Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 11. August 1962 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Auf dem Pnorn'enadewe1g entlang des Schien1enweges zwischen Petzoidweg und Waltdhofweg wurde ein, Fahrverbot ver- hängt. Der Kapser Schloßbergweg wird von Stadt-gemeinde und Verkehrsverein gemeinam instandgesetzt. Der Gehsteig ertIang der Kleingolfanlage ist ben- falls zu sanieren: Zur Umfahrungsstraße berichtete der Straßenreferent, daß die Baugesellschaft Montana am Montag, 27. August di. J. mit dem Bau beginnt, und zwar Bahnhof- straße ab Bräuiaus, Josef-Pirchl-Straße, bis Wegscheidgasse. Bis zum Beging der Wintersaison muß dieses Straßenstück fertiggestellt sein 1. Für die Zeit dies Baues wird der Verkehr über die Ladestraße geleitet. Stadtrat Walter Hirn sb e rg er stellte den, Antrag, der Gemeinderat möge den Beschluß fassen, die Landesregierung aufzufordern,, dias Straßenstück Kitbü- hei - Oberndorf endlich auszubauen: Schon seit zehn Jahren wird Kitzbühei in dieser Angelegenheit vertröstet und damit heln!achteiligt. Um diesem BeschLuß mehr Durchlagskraft zu verleihen, sadi Der 1. August 1962 ist als Markstein in die Kirchengeschichte der Stadt Kitz- bühel - ja in die Kirchengeschichte des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salz- burg - eingegangen. Die Stadt Kitz- hühel hat ihren beliebten Stadtpfarrer, der durch 32 Jahre als solcher gewirkt hat, und sich viele Verdienste erwor- ben hat, auf den Friedhof geleitet. Tau- sende von Frauen und Männern beglei- teten seinen Sarg, voran die Schul- jugend mit den Lehrpersonen und: den SchuHahn:en, dann die Jungschützen als Kraträger, die Stadtmusik, die Schüt- zenkompanie mit der Schützengilde, die Freiwillige Feuerwehr, gefolgt von Ab- ordnungen aller mit Kirche und sorge verbundenen verbundenen Vereine der Stadt. Die weltliche Obrig,k1et wurde vn 1 andtagspräsident, Ritter und Kimmin- cicur des Silvesterordens Kommerzialrat Johann Ob e r mo s er, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. T ren t in a g 11 a, Blun- ciesrat Hermann G aisb je hle r, den Land- tagsabgeordneten des Bezirkes, Dr. Otto Wendl ing (als Fahnenoffizier der Schüt zenkompanie), Christian Horn g ach er und Bürgermeister Leonhard Man z 1, Bürgermeister Hermann Reisch und den Bürgermeistern dies Bezirkes vertreten.- Viele ertreten: Viele Verkehrsvereinsobmänner, die Sp t- ren der Behörden und Ämter, der Ob- mann dies Glockenspielkomitees Altnatio- nalrat Max Werner, Parteifunktionäre aus Stadt und Land und Frauen ujnjd Männer, Jungfrauen und Jünglinge aus bei jeder Gelegenheit darauf ver- wiesen, werden. Elektro - und Wasserreferent Stadtrat Christian, Egger gab bekannt,, daß im Zuge des Ausbaues der Umfahrungsstra- ße die dortige Strom- und Wasservier- sorgungsalniage saniert werden muß. Es müssen neue Rohre verlegt, mehrere Schieberschächte errichtet und die Kabel für die Straßen:belieuchtung verlegt wer- den: Sportrefe.ren.t Gemeinderat Sepp Zwicknagl berichtete, daß über den Stand des Projektes der Mehrzweckhalle nicht referiert werden kann, da ein dieslbezügliches Schreiben an den Eis- hockeyklub von diesem nichlf beantwor- tet eantwor- tet wurde. Zum Bau des Berufsschulgebäudes, be richtete Gemeinderat Karl G r i ßma;nn, daß dieses auf dem Grundstück beim Feuerwehrzeughaus erstellt werden. soll. Zur Debatte stehe jedoch, ob in, dem neuen haus nur die Berufsschule, oder ob auch andere Räume untergebracht werden sollen. Der Gemeinderat sprach sich überwiegend für ein. reines Schul- gebäude aus. allen Schichten der Bevölkerung, von Berg und Tal, eilten herbei, um Stadt- pfarrer Schmid die letzte Ehre zu er- weisen. Selbst der greise Professor Gott- lieb 'Kempf von Hartenkampf schritt von Achrain herab, gestützt auf seinen Stock, und reihte sich in den Trauerzag en. Der Trauerzug erreichte ein in Kitz- bühel noch nie gesehenes Ausmaß. Die Stadtmusik stand während der Ausseg- nuing beim Jochbierger Tor, dahinter reih- ten sieh die Schützen und die Vereine bis weit hinaus auf der Jochberger Stra- ße. Als die Spitze des Trauerzuges schon durch die Kirchentüre schritt, bewegte sich der Zug noch in Viererreihen durch die Vorderstadt. Hundert'zwunddreißg geistliche Her- ren begaben sich gemeinsam zur Aus- segnung in die Kathrin,enkirche und von dort durch die Vorderstadt zur Kirche, wo das Requiem und das Libera abgehal- ten wurden: (Darüber berichteten wir schon in unserer vorigen Ausgabe.) Ein Teil der Priester erschien in großer Sou- taue, die Kanoniker im violetten und die Domherren im kirschroten Priesterklei;d. Der hochswürdigstie Herr ErzJbischof leg- te zum Zeichen der Trauer den Kardi- nal-Purpur ab und kleidete sich in der violetten Trauerfarbe: Auswärtige Trauer - gäste 'sagten nach dem Begräbnis: „Kitz- bülhel hat sich mit diesem Begräbnis auch selbst geehrt." Kitzbühel hatte aber auch allen Grund dazu, denn mit Stadt- pfarrer Schmid starb ein großer Sohn unserer Stadt, ein Kind der Kitzbüheler Heimat. Im hohen Klerus befanden sich: Erzbischof Dr. Andreas Rohr, ac her, der Abt des Benediktinerklosters Admont Kolomann Holz i n g er, der S tif'tsipropst von Mattsee Josef Norbert Urif ri ed, die Domherren Prä la t Domkustos Seba- stian Ach h o r ne r, Domkapitular Dr. Alois Wimmer und Ehrendomherr De- kan Josef Ritter, die Kanoniker Josef T r i gier, Stiftspfarrer von Mattsee, Josef Lahnstein'er, Rupert Ramsl und Josef Wirnsberger, die Dekane Julius Weikl, Bruch an der Glocknerstraße, Johann Fink, Alten- markt, Josef Se mml er, Willenhofen und Johann M ader sb a c her, Saalfeljd'en, De- kanadministrator Geistl. Rat Pa:uI Koje- t ins k y, FIopfgarte:n. vom Salzburger Domkapitel die Herren Regens: Dr. Sie- bastian Ritter und Direktor Anton In- gen h a g, die Pfarrherren Ferdinand'G r o- der, Großgmain, Stadtpfarrer von Zelt bei Kufstein Josef Mayerhofer, J,9,- seif P au 1 mi c h 1 (ehemals Fieberbrunn), Josef Kofler, Kirchdorf, Karl Födiii- ge r, Oberndorf, Simon Sehne i der, Kös- sen, Heinrich Thaler, Hochfilzen, Ul- rich Reichs ö ilne r, Reith, FranzS:ch je- fer, Waid'ri:ng, Josef Reitsamer, Au- rach, Josef Machei 11er, Jochberg, Franz S te rr, Kirchberg, Christian G a Brixen im Thale, Rupert Schnöll, Itter, Josef Höck, Going und Franz Wink- 1er, St. Ulrich und viele andere. Die geistliche Prominenz des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salzburg, angeführt vorn Kirchenfürsten selbst, war beim Begräb- nis des Kitzbüheler S:tadtpfarrers. Dar- aus ist zu ersehen, welch hohes Ansehen der Verstorbene beim hohen Klerus hat- te. Auch geistliche Schwestern waren in großer Zahl beim Begräbnis: Unter den Trauergästen befanden sich auch der frühere Pfarrer von Going DDr. Dr. h. c. Professor Matthias May- er,, der Pfarrer i. R. Leopold Winter- s teil er, der Guardian des Kithühe1er Kapuzinerklosters P. Siegfried Fe ß 1er und der Kooperatror von Niedarndorf Geistl. Rat Peter Zwicknagl, ein giebo- rener Kitzibürheler. Unter den Klängen des Trauermarsches von Beethoven eröffnete die Kitbühel.er Stadtmusik unter Stadtkapellmeisrter Jo- sei Gas teig er den Trauerzug. Tausende und aber Tausende von Trauergästen und Sommerurlaubern standen in der Vor- derstadt Spalier. Den Leuten stand die Ehrfurcht vor dem Tod eines großen und beliebten Mannes ins Angesicht geschrie- ben. Eine seltene Disziplin beherrschte alle Menschen. Der unvoreingenommene Beobachter mußte sich nur wundern, wo diese vielen Leute in diesem Augenblick nur hergekommen sind. Niemand je- doch, der alles gesehen und' mitgemacht hatte., wird vergessen können, was sieh in dieser Stunde in Kitzibühel tat. Ki tz- b ühel hielt den Atem an! Beethovens Klänge verstummten und) jes war für wenige Minuten nur mehr der Marsch- tritt der geschlossenen Formationen gu 5eine ecimotftabt Dielt bert Utem an Tausende gaben Stadtpfarrer Joseph Schmid das letzte Geleit Erzbischof Dr. Andreas Rohracher im Trauerkleid
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