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Samstag, 27. Oktober 1962 ICitzbüheler Anzeiger Seito nicht unbedingt notwendigen Baulich- keiten ausgearbeitet. Das Projekt sieht lediglich 'eine offene Kunsteisbahn mit Tribünen und Maschinenhaus mit Um- kleidkabi1nen usw. vor. Dieses Projekt wird in kurzer Zeit der Stadtgemeinde, und dem Verkehrsverein vorgeiegt wer- gelegt 'werden. Die Baukosten werden sich auf 2irka 3 'bis 4 Mifl1ionen bTau- fen. Der KEC hofft, mit desern wesent- lich kleineren und einfacherem Projekt seinem Ziel, für Kitzbühei eine Kunst- eisbahn 'zu schaffen, rascher näher zu kommen. ubnU: 2: 1 21U6foärtörieg gegen MOMP Die Jagd um Punkte um den HebsL- meistertitel der 1. Klasse Unterland geht unvermindert weiter. In dieser Sai- son mischen zum ersten Mal zwei Ver- eine des Bezirkes zugleich in der Ver- gabe um den Herbstmeistertitel mit. Nach dem 2:1-Sieg der Kitzbü'hler über den La:ndesl:igaa'bsteiger Vomp stehen die Aussichten auf den Titel eines Hebst- meisters keinesfalls schlecht, denn Jen- bach führt nur mit einem Punkt Vor- sprung und 'hat ein sehr schlechtes Tor- verhältnis. Ein Unentschieden würd€ ge- nügen 'und 'Kitzb'üihel hätte große ChTan- cnn, den He.rbstmei,ster zu erringen. Jen- bach spielt noch gegen Fügen, Stans und Hopfgarten. Kitz'büiiiel gegen Mayr- hofen, Kirehherg und Ebbs. Gegen Jiese, Mannschaften müßten drei volle ErLoi.ge zu landen sein. Einen Punjkt hinter Kitz- bühei lauert jedoch der Bezirksrivale St. Johann auf einen Umfal1er der hei den Mannschaften J'ei'bach und Kitzhiihel. Eines steht schon jetzt fest, die laufende Flaar und Flitter am Kleidchen, das Christkind darstellend. Wirklich wert- volle Krippen waren bei uns außer in den Kirchen, wenig, obwohl die Gh:onik von Krippen im 16. Jahrhundert in Kitz- bühel zu berichten weiß. Die Krippen- berge wurden auf einem Dreieekbrett durch tJberspannen von lie.irngetrinktem Rupfen über Stäbe 'hergestellt. Den vjr- deren Abschluß bildete ein Zaun. Auf die noch feuchte grüne Farbe wurde feiner Glasstaub geblasen, damit d'r ganze Berg glitzerte, wenn die auf dem Zaun aufgeklebten Kerzen brannten. Rings um den Berg wurden Tannen- zweige 'eingesteckt. Mancher mag s'ch die Figuren selbst geschnitzt haben. Meist wurden jedoch billige Holzfiguren ver- wendet, die eine eigene Hausindustrie im Riesengebirge 'herstellte. Diese ?'igu- guren bekam man beim Drechsler oder in Krämereien zu kaufen. (Im Jahre 1925 kaufte ich für meinen Tuchberg 'eine ganze Schachtel voll von der Rendi- Mutter um ganz billiges Geld, es waren die letzten überhaupt.) Heute würde man für solche Figuren das Wort „Kitsch" gebrauchen. Es gab auch Papierkrppen zum Ausschneiden. Am Heiligen Abend war am Nach Meisterschaft ist die spannendste seit Bestehen der ersten Klasse. Noch nie waren die Titelanwärter so eng bei- sammen. Das Spiel in Vomp begann mit einem Knalleffekt. Bereits in der ersten Minute bringt Exenberger '1 Kitzbühel in 'Füh- rung. Dadurch wurde gelöster und leich- ter gespielt und dementsprechend ‚auch die Torchancen herausgearbeitet. In der rebene ernte b uni feier in SitbüEet Auch heuer wieder erfolgte in der Stadtpfarrkirche zu Kitzbühel in feier- licher Weise das Erntedankfest. Den Festgottesdienst zelebrierte Stadtpfarrr Dr. Joseph Kreuzer. Es ist eine er- freuliche Tatsache, daß sieh zur P'opu- larisi erung althergebrachter Bräuche opferwillig die katholische Landjugend mittag so viel wie Feierabend. Bei den Bauern wurde am Nachmittag meist schon ein Rosenkranz gebetet, am Abend folgten nach dem Räuchern zwei weiere. Außerdem wurde der Heilige Abend als strenger Fasttag gehalten. Nun kam die Nacht. Um 10 Uhr begannen die Giok- ken zu läuten. Damals mußten allerhand Lä'uter gewesen sein, denn es war ja auch zum Abwechseln. Man erzählt: Als die Kirche von Aurach noch nicht stand, mußten die Aur,acher nach Kitzbühel, und wenn es recht viel Schnee gab', so wurde mit dem Beginn der Mitternachts- mette gewartet, bis die Askarer da waren (Askar war im W'ildalpgrab'en drinnen 'ein Bauerngütl, 'heute ist es nur mehr 'ein Zu'leh'en). Wenn man bedenkt, daß kaum 'ein Weg war und man mit den Schneereifen herausstapf'en mußte, so waren sie mindestens drei Stunden am Weg, bis sie zur Kirche kamen, dann die Mette und der Weg zurück, so kann man sagen, sie waren fast die ganze Nacht am Weg. Am Heiligen Abend gab es als einzigen Luxus, der wohl keiner war, . ;Kletzenbrot mit Butter drauf und Schnaps oder Tee. Die Dienstboten er- 'hielten einen Kletzenwecken, das war die ganze Weihnachtsbescherung. 30. Minute legt Bauer H. Leitnnr auf und der läßt sich die Gelegenheit natürlich nic'h.t entgehen. 2:0. In der Drangperiode 'nach der Halbzeit gelingt Vomp der Anschlußtreffer, doch die sehr gute Kitz, bühler Hintermannschaft ist auf dem Posten, Ein schöner Erfolg, gegen.. enen Titelaspiranten auswärts einen vollen Erfolg landen zu können. Die Reserve 'unterlag 1:3. einsetzt und an dieser Stl'1e sei beson- ders die Führung durch Voflksschui- direktor Peter Brandstätter erwähnt. Im kirchlichen Glauben und Brauch spiegelt sich die Bedeutung des Ernte- dankfestes - man kann sagen - dem wichtigsten Herbstfeste wieder, in der Erntekrone erblicken wir die Symbole des Erntesegens. Die schönsten Ahren aller Getreidearten sowie verschiedene Produkte der Landwirtschaft (Brot, But- ter, Obst, Leinen, Wachs etc.) auf dem Gab-entuch vor dem Altar dokumentier- ten den Dank des Bauernvolkes. Im Zusammenhang mit dem Ernte- dankfest führte. der Kirchenchor unter der Leitung des Chordirigenten Stadt- koopera.tor Matthias Schwab die Ernte- da.nkmesse von Prof. Maria Hofer auf. Diese Messe wurde eigens für das Ernte- dankfest komponiert und gehört mit zu den besten und schönsten Neuschöpfun- gen der musica sacra. in meisterlicher Satztechnik wird das Liedthema: pflügen und wir streuen" in The'men- gruppen abgesplittert, öfters in Kanon- form gegeneinander geführt um in schließlich weich profijiert 'bittend sanf- tem Ausklingen aufgelöst zu werden Der ganze Tonsatz ist von eigenartiger Schönheit und man kann den Ausspruch des verstorbenen Stadtpfarrers Joseph Schmid verstehen, der anläßlich der Ur- aufführung des Werkes (1961) in kurzen Worten das ausdrückte, was man beim Hören dieser Musik empfindet: „Diese Messe ist Gebet!" Die Zusammensetzung einer kleinen Bläserg.ruppe (mit Pauke) als Stütze für
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