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Samstag, 22. September 1962 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Bergrettwigdienst Kitzbühel mit 378 Bergungen Am 14. September 1962 fand im Gast- hof Neuwirt in Kitzbühel die Haupt- versammlung des Bergre ttungsdi ans te Kitzbühel statt. An dieser Versammlung nahmen auch der Sportreferent Ge- meinderat Sepp Zw ic k na g 1, Landes- führer Wasti Mariner und Vertreter der Bergrettung St. Johann, Kirchberg, Jochberg und Fieberbrunn teil. Nach einem ehrenden Gedenken an die im Berichtsjahr verstorbenen Berg- rettungsmänner erstattete Obmann Tor-1 Werner den Tätigkeitsbericht. Es wur- den 376 Winter- und 2 Sommerber- gungen durchgeführt. An der Einsatz- Übung im Gebiet des 'Wilden Kaisers nahmen 28 Bergre tt;ungsmä nner teil. Von der Landesstelle wurde zu dieser Ubun.g Sepp Hörtnagl entsandt. Fels- u'nd Eislehrgänge haben mit bestem Er- flg absolviert: Peter Mairhofer, En- gelbert Weiß und Christoph Perch- t ol d. Im November vorigen Jahres erliielt die Ortsstelle Kitzbühel von der Post- b und Telegraphen direktion die Genehmi- gung zum Bau der notwendigen -Ret- tungsteiephonleitungen, die bisher mm--r geheim ausgelegt werden mußten. Ret- tungstelephone wurden errichtet auf d,'--r Streifaim, der Fleckaim, auf der Kasier- abfahrt, auf der Pengeisteinabfalirt, aal der Reintalabfahrt und auf der Ackerl- hütte am 'Wilden Kaiser. Bei den ein- zel n en Telephonzellen wurden übersicht- flehe SOS-Schilder angebracht. Im Jän- ner 1962 erteilte die Post auch die Be- wil Ifgung zum „Sprechfunk". "Im Winter 1961/62 wurden 17 haupt- amtliche Bergrettungsmänner eingestellt. Die Schulungsabende, welche von Doktor Rudolf Hengl abgehalten wurden, fan- den stets guten Zuspruch. Bei den Neuwahlen wurde Toni Wer- ner einstimmig zum Obmann wieder- gewählt. Die Ortsstelle Kitzbühel dies ös terr. Bergrettungsdienstes zählt zu den ältesten Tirols und ist eine der erslien Ortsstellen, die Rettungsmänner hau-)t- amtlich angestellt hat. Nach Besprechungen über die Ein- richtung eines „flilfsdienstes" bei Schneesturm, über den Neubau eines ‚)Bergsteigerheimes", den Ankauf mobi- ler Funkstationen, der Errichtung von Rettungstelephonanlagen im Bereich des Gigling und der Brunnerkoge1bfahrt (Südkette) wurde die gute Zusammn- arbeit mit den Genda rmeriediensts teilen hervorgehoben. Von der Landesleitung wurde der Ortsstelle. Kitzbühel ein neuer Geräteschrank zur Verfügung gestellt. Bemängelt wurde die mangelhafte Un- terbringung der wertvollen Bergret ne gs - geräte im Mus.eumskeller. Landesführer Wastl Mariner stellte der Ortsstelle Kitzbühel das beste Zeug- nis aus. Sehr tüchtig und erfolgreich waren die Lehrgangsteilnehmer in Fels und Eis und braucht Kitzbühel 'am den Nachwuchs geeigneter Bergrettungsrnän- ner keine Sorge haben. Die ausgezeich- nete Führung durch Obmann Toni Wer- ner vergrößert die Schlagkraft der Ortsstelle Kitzbühel. Mariner stie1lte für Kitzbüh'el die Errichtung einer fixen Funkstation in Aussicht, welche dem Funkkanal der Gendarmerie angeschlos- sen werden soll. Gemeinderat Z wie k na g 1 sprach der Ortsstelle Kitzbühel im Namen des Bür- germeistiers den Dank für den gezeig- ten Einsatz aus. Uher die Winterber- gungen in Kitzbühel 'kann nur gutes be- richtet werden und kann er dies aus „eigener Erfahrung" bestätigen. Die Ver- letzten werden in Akjas in flüssiger, be- sonnener und sicherer Abfahrt zu Tal gebracht, was für einen hohen Ausbil- dungsstand der Rettungsmänner spricht. Der Redner lobte auch die Sparsamkeit in der Kasagebarung, die jedem Verein zur Ehre gereicht. In dem Bestreben nach Errichtung eines Bergsteigerheimes in Kitzbühel werde er den Verein beim Gemeindiera t nach besten Kräften unter- stützen. Herbst-Bergrettungsübung Im Anschluß an die Jahreshauptver- sammlung hielten die Männer des Berg- rettungsdienstes Kitzbühel unter Leitung des Ortsstellen führers Ton'i Werner eine praktische tibung im Kaisergebirge ab, Angenommen wurde, daß aus der Mauk- ranipe ein Schwerverletzter zu bergen sei. Dein Gelände entsprechend rück- ten die Rettungsmänner, ausgerüstet mit zwei 5 tahisei [geräten samt Zubehör, von der Ackerihütte ab. Die tlbung wurde derart gestaltet, daß Nachwuchskräfte unter Aufsicht erfahrener Bergsteiger das Gerät im Fels aufbauten und veranker- ten, so daß dann der angenommene Ver- ungiückte im Tragsitz von einem Ka- meraden auf den Rücken genommen wer- den konnte und die beiden zusammen über die teils fast senkrechte Felswand an die 150 Meter abgeseilt wurden. Das Abseilen erfordert von den das Gerät bedienenden Bergsteigern volle Aufmerk- samkeit, weil die am Seil hängenden Männer nichts für sich tun können und sie gänzlich auf ein gutes Arbeiten der Seilhedienung angewiesen sind. Dieses Manöver wurde im unteren Teil der Wand mii t dem zweiten, ebenfalls ühungshalber aufgebauten Gerät, wieder- holt. Das Stahiseilgerät erlaubt ein si- cheres Abseilen über hunderte von Me- tern. im Bruchteil der Zeit gegenüber den Bergungsmethoden mit Hanfseilen, mit dienen man in den dreißiger Jahren das Auskommen finden mußte. Darüber hinaus bietet es für alle Beteiligten un- gleich mehr Sicherheit. - in Verbin- dung dieser Rettungsübung setzte die Ortsstelle Kitzbühel auch ihre zwei trag- baren Sprech funkgeräte zusammen mit dem fixen Gerät ein. Die beiden mobilen Geräte nahmen die Bergsteiger mit ins Gelände, die feste Sprechstelle war in Oberndorf stationiert. Die Sprechver- bindung unter den drei Funkstellen war jederzeit eine gute. Der Ortsführer konn- te sich überzeugen, daß seine Männer sich nicht nur im Fels richtig bewegen können, sondern auch mit dem Funk- sprechgerät, das zusammen mit den von der Bergrettungsstehle Kitzbühel ausge- legten Teiephonieitungen eine nützliche Bereicherung im Ubiermitteln von Un- falimeidungen bildet, umgehen können. Als Schluß der gut verlaufen" tibung kann gesagt werden, daß Kitzbühel mit seinen Bergrett;ungsmännern über eine Einrichtung verfügt, die winters wie som- mers in der Lage ist, in Bergnot gera- tenen Mitmenschen zu helfen. 3um ereubetitag unerer 1tter19jubi1are Der alte Mensch lebt und liebt das Leben und will Kontakt mit ihm. Er braucht Liebe, die unerwidert doch ein Maß von Fröhlichkeit und Tatkraft aus- strömt, die ein schweres Leben erleich- tert. Da möchte sich das katholische Frauenweik einschalten. Unsere ältesten Mitbürger, beginnend vom Geburtsjahr 1882, rund 120 an der Zahl - wurden wieder zu einem stimmungsvollen Alters- fest lters- fest geladen. Der herrliche, sonnige Herbstsonntag, 16. September, führte nun unsere Altsersveteranen zur Feier „ihres Festes" zusammen. Nach einer stim- mungsvolien Andacht in der Katharinen- kirche, ansgezeichnet durch eine warm- einfühlende Ansprache des HH. Koope- rators Schwab, begaben sich die Ge- la denen zu Fuß oder mit heigestelltem Auto in das gastfreundliche Hotel Holz- n er, von der liebenswürdigen Besitzerin wie immer in vornehm-mütterlicher Weise begrüßt. Die Tische des schönen Saales waren hübsch und ansprechend gedeckt. Liebevoll umsorgt von flinken Frauenhäniden und erfreut durch mus i - kalische und humorvolle Vorträge ent- wickelte sich bald hei einer reich1ichen vorzüglichen Jause eine einmalige glück- liche Stimmung. Da gab es viel zu er- zählen von vergangenen, miterlebten Zeiten... - Da Frau Holzneir in die- sem Jahre das 70. Geburtsfest feierte und außerdem ehrenvolle Anerkennung für ihre 30jährige, erfolgreiche Tätigkeit in der Führung ihres Hotels eirhielt, über- mittelte wirkungsvoll Jungmädichenmund namens der alten Leute herzlichen Dank und Glückwunsch. Kaminfe,germeis"erS,e- hastiaii Huber dankte dem Fraue1nwerk für die Veranstaltung des schönes Festes. H. Ii. Kooperator Schwab drückte eben- falls dcii Dank an die liebenswürdige Besitzerin des Hotels und an das Frauen- werk aus und gedachte der seit Sep- tember 1961 verstorbenen Aitersjubila re: Alois Abendstein,
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