Kitzbüheler Anzeiger

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in Saite 4 ‚ Kibüeler Anzeiger anistag, 15. September 1962 Petersburger Schlittenfahrt, Eil'enhg. meister - R'eisc'h - Marsch" gespielt, 'den Noch viel gäbe es zu schreiben vom „Zauber der Mon'tur" von Ziehrer. Stadtkanellm,e:is'ter Senn Gasteirer aus Musikfest Wnn llnrl dpn, 'f,r1 Solist in der „'Teuf'eiszunge" war An- drä Feiler, in der „Bayrischen Plk.a" Hans G.ast'eig•e.r und im „Orpheus" Toni S,aiI'er sen. Der Beifall der Zuhörer war für die Stadtmusik ehrend und einmalig. Die Stadtmusik Kitib übel hat ja gerade heuer bereits große Erfolge, vor allem bei den Platzkonzerten in Kitzbühel, zu verzeichnen. Durch 'die beiden Proben in der Woche und = die vielen Platz- konzerte, abgesehen von den anderen A usrückungien, erzielte sie eine Spiel- stärke, die in unserem Land, trotz der vielen 'bedeutenden Musikkapellen, nicht überboten werden kann. Dieses Urteil hörten wir im heurigen Sommer von auswärtigen Kapellmeistern und Musik- professoren, welche als Sommergäste 'in Kitzbü'hel weilten. Das Urteil im musik- freudigen und rnusiikhiegeisrterten Tirol hat vor aller Welt Bestand. Die Be- geisterung der Schweizer ('die wahrlich nicht so leicht zu begeistern sind) war für den unvoreingenommenen „auslän- dischen" Zuhörer praktisch eine Zwangs'- folge, welche sich aus dem Können der Mitglieder der Stadtmusik und der Qu.a- lität eines Dir•g'enten wie Sepp Gaste'i- ger 'ergab. Die Wangener erklärten, daß bisher noch keine Musikkapelle so ge- feiert wurde, wie die Stadtmusik Kitz- bühei. Gerade auch dieser Beifall eifer- te 'den Dirigenten, die Solisten und die einzelnen Musiker zu Höchstileistungedn an. - Nach der „Teuf'els'zun,ge" hielt Ge- meindepräsident Josef Schn y der die Fest an sprache. Er erwähnte dabei, daß echte Volksmusik viel Idealismus' erfor- dert. Ohne Musik gäbe es in einem Dorf kein kulturelles Leben und die Offentlichkeit ist daher verpflichtet, die Musik bei jeder sich bietenden Gelegen- heit zu hegen und zu pflegen. Der Stadt- musik dankte der Gemeindepräsident für ihr Kommen und gratulierte ihr für die ausgezeichneten Darbietungen. An- schließend dankte Musikkamerad Hans Kusteir, der von 1931 bis 1948 Direk- tor der , Musikkapelle Wangen war, der Gemeindevorstehung für die Unterstüt- zung, und Musikpräsident Paul Kütt'el nahm aus der Hand einer Ehrendame das Geschenk der S'tadtmusik, Silber- teller mit Steinkrug, entgegen. Küttel gedachte in herzlichen Worten des ver- storbenen Stadtkapellmeisters Andreas Kraus., von dem in Wangen noch oft als von einem hervorragenden Musik- idealisten gesprochen wird. An Stadt- musikobmann Paul Hoc,hfi lze r über- reichte der Musikpräsident 'eine „Wap- penscheibe" (Glasmalerei), weiche die bestehende „Allianz" zwischen Wangen und Kitzbühel versinnbildlichen soll. Nach Abwicklung des Musikprogramms mußte von der Stadtmusik noch der „Holzhacker" gespielt werden und als letzte „Dr'eingabe" wurde der „Bürger: Anlaß der Vollendung,'des '60. 'Lebens- jahres Bürgermeisters Hermann Reisch komponi'erte. Nun wa-r die Bahn frei für die „Lust- gen Kitzbüheler", welche jung und alt auf die große Tanzbühne lockten. Bis 2 Uhr früh wurde dem Tanz gehuldigt., und wer auf der Tanzbühne keinen Platz fand, schaute dem munteren Treiben des Festvolks zu und horchte auf die munteren Tanzweisen. Die Festhalle blieb bis zum letzten Tanzstück besetzt. Zum Fesrgottesdienst vor der neuen Schule führte die Stadtmusik die Deutsche Messe von Franz Schubert auf. Die hl. Messe wurde vom Pfarrherrn von Wangen W. v. H'ettlin gen ge- lesen. Die Predigt war 'eine wirkliche „Mus'ikantenpredigt". Die Stadtmusik be- grüßte der Pfariherr als liebe Gäste aus' dem heiligen Land Tirol, dem Tirol des Andreas Hofer, und der Musikkapel- le Wangen dankte er für die Mitwirkung. bei den kirchlichen Anlässen des ganzen Jahres. D'i'e Musik an sich bezeichnete Pfarrer Het,tlin,gen als Richtschnur für das tägliche Handeln. Das wichtigste ist d'er „Takt", beim Menschen wie bei der Musik. „Im Takte fest, im Tone, rein, soll unser Musizieren sein". Er sprach auch von der Harmonie, vom Kreuz in der Musik und vom Kreuz im Leben, vom „b" in der Musik und vom „b" als' drückendes Moment im Leben. Zur Totenehrung führte die Musik- kapelle Wangen das Lied vom guten Kameraden auf. - Ehrenpräsident Edy Schnellmann 'ehrte in seiner 'Anspra - ehe d'i'e verstorbenen Ehren-, Passiv- und Aktivmitglieder und die Gönner des Mu- sikvereins Wangen 'und: legte hernach in der Mitte des Friedhofs einen Kranz nieder. Das Unte.rhaltungskonzert am Nach- mittag sah wiederum eine vollbesetzte Festhalle: Bei diesem Konzert erfolgte auch der offizielle Festakt des Musik- vereins Wangen aus Anlaß der 60jähri- gen Jubiläums'fei'er. Obmann Paul Hoch- filier gratulierte dem Musikverein und allen Mitgliedern, welche aus Anlaß des Jubiläums eine Ehre empfingen, im Na- men der Stadtmusik und bedankte sich bei der Bevölkerung von Wangen für den herzlichen Empfang und für die ausgezeichnete Bewirtung und Betreu- ung durch den Gastgeber. Es erfolgten noch weitere Ansprachen, in welchen immer wieder die Stadtmusik Kitzbüh'el als' Anziehungspunkt der Jubiläumsfeier geehrt wurde und das Fest als solches als das schönste, das bisher in Wangen stattfand, bezeichnet wurde. Organisa- tionspräsident rganisa- tionspräsident Mus'i'kdirektor Josef Pf i- ster glänzte als Conferencier. Das Kon- zert am Nachmittag wurde auch von Pfarrer W. v. Mettlingen und anderen geistlichen Herren besucht. Großen Ap- plaus erwarb sich Hans Erber als So- list im Musikstück „Die Post im Walde". - der Stadtmusik. Stadtkap'ellmeis'ter Sepp G a stei g'er wurde nicht nur als Diri- gent, sondern auch als Komponist (Bür- germ'e:ister-Reisch-Marsch und „Der Ti- roler in Wangen") beglückwünscht. Die Zusammenarbeit der Musikkape ha Wan- g en an- gen mit sämtlichen Vereinen Vereinendes Ortes, der Schützen, Reiter, Turn- und G'e- saiigereine, der Kirche und Gemeinde, trat wohltuend in den Vordergrund. Den Ki tzb üh eiern wurde eine echte Dorfge- meinschaft orfge- meinschaft vorgeführt, die sich nicht zuletzt in der bewiesenen einzigartigen Gastfreundschaft der Bevölkerung aus'- drückte. - Nach dem ;‚Abschie'dskonzer't" wurde die Stadtmusik wegen der Kürze der Zeit mit Omnibussen zum Bahnhof ge- führt. Dort gab es noch ein großes Ab- schiedtie:hmen. Der Schnellzug „Wiener Walzer" (Basel—Wien) wurde am Bahn- hof in Wangen (was 'bisher noch nie geschah) angehalten und nahm die Stadtmusik pünktlich zur Heimfahrt mit. Musikdirektor Pfister meinte noch beim Abschied: „Wir haben auf Euch gewartet wie die Kinder aufs' Ghrist- kindi. Fahrt gut heim und laßt uns die Hoffnung auf ein Wiediersehn." - Der „Sc'hwyzer Demokrat" widmete dem Besuch 'der Stadtmusik fast eine ganze Seite. Es wurden außer dem Pro- gramm Willkomrne:nst,ext,e gebracht und ein Bild unserer Stadt mit den Kirdh- türmen und dem Wilden Kaiser, ne- benbei eine Fremdenverke'hrsprop a gan - d.a ersten Ranges. Einer der Willkoin- menstexte lautete: ru unfern lieben fltufifreunben nu ibüel Zum zweiten Male' dürfen wir Wan- gener Sie als Gäste bei uns' begrüßen. Noch ist uns allen der schöne Fes'tanlaß 1953 in bester Erinnerung und immer wieder erzählen alt und jung vom da- maligen grandiigen „Kitbüh'eler Fest". Um so mehr schätzen wir die' uns' zuteil gewordene Ehre, Sie erneut in Wangen willkommen heißen zu dürfen, ist' es doch keine Selbstverständlichkeit, wenn eine Stadtmusik aus dem Ausland von Format 'und Qualität wie das Kitzbühler Korps zum zweiten Male innert zehn Jahren 'eine kleine Landmusik aufsucht. Wir alle heißen Sie wiederum herzlich- willkommen erzlich willkommen in unserer Gemeinde an den schönen Gestaden des oberen Zürichsees, wo man Sie mit ebenso viel Freude und Begeisterung erwartet, wie das letzte Mal. Da wir je und je bei unserer Be- völkerung großes Verständnis und Liebe zur Volksmusik angetroffen haben, wird zweifellos 'ein zahlreiches Publikum Ih- ren musikalischen Darbietungen mit In- teresse In- teressefolgen. Wir werden nichts versäumen; Ihren Aufenthalt bei uns im Schweizerlän'd chen so angenehm als möglich zu gcstal
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