsrampe, eine spürbare Ereichterng schaffen. Auf alle Fälle erleichtert aber der gummibereifte Schubkarren die Ans'- mistarbeit. Die technischen Hilfsmittel reichen vom einfachsten Flaschenzug mit Gegengewicht, woran der Schubkarren angehängt wird, bis zur vollmechanischen Entmistungsanlage. Am meisten verbrei- tet sich hei uns in der letzten Zeit wie- der die Hängubahn, die teilweise durch entsprechende Wechsel stelhng auch zum Gärfuttertransport verwendet wird. Wie- weit sich im Bezirk Kitzbühel die Schwemmenimistung durchzusetzen ver- mag, kann man noch nicht sagen, Be- sonders auf manchem a rrondi erten Berg- betrieb, wo durch Ausnutzung des Ge- fälles eine technische Vereinfachung er- folgt, wird sie auf Grund ihrer unbe- streitbaren arbeitswirtschaftlichen Vor- teile auch Eingang finden: Ganz allge- mein zeigt sich aber hinsichtlich Stall- entmistung, daß billige und technisch nicht allzu komplizierte Vorrichtungen vorgezogen werden. Größte Bedeutung kommt im Bezirk Kitzbiihel, abgesehen von der produk- tionssteigernden und qualitätsverbessern- den Seite, arbeitswirtschaftlich betrach- tet den Pl aniemungen und Entwäss erun- gen mit Hilfe neuzeitlicher Maschinen zu. Nicht zuletzt auch wegen der ar- beitsmäßigen Vorteile nahm in den letz- ten Jahren 'bei uns die Silowirtschaft einen großen Aufschwung. Auf der sel- ben Ebene liegt die starke Zunahme der Kaltibelüftungsanlag. Wegen der guten arb ei tsverteilenden Wirkung müßte noch mehr als bisher, voraus in den Sidosperr- gebieten, die Vorw'eide im Frühjahr zur ständigen Einrichtung werden. Die ver- besserte Düngung zur Erreichung eines früheren Futteraufwuchses ist im Zu- sammenhang mit Silowirtschaft und Vor- weide geradezu 'eine Notwendigkeit und wirkt somit auch arbeitsgünstig. In einigen Gebieten des Bezirkes ist die Intensivierung der Düngung dirch mehr Flandeisdüngereinsat z überliaipt der Schlüsselpunkt 'einer zukünftigen ar- beitsmäßigen Entlastung. Am stärksten zeigt sich dies 'etwa im Raum Kit- bühel-Aurach-Jochberg, wo größere Be- triebe mit 'einem relativ hohen Anteil ungünstig zu bearbeitender Bergwiesen häufig sind. Fast alle diese Höfe ver- fügen aber auch über mehr oder weni- ger günstige Talflächen, die bei ent- sprechend intensiver Nutzung den ge- samten Fut terbedar fsicherstellen wür- den. Natürlich muß damit Hand in Hand eine weitgehende Umstellung in der Re- wirtscha [tungsweise gehen, die sich bei den derzeitigen und voraussichtlich zu- künftigen Arbeitskräfteverhältnissen aber auf keinen Fall vermeiden läßt. (Schluß folgt.) Kleine Anzeigen Grassamen, Garten und Blumendünger, FruxErde, Vollhumon, Unkrautzr und Schäd lingsbekämnpfungsmitel - Pfleghofdrogerje Hubert Bodner, Kitzbühel. Combiherd, AEG, Linksanschluß, neuwertig, günstig zu verkaufen. Salvenmoser, Kitzbühel, Ehrenbachgasse 56, Tel. 4094. Fiat 600, gut erhalten, günstig abzugeben. Alois Riesenfeliner, Kitzbühel, Frieden 19. Suche dringend Mercedes-Diesel oder amerik. Wagen. Tel. 053 75 . 215. ChristI Lau, Bruckwirt, Kössen. Tüchtige Verkäuferin und Anlernerin für sofort oder später gesucht. Fleisch hauerei Hermann Gruber, Kitzbühel. Rüstiger Rentner sucht leichtere Beschäf- tigung. Zuschriften erbeten unter Nr. 338.
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