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Samstag, 18. August 1962 Kitbüheiar Anzeiger - Ute 5 Baron Menshengen gaSb weiters be- kannt, daß sich in Kitbühe1 ein Inter- essent mit einem größeren Leihikapital gemeldet hat. Vom Komitee wurden die Herren Hirn:sherger, Tschoii und Wit- mann beauftragt, mit diesem Interessen- ten Fühlung aufzunehmen. Das Propon'entenk'mitee, das bisher in vielen Sitzungen und Besichtigungs- fahrten sich ein genaues Bild von dem zukünftigen Kitz'biiheler Moorbad ma- chen konnte, und das jetzt endlich in Zahlen und Plänen niedergelegt werden kann, ist nach wie vor der Auffassung, daß die entscheidende Finanzierung nur durch die Kitzh'üheler selbst möglich ist. Je höher das eigene Kapital ist, desto günstiger und wirtschaftlicher kann die Gesellschaft arbeiten. Fest steht natür- lich auch, daß ohne Fremdkapital das Auslaugen nicht gefunden werden kann. Aus diesem Grunde wurde berei tsi vom Verkelhrsverejn ein Antrag auf Zutei- lung von ERP-Mitteln gestellt, nachdem heuer im Sommer ein Gesetz erlassen wurde, daß auch Kurmittelhäuser mit ERP -Geldern be teilt werden können. Neuerlich wurde darauf verwiesen, daß es endlich an der Zeit ist, das wertvolle Kitzbü'h'el'e'r Moor im Sinne der Förde- rung des Fremdenverkehrs, auszuwerten.- Vom uszuwerton: Vom Komitee wurde nach dreistündi- ger Beratung und D,e1batte, an der sich alle Mitglieder beteiligten, der Beschluß gefaßt, an die Stadtgemeinde und den Verkehrsverein Anträge auf Übernahme von Bürgschaften und Kreditkosten.zah- lungen zu stellen. Falls sich Stadtge- meinde und Verkehrs:v'eire'in positiv zu den Anträgen stellen, dann soll unver- züglich an die Gründung der Ges ei!- schaft geschritten, werden. 20eitere Stitbübeler £ofotnacLjri«jten Dr. Waldemar v. Ccirl-Hohenbalken t Am 31. Juli ist Herr Dr. Waldemar v. Gar!- Hohen'b alken völlig unerwar- tet für immer von uns gegangen. Ein arbeitsreiches, uneigennütziges und vom ärztlichen Ethos zutiefst erfülltes Leben hat ein irdisches Ende gefunden, 'es be- steht weiter im Gedenken an ein großes Vorbild. Am 22. Dezember 1901 als Sohn ei- nes Arztes in Innsbruck geboren, ist er im häuslichen Milieu schon bald mit mc- dziini.schen Problemen konfrontiert wor- den. Trotzdem er die Entbdhrungn ei- nes ärztlichen Berufslebens schon in frü- her Jugend in seiner vollen Auswirkung kennen lernte, und gerade weil ihm die bedingungslose und une:igennüt'zi;ga Hilfs- bereitschaft im Interesse •der kranken Menschheit Bedürfnis war, hat er nach absolvierter Matura in Innsbruck die me- dizinischen Studien aufgenommen und als einer der Jüngsten - er war noch nicht ganz 23 Jahre alt - mit der Promotion am 22. N,ovemlb,er 124 in Innsbruck beendet. Sein Entschluß, sich in Wien zum Facharzt auszubilden, war getra- gen von der Erkenntnis dringender Not- wendigkeit zur Versorgung des Kitzijü- tieler Raumes in allgemein chirurgischer Hinsicht und in Bezug auf Sportunfälle: Namen wie Loheisen, Kirchmai'er, Blauer und Bühler stehen in der Liste seiner ho'ch'ver:ehrten Lehrer. Als Chirurg und Gynäkologe kehrte er in seine Heimat- stadt Kitibüihei zurück und, den Wir- kungskreis seines dort tätigen Vaters er- gänzend, widmete er sein von aufopfern- der Arbeit und Nächstenliebe voll 'er- faßtes Leben zunächst dem Aufbau sei- ner Privatklinik, der er auch als; Chefarzt seit 1930 vorstand. In kurzer Zeit war er weit über die Grenzen d es Bezirks hinaus bekannt und geachtet, geschätzt als Freund und Helfer der Patienten und als stiller und aufrechter Kamerad in den Reihen der Kollegen schaft. Während des Krieges stand er pausenlos in medi- zinischem Einsatz, zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit im Dienste seiner Pa- tienten, getreu dem hippokratischen Eid. Auf der öffentlichen Gemeindever- sammlung der Marktgemeinde St. Jo- hann hielt Bürgermeister Georg Ob e r - 1 ei tn e r auch ein aufschlußreiches Wohnb auref era t, dem wir folgende inter- essante Einzelheiten entnehmen: Die Marktgemeinde St. Johann ver- fügt derzeit über 53 giemeinde'eigen'n Wohnungen, die zum Großteil erst in den letzten Jahren errichtet wurdlen. Es sind dies 24 Wohnungen als Baracken e rsa tzwohnun- gen in der \Vei tau, 12 'Wohnungen im Gemeindeamisgabäude, 9 Gemeindewoh nungien in d. Acheuallee 4 Gemeinidewo hnungen in Bä rens t:ätten, 2 Gemeind'ewoh nungen im Sch'ulh Jodler 1 Gemeindewohnung in der Volksschule 1 Gemeindewohnung in der Hauptschule Ein weiteres Wohnhaus mit 8 Wohnun- gen 'in der \Veitau ist im Bau. NachEer- tigstellung dieses Hauses verfügt die Marktgemeinde über 61 gemeindeie,i gene Wohnungen; davon werden die Wohnun- gen 'in der Achenallee; von der „Alpen- ländischen Heimstätte" betreut. Auf dem Sektor desi Wohnungs- eigentums wurden in den letzten Jah- ren folgende Projekte verwirklicht: 27 Wohnungen durch die "Freunde des Wohnun'gs'eigentum&' (Wegschedg.) 24 Wohnungen im Doppelwo'hnhlo'ck der „Bergland" und 8 Wohnungen im Kriegsop'ferhaus bei Schönhie'hl durch die gleiche Wohn- baugesellschaft. Wenn auch der Hauptteil der Finan- zierung der Eigentumswohnungen durch In seiner segensreichen Tätigkeit hat er sich nicht nur das un.eii,gesichrä;nkte Ver- trauen eines weiten Patientonkreises er- worben,, sondern war auch in seiner Be- scheidenhelt und vorbildlichen Hilf sbe- reitschaft eine Persönlichkeit von edel- stem Format. Sein ‚großes medizinisches Interesse und sein Drang zu neuen Er- kenntnissen führten ihn 1950 nach 'St. Helena., wo er als medizinischer Vor- tand über ein Jahr das Krankenhaus tührte und zudem die Leprakolonie ärzt- lich versorgte. Als Chefarzt des Roten Kreuzes in Ki:tzbühel hat er uneigen-' nützig 32 Jahre gewirkt und sein hohe Wertschätzung findet in der Ernennung zum Ehrenmiglied gebührenden Aus- druck. Dem Elternverein 'der Mittel- schule Prof. Weihs gehörte er seit des-, sen, Gründung als Vorstandsmitglied an und half auch hier in selbstloser Weise mit, 'daß unser Bezirk 'eine Volimi ttei-' schule erblät. Seine Abberufung hinterläßt eineLük- ke, die kaum zu schließen sein wird. Fiducit 1 die Wohnungseigentümer selbst getra- gen wurde, so hat die Gemeinde trotz- dem beachtliche Beiträge leisten müssen, und hat sich damit das moralisch'eR'echt erworben, diese in erster Linie an Ein- h e im is c 'h e zu vergeben. Die Beiträge der Gemeinde bestanden im teilweisen oder gän'zlicthen Nachlaß der Anschluß- gebühren für Wasser und Kanal und des Str a ßenerh al tungsbeit rag'es. 114 Wohnungen im Bau. 33 Wohnungen wurden durch die Wohnbaugesellschaft „Neue Heimat',' fer- tiggestellt. Auch hier hat die Gemeinde finanzielle Verpflichtungen übernommen!.- Folgende berno'mm'en1 Folgende Wohnbauten sind piojktiert bw., bereits im Bau: 90 Eigentumswohnungen durch dieWohn ha ugesellsch nt „Bergland", 10 Reihenwohnhäuser (Einfamilienhäuser) 8 gemeindeeigene Wohnungen (Weitau) 6 Eigentumswohnungen durch die „Freunde des W'ohnu'ngseigen tums", auf Sc'hönbichl. Bei der Marktgemeinde St. Johann liegen 40 Wohniungsansuchen, die als „dringend" vorgemerkt sind. Wegen der wirtschaftlichen Gegebenheiten in St.Jo- hann; wird die Nachfrage nach Wohnun- gen naturgemäß weiter anhalten, denn es ist verstänidl'ich, daß alle Personen, welche in St. Johann ihre Beschäftigung haben, hier auch eine Wohnung haben wollen. Den 40 Wohnungsansuchen stehen 114 Wohnungsprojekte gegenüber, so daß gesagt werden kann, daß in St. Johann die größte Wohnungsnot als beseitigt zu betrachten ist: St. Johann: „Die größte Wohnungsnot ist beseitigt!"
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