Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 29. September 1962 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 über den Waldgebieten absetzen. Die ausgerotteten Eeißigen Tierchen und i:re natürlichen Dammbauten fehlen und die Natur rächt sich mit riesigen Flutkata- strophen. In Amerika werden Millionen Bieneiivöik:er eingeführt. Die Flugzeuge haben wohl jahrelang \Volken von In- sektengiften systematisch über das L,- -nd geblasen, aber ebenso das natürliche Gleichgewicht zerstört. Weite Obst- und Feldkuituren wurden nicht mehr bestäubt und verkargten. In der Bundesrepul:lik werden strichweise Vogelwarten errich- tet, um der Insektenplage Herr zu wer- den. Die verwendeten Insektengifte ia- ben dort die Vögel vernichtet, aber die Insekten immun gemacht. Es gäbe hin- derte Beispiele hinter den Kulissen cie- ser technischen Welt und den Wahnsinn, der mit der allgemeinen T:iervternichtung gegenwärtig betrieben wird. Die ersten Schatten des verlorenen Verhältnisses von Mensch und rfjer kündigen sich mitten unter uns an. Wir müssen nur in die nächstliegenden Bau- er;nhöfe horchen, um zu erfahren, daß jeder Umgang mit Tieren kein Interesse mehr findet. Jedes Jahr wird es schwie- riger, die Almen zu besetzten. Es gibt bereits Höfe, wo selbst der einzige Hof- erbe keine Lust mehr hat, Tierzucht und Tierpflege zu betreiben. Die Saat des ideologischen Kunstdüngers geht bereits auf. Der Hang, das Leben in der t ten Materie zu finden, das einfacher, auto- matischer und fruchtbrinender ist, als dort, wo es gesät und gezogen werden muß. \Vir sollten nicht so arrogant die landwirtschaftliche Pleite der Oststa&ten beurteilen. Es ist absolut nicht das Ver- dienst unserer Wirtschaftswuncierkapitä- ne, wenn dem bei uns noch nicht so ist. Die letzten dünnen Fäden der persön- lichen Liebe zu angeerbter Scholle und Tierzucht scheinen doch so stark zu sein, daß es irgendwie geht. Dieser lauernden Gefahr ist nicht mit Gesetzen der toten Wirtschaft zu bgegnten. Der tiefere Grund ist das verlorene patriarchalische Verhältnis zum Tiere. Dort wird es wie Ungeziefer ausgerottet und da wird es mit der kalten Schätzung einer wesen- losen Wirtschaftsmaterie behandelt. Es mag merkwürdig erscheinen, daß sich im Rahmen der modernen Tier- schutzidee scheinbar ganz neue Aspekte anbahnen. Daß sich die Linie der Ver- folgung von Tierquälereien nur als Kom- ponente abzeichnet. Die weite Ebene des Tierschutzes muß heute über die Proble- matik der gesamten Frage „Diu und das Tier" reichen. Unsere Aufgabe Ist es jetzt, die prinzipielle Beachtung und Ue- be zum Tiere wieder besonders zu akti- vieren. Wir müssen die unsinnige und präpotente Ausrottung der wildeliehenden Tierwelt genauso anprangern, wie wir vor dem progressiven Verluste der Haus- tiere warnen müssen. Wir müssen ein- dieuti g die Illusion einer grenenl sen Vertechnisierung zerstören. Wenn wir in dieser Verpflichtung auch atr geringe Erfolge- erzielen wollen, miis sen wir bei der Jugend beginnen. Wir plädieren für eine Hunde- und Katzen- haltung im Elteriihause, damit trühzeitig eine liebevolle Verbi n'd'ung zum Tiere gefunden wird. Wenn wir von der Be- völkerung die notwendige Unterstützung bekommen, werden wir unser Proe:ramm für die Jugend weiter vertiefen. Ver- einsmittel er- eiflSflijttei werden schon jetzt zweckge- bunden weckge- bundeen den Schulen beigestellt. Denn es nützt nicht allein, den jugendlichen Vog;eisc h jitzen oder Ticrqu älter ert a ppt zu haben. Wir müssen den positiven Beitrag einer tierschützerischien Aufklä- rung leisten, ehe es zu solchem Unfug überhaupt kommt. Unsere Schulen und Lehrpersoneen flechten im Unterrichte den Tierschutzgedanken als wertvolles Erziehnngsgut in vorbildlicher Weise ein. Die Elie'rn!häuser aber müssen wir bitten, mit wesentlich mhr Aufmerksamkeit das Treiben ihrer Kinder zu beobachten und nicht zuletzt auf eine so;regfäit;ige Achtung des tierischen Lebens zu dringen. Es ist absolut keine Entschuldigung, wenn uns bei in terveen:tionen lakonisch gesagt wird: „Kinder sind eben grausam". Es ist nur eine gewisse Kategorie von jugendlichem Grausam und bei denen fehlt es im Elternhaus. „Die Menschenliebe beginnt bei der Tierliebe sagte unser verewigter Stadt- pfarrer Schmid vor der Frühjahrstagung in Kitzbühel. Wir glauben, daß W:lt mit den Erziehern, Seelsorgern und Eltern- häusern einem guten ethischen Zwecke dienen, wenn wir den Welttierschutztag besonders mit der Jugend begehen. Sie ist die Zukunft der Schicksalsfrage des Meise hengeschdechtes, oh Mensch und Tier auf unserer Erde gücklich leben werden. Weitere Sti4bübefer £ofnlnocljricEjten - Schützen- und Gesellschaftsschie- ßen in Kitzbühel. Auf dem Kitzbühee leer Bezirksschießstand findet am Sonntag, 7. Oktober 1962 das Scitießeen der S eh ii t z e n k o mp an i e n des Bezi rkes Kitzbühel statt. Gleichzeitig findet ein GesrellscJmaftsschießen der Kitzbüheler Schützengilde stat. - Das Kommando erwartet eine zahlreiche Beteiligung, bei entsprechenden Leistungen! Hilde Goldschmidt stellt in Graz aus Einen beachtlichen Erfolg erzielte die in Kitzbühel ansässige Malerin Hilde Goldschmidt jetzt auf der 37. Jahres- ausstellung des Grazer Künstlbunedes. Neben 12 einheimischen Mitgieiern hatte man 5 auswertige Künstler gebeten, sich an der Ausstellung zu beteiligen. U. a. war der Grazer Künstlerbund auch an Frau Goldschmidt mit der Bitte heran- getreten, 12 Olbilder und 12 Monotypien auszustellen Die Kritik. anerkennt Frau Goldscjimidt eindeutig den behierrseihenden Akzent dieser Bilder-Schau zu und hebt lobend die weltgewandte, und versierte Art, die sich in ihren Arbeiten offenbart, hervor. G. Ha. , c4c, oi torhoft A rt', els St. Zotunn - Getra it wurden: am 3. Sept. 1962 der Friseur Bruno St audac Ii, St. Jolunin, Innsbrucker Straße 20, mit der 'Ver- käuferin Renate Schiecht 1, Kitzbühel, Schulgasse 6. - Geboren wurden: ein -Michael dem Kraftfahrer Johann Miihlbacher und der Marianne geb. Brem, Fieberbrunn 131; ein Hermann Anton dem Kaufmann Christian Rettenwander und der Gattin, Anna geb. Dagn, Küssen 121; ein lEer- bert Josef dem Landarbeiter-Ehepaar Josef und Magdalena Koblinger geh.\ il- helmstätter, Waidring 170; eine Betti- na dem Maurer Edwin Schmid und der Gattin, Hildle geb. Klein, Verkäu fcrin, Düsseldorf: eine Katharina dcii Bau- ersleuten Christian und Barbara \\:jnd_ bichler geb. Aigner, Küssen 51; einKarl dem Jun gbau cern - Ehepaar Johann und Lore Hinterholzer geh. Grahler, Kitz- bühel, Ried am ilagstein 8; ein Mi - c h aeh dem Hilfsarbeiterehepaar Michael und Elisabeth Schwaigeer geb. Rieser, Fieberbrunn 563; eine Isolde Romana dem Maurer Franz Bucher und der Gat- tin, Marianna geb. Eigner, Kitzbühel, Ehrenbachgasse 60; ein 11 fred Niko- laus dem Molkeereiarbeiter Barihoiomäus Treffer und der Gattin, Marianna geb. Zieri, St. Jdhann, Almdorf 4; eine An- drea dem Kraftfahrer Peter \\urzen- rainer und der Gattin, Katharina geb. Foidh, St. Johann, Almdorf 23; ein Kurt dem Weirkmeister Helmut Jungt und der Gattin, Dorothea geb. Pachier,Ohern- dorf 46ea; eine Anneliese dem Fabriks- arbeiter Emmerich Oberlechner und der Gattin, Hilda geb. Stegeer, St. Johann, Weiberndorf 6. - Gestorben sind: am 5. September 1962 die Rentnerin Elisabeth Adels- berger, Jochberg Nr. 15, 66 Jahre alt; am 8. September 1962 die Hausfrau Mar- gretha 0 hie rm ü 11er, Kirchberg 1-150, 74 Jahre alt, die Hausfrau Emerentiana Regina Scher'o 11, Aschau Nr. 111-162, 67 Jahre alt, und der Seilermeister Jo- sef Lamorecht, Fieberbrunn Nr. 4631 62 Jahre alt; am 12. September 1962 der 4jährige Werner Heise le r, Erp fen- cioirf 2131 und die Hausfrau Elisabeth Lange aus Hannover, 75 Jahre alt; September 1962 die Hausfrau Anna Aigner, St. Johann, Rettenbach, 67 Jahre alt, der 3jährige, Josef Tropp- mair, St. Johann, Sciirnieed)weeg 6, und September 1962 tIer Mechaniker Günther Abf alte r Kirchberg 11-273, 19 Jahre alt. 43baflberictt auei 6t. Zolcrnn Nach einem schnellen, kampfbetonten
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