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Samstag, e3,0. Juni 1962 Kitzbüheier Anzeiger Seite 3 1uftragertei1ung an Öle eitnien Öurclj Or. gurt c!jLid, £ien3 Der Aufsichtsrat der Felbertauernstra- ße AG. hat in seiner Stzung vom 22.Ju- ni 1962 in Lienz beschlossen, die Tunnel- arbeiten und den Bau der Hilfswege zu vergeben 40 namhafte Baufirmen Os ter- re ichs wurden zur An bo tste 1 lan g eingela- den ingeia- den und 21 davon haben Anijote erstellt, trotz der EToehikonj'unkiur, welche in ganz Osterreich im Straßenbau besteht. Ein Zeichen, daß das Projkt der Feiber- taiiernstraße zum interessantesten in ganz Osterreich zählt. Die Ers teilung des Bauhil fsweges von Mittersill bis zum Nordportal auf 1620 m Seehöhe, mit einer Länge von 17 Kilo- meter, wurde an die Tiroler Baufirma Montana, welche in Kitz6ühel für den Bau der Umfahrungsstraße eingesetzt ist, vergeben. Die Tunnelarbeiten auf der Nordrampe erhielt die Baufirma St u a g 'zugesprochen. Die Errichtung des Entlüftungsstolles (2255 m), der Bau des Tunnels auf der Matreier Seite und der Bau der Straße vom Südportal (1632 m) bis nach Matrci (930 m) wurden einer Reihe von Bau- firmen aus Tirol, Kärnten und Nieder- österreich zugesprochen. Die Gesamt- anbotsumme beträgt 64 Mill. Schilling 'Z9iffendtoerte3 über ble eIbertauernftrofeu 21. Die Gesellschaft wurde am 26. Sep- tember 1961 im Rathaus zu Kiczhüh& mit einem Gründungskapital von 10 Mil- lionen Schilling gegründet. In der außer- ordentlichen Hauptversammlung vorn 3. „Hochverehrte Festvers ammnliung 1 Eine erhebend gestaltete Spatenstichfeier bil- det heute den Auftakt zum Bau der Fel- bertauernstraße. Es war der Wunsch des Festkomitees, daß ich bei diesem Fest sprechen soll. Das Nachdenken darüber, was ich hei diesem Anlaß sagen könnte. hat mich zur D berzeugung gebracht, daß heute zwar der Herr Landeshauptmann von Tirol in erster Linie berufen ist, die Notwendigkeit und die Berechtigung des lang erstrebten Baues dieser Straße zu beleuchten, daß die Offentlichkeil aber doch auch von mir eine klare Ant- wort nt- wort auf die Frage erwartet: Welche Gründe waren es, die die Volksvertreter Osttirols zum hartnäk- Mai 1962 wurde das Grundkapital um 90 Millionen auf 100 Millionen Schilling erhöht. Aktien können nur an die öffent- lichen Körperschaften: Bund, Land und Gemeinden ausgegeben werden: dies ist satzungsmäßig festgesetzt. Neben dem Bund sind nach Gemeinden des Ober- pinzgaus und der Bezirke Lieiiz, Kitz- bühel, Kufstein und Schwaz Aktivarc. Aufsichtsrat: Vorsitzender: Minister a. D. Sek- tionschef Dr. Eduard H ciii n g setzer, Wien; Vorsitzender: Landeshauptmann von Tirol Dr. Hans Tschiggfrey, Innsbruck. Vorsitzender: Landtagsabgeordneter Michael Meirer, Altbürgermeister von Lienz. Aufsichtsratsmitglieder: Sektianschef Dipl.-Ing. Alois Seid], Wien, Ministe- i'ialrat Dr. Josef Koller, Wien, und Stadtrat Walter flirns.berger, Kitz- bühel. Vorstand: Hofrat Dipl.-Ing. Josef Stark, Sol- bad Hall, Dr. Kurt Schlick, Lienz. Bauleitung: Für die Bauleitung „Süd" wurde Hof- rat Dipl.-Ing. Robert P apsch, Lienz, und für die Bauleitung „Nord" Hofrat Dipl-Ing. Rupert Grienberger, Solbad Hall, berufen. kigen und unermüdlichen Kampf um die Feibertau'ernstraße angetrieben ha- heu und die den bevorzugten Bau die- ser Straße mit dein großen Aufwand an Bundes-, Landes- und Gemeinde- mitteln zu rechtfertigen vermögen? Meine Antwort lautet: Der Kampf der Volksvertreter Osttirois um die Verwirklichung der Felbeitauern- straße war erstens der verpflichtende Vollzug eines einmütigen Wunsches und Auftrags der Bevölkerung dieses Landes- teiles, die durch die unglückselige Zer- reißung Tirols einer schädlichen ver- kehrstechnischen Isoliertheit und Um- sicherheit überantwortet wurde. Die Be- völkerung Osttirols, die unterdessen auf über 40.000 Menschen angewachsen ist und deren Haltung und Tat dem Land Tirol und dem Vaterland Osterreich nicht zur Unehre und zum Schaden ge- reichte, verdient es, daß sie verkehrs- technisch nicht mehr stiefmütterlich be- handelt, sondern den anderen Staats- bürgern bestmöglich gleichgestellt wird. Und wenn eingewendet wurde, daß der Bau der Feibertauernstraße eine schädliche V erschl ech terung des Kontakts zwischen der Be% ölkerung Siidtirols (1) und den anderen Teilen Tirols bringt, so ist diese Auffassung ein Irrtum oder eine bewußte Irreführung. Denn es wird erst durch die Fel'ber tauernstraße eine oftmalige Begegnung zehntausender von Tirolern südlich und nördlich des Tau- ernkammes ermöglicht, die sich sonst in ihrem Leben nie treffen un d dadurch auch die Schönheiten Tirols in den an- deren Teilen des Landes nicht erleben könnten. Das zwölfjährige Ringen der Volks vertreter Osttirols -tim den Bau der Straße durch den Fetbertaue rn wurde zweitens durch das Wissen um die Tat- sache diktiert, daß Osttirol und weite angrenzende Gebiete durch ihre schlechte Verkehrslage wirtschaftlich unterentwik- kelt sind und daß es die Pflicht der Mandatare des Volkes war, durch die Anbahnung dieser neuen, wirtschafts- befruchtenden Verkehrsader vorsorgen zu helfen, daß in der Zukunft möglichst vielen jungen Menschen in der eigenen Heimat Dauerarbeitsplätze zur Ermög- lichung der Begründung und Erhaltung einer Familie vermittelt und daß mög- lichst, ög- Iichst vielen Kiei nh auern und Klein gewerbetreibenden - von denen jeder einzelne eine e r'haltun gsw ür dige Burg der Freiheit in einem weltweiten Frei- heitskampf ist - sichere zusätzliche Ver- dienstmöglichkeiten erschlossen werden. So hoffen wir, durch den hartnäcki- gen Kampf um die Feibertauernstraße Tirol und dem Vaterland Osterreich - das in diesem Augenblick der Welt- geschichte wieder eine Friedens- und Kulturmission zu erfüllen berufen ist und das dazu selbst eine krisenfeste wirtschaftliche und soziale Ordnung be- nötigt - nicht geschadet, sondern ge- dient zu haben. Diese Hoffnung ist der beglückende Dank für alle Mühselig- keiten dies zwölfjährigen Ringens um die Fe ilJe i tauerns tra ße. Den Dank an die vielen Kräfte, die uns in diesem Ringen in Bund. Land und Bezirk helfend an die Seite traten und ationalrat läran3 Rranebitter, £ien Öer unenftuegte (5treiter für bG6 ecibertauernPreieft unö erfokjreidjc Pionier =fffl'1ff von der Streileckalm, 1700 m, zum bewirtschafteten Steiribergkogelhaus, 1970 m ab $arnsta, den 30. Juni 1962 täglich von 9-17 Uhr in Betrieb. Prachtvolle, mühe und gefahrlose Höhenwanderungen zur Pengel- steinhütte, 1940 m. Fahrpreis: Bergfahrt 8.—, Berg- und Talfahrt 10.—
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