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Seite 6 Kitzbüjieler Anzeiger Samstag, 6. Oktober 1962 stier Hans 'Winden, Alt-Nationalrat und Obmann des Verkehrsvereins Max Werner und Stadtrat gger begrüßen. Bürger- meister Hermann Reisch ließ sich ent- schuldigen, er mußte bei dem 40jährigen Dienstjubiläum von Dir. Wieser anwe- send sein. Den Gattinnen der genannten Gäste wurden Nelkensträuße überreicht, was allgemein angenehm aufgenommen wurde und bei den Damen große Freude hervorrief. Sepp Nägele überreichte ab- schließend der Gattin dies P'räsiicien (ca ebenfalls einen Nelkenstrauß. Besonders erfreulich war der große Tisch mit „Besten" für die Sieger des Meis erscha f Lstips, die ausgelost wurden. Als einzigen vollen richtigen Tip hatte der Münchner Schlagerkomponist Schar- Nach glanzvollen Aufführungen auf den Messen in Wels und Wien wurde auf Einladung der Tiroler Ha:ndelskam - mer am 26. September 1962 die Mode- schau dies österreichischen Chemiefaser- Instituts auch in Kitbflhel - Caf Toni Praxmair - gezeigt. Die meisten der gezeigten Modelle sind aus Stoffen gearbeitet, deren Fasern von. der „Glanzstoff St. Pölten" und der „Chemiefaser Lenzing" stammen. In Si,. Pölten läuft eines der ältesten Chmie- fasierwerke der Welt für endlose Vis- kosefädien, also Kunstseide, während Len zing glänzende und matte Stapelfasern, Lenzesa genannt, in nahezu dreihundert Farben liefert. Zweck der Modeschau, die von namha ften Textiilihäusern aus Kitzbühel, St. Jehann und Kirchberg unterstützt wurde, war der Nachweis, Es wäre nun zu untersuchen, welcher Waffenmeister diesen Dolch erzelu)gte, um ungefähr auf das Alter dies Bauwerks beim alten „Bichiwirt" schließen zu kön- nen. - Der „Lokaigeschich.tler denkt bei die- ser Gelegenheit an den Mordpfleger von Kitzbühel Darüber berichtete uns Hans F1izer: „Im Erkerfenster des 5 tie:gibäckhauscs (heute Hermann Tliurnher) stand die Jungfrau Agnes Melzer und strähnte ihr wallendes Haar. Im Rund des liehen Ant- litzes leuchteten trämi sehe Braunaugen. Ihre jugendliche Anmut brachte ihr Ver- ehrer von hoch und nieder der Stadt Kitzbühel um die Jahre 1530. Sie gab Thomas Kariiiger, dem schmucken Posamenjtjersiohn aus dem Hause der heutigen Stadtapo theke den Vorzug. Agnes wurde jedoch bang, wenn sie zu den Fenstern des Pfle:ghofcs aufschau- te. Zu ihrem Thomas sagte sie: Unser Pfleger, der, wie du weißt, zweiund- vierzig Knappen zu Tode martern ließ, die einen hat er gehängt und die anideoen ließ er im Pfleghofüurm zugrundegehen. fienherger den ersten Preis gewonnen - ein Paar Kneissl-Ski und chijei Ge- schenkskorb. Leider waren von den ande- ren 52 Inhabern von Totosetheinen nur sehr wenige erschienen, sodaß ein Groß- teil der Preise für die Siegerehrung der Saison 1962/63, die auf einem Eissport- ball am Ende der Saison 196263 statt- finden wird, aufgehoben wurde. Den zweiten besonders schänen Preis,ein Paar Ober-Ski, erkämpfte sich Herr Peter Gartner, ein treuer Anhänger des KEC. Dank des KEC an die Kitzbüheler Ge- schäftswelt. Für die vielen schönen Eh- renp reise,, die die Wirtschaftstreibenden in Kitzbühel für diesen Abend gespendet haben, dankt der Vorstand dies KEC auf diesem Wege herzliichst. auch in Kitzbfthel daß die österreichischen Chemiefasern sowohl rein als auch in Mischung mit Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide und synthetischen Materialien eine aussichts- reiche Zukunft vor sich haben. Jeden- falls bezeichnen Fachleute und Konsu- menten diese Stoffe als ideal. Der Ver- anstalten verfolgte weiters auch das Ziel einer breiten Werbung, weshalb er sich wieder mit dem Verkauf befaßte, noch die Frage der Preise berührte. Es wur- den Modelle vom Morgenrock über das Tageskleid bis zum Dirndl und zurSpioirt_ bieiklieidung, aber auch Cocktailkleider und Abendroben gezeigt. Um das Pro- gramm aufzulockern, wurde die Schau mit einem Quiz verbunden. Von Kitzhü'hiej reiste die Modenschau zur Grazier Messe. Dieser Barbar will mich zur Frau. Wenn er nur nicht so häß:ich wäre." Thomas tröstete seine Agnes mit den Worten- „Wir sind ja Kinder reicher Bürger und darum vom Bürgermeister gegen den Pfleger geschützt." Agnes wurde sein Weib. Ein Jahr dies Glücks für die beiden verrann. Dann aber kam das Unheil. Hans Vinster- walder, der Pfleger, sann auf Rache. Aus dem Begehren war Haß geworden. Monate später hingen die weißen Arme des jungen Weibes an den Gitterstäben eines Pfleghofkerkers, Verzweiflungsträ- nen raunen über die Wangen in die Wel- len des braunen Haares. Ihr Schrei galt ihrem Manne draußen am Ufer des Stadtgrabens, wo heutedas Geschäfts- haus ‚$piorteck" steht. Am 'andern Tag wurde Agnes auf einen Karren geladen, auf dem Schießstand- feld auf einen Scheiterhaufen gebunden und verbrannt. Thomas stand an der Ache, in welche man die Asche seines Weibes geworfen, sein Herz zerriß sich in Verzweiflung und SeJbstvorwjjirfen. Er hätte wissen müssen,, daß es bei der Grausamkeit des Pflegers so kommen würde. 93etrftøudritcø t. Zoonu - Versammlung: Am Sonntag, 23. Sep- tember d. J. fand im Gasthof „Post" eine öffentliche Versammlung der ‚ Mo- narchistischen o- narchistischen Bewegung Osterreichs" statt. Die Versammlung war gut besucht. Als Hauptreferent sprach der Landes- obmann von Oberösterreich Ing. Karl Serschen, früher Kommandant der Ge- birgsbatterie in St. Johann in der Edel- weißkaserne. Anschließend hielt Hans Vögele, Innsbruck, einen Lichtbilder- vortrag über das Leben und Wirken Dr. Otto v. Habsburgs und dessen heu- rige Asienreise. Die „Lustigen Obern- dorfer" umrahmten die Versammlung durch flotte Musik. - Fußballbericht. St. Johann schlug am Sonntag Hopfgartein mit 13:1 Toren (Halbzeit 5:0). Die St. Johantiier waren den Gästen in jeder Wiese klar über- legen und nutzten die Gelegenheit, ihr Torverhältnis aufzubessern. Die Tore für St. Johann schossen: Zimmer 4, Gursch. 1er, Biegenzahn und Wachi je 2, Jank, Morant und Hanel je 1. Das Ehrentor für H'op(garten erzielte Stöckl. Man darf erwähnen, daß die Hopfgartner bis zum Schluß mit großem Ehrgeiz kämpften und sich als faire Verlierer erwiesen. Die Jugendmannschaften von Hopf- garten und St. Johann trennten sich mit einem 6:0-Erfolg für St. Johann. Am Sonntag, 7. Oktober spielt wn 15.15 Uhr St. Johann gegen Wörgl. - Im Burgfrieden der Stadt war eine Kranlkheit ausgebrochen und in teufii- scher Berechnung hat der Pfleger Agnes als die Hexe hingestellt, die das Brun- nenwasser vergiftet hat. - Thomas hat Rache geschworen. Der Schwur ist aber dem Pfleger zu Ohren gekommen. In einer Nacht wurde er von Schergen überfallen und in den Pflcghof geschleppt. Dort empfing ihn mit teufli- schem Grinsen der Pfleger. Thomas wur- de gefesselt und geknebelt, dann stellten ihn die Knechte in ein mannitohes Loch in der Mauer Stein auf Stein wurde vor dem Gefes- selten eingemauert. Höher und höher stieg die tötende Hülle an Thomas Kör- per, bis nur mehr sein Gesicht aus dem furchtbaren Grab ragte. Blut und Schweiß quo.11 vor Qual und Entsetzen aus Augen und Nase und mit einem gräßlichen Schrei stieß er den Knebel aus dem Mund; ein letzter großer Stein zerquetschte Nase und Gesicht - ein paar Keilen Mörtel machten die selbst den Mordknechten unheimlichen Todes- schreie still. Um die Wende des zwanzigsten Jahr- hunderts hat man bei Abbrucharbeiten ein eingemauertes Skelett gefunden.
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